Bürger diskutieren im Alten Kloster Wie soll der Verkehr in Heimerzheim rollen?

Swisttal-Heimerzheim · Die Bürger machen bei einem Info- und Diskussionsabend der Grünen im Alten Kloster Vorschläge, wie der Verkehr durch Heimerzheim besser geordnet werden kann.

Viel Verkehr rollt in Heimerzheim über die Kölner Straße durch den Ort. Um die Flut an Fahrzeugen zu bremsen, denken Bürger etwa an ein Tempolimit oder eine Verbot für den LKW-Durchgangsverkehr.

Viel Verkehr rollt in Heimerzheim über die Kölner Straße durch den Ort. Um die Flut an Fahrzeugen zu bremsen, denken Bürger etwa an ein Tempolimit oder eine Verbot für den LKW-Durchgangsverkehr.

Foto: Axel Vogel

Wie soll der Verkehr in Heimerzheim rollen? 500 Fleyer hatten die Swisttaler Grünen in Heimerzheim verteilt und damit für ihren Info- und Diskussionsabend zum Thema Verkehrssituation geworben. „Wir hätten uns mehr Resonanz erwartet“, räumte Sprecher Udo Ellmer beim Anblick der nur rund 15 Teilnehmer ein. Doch die hatten eine ganze Reihe von Ideen, Vorschlägen und „Fantasien“ mitgebracht, wie Heimerzheim vor allem im zentralen Bereich Kölner Straße in Sachen Individualverkehr, Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Mobilität, aber auch im Sozialleben attraktiver gestaltet werden könnte.

Tempo 30 auf der Kölner Straße, ein Verbot für den LKW-Durchfahrtsverkehr, Umwidmung von Straßen in Fahrradstraßen, breitere Radstreifen wo immer möglich und deren rote Markierung, Mitfahrbänke, Anbindung der Märkte an den „Swisttaler Landhüpfer“, Einbahn-Verkehr auf dem Höhenring und auf der Kölner Straße in einer Art City-Ring als Testphase lauteten einige der Vorschläge. Denkbar sei aber auch einen „Tag des guten Lebens“, wenn an einem Sonntag die Straße für jeglichen Verkehr geschlossen wird, stattdessen die Anwohner Sitzmöbel auf die Straße stellen, kostenlose Angebote wie Kaffee und Kuchen, Musik und Spiele machen, um so miteinander in Kontakt zu kommen. Dieses Sonntags-Beispiel aus Köln präsentierte Grünen-Ratsherr Stefan Faber in seinem Impulsvortrag. Denn in Heimerzheim treffe man kaum noch jemanden auf der Straße, sagte eine Anwohnerin, mithin sei es unattraktiv zu Fuß zum Einkaufen zu gehen.

Die Befürchtung der Grünen hinsichtlich der Verkehrssituation skizzierte Ratsherr Sven Kraatz: Am Ortseingang aus Richtung Ollheim/Dünstekoven kommend soll das neue Baugebiet Am Burggraben für rund 300 Bewohner entstehen, die Einkaufsmöglichkeiten befinden sich aber am entgegengesetzten Ende von Heimerzheim in Richtung Metternich. Weil damit der Verkehr im Ortskern noch weiter zunehmen werde, fordern die Grünen ein Verkehrsgutachten für den ganzen Ort. Die Situation sei aktuell schon schlimm genug, monierte eine Frau, die in der Nähe des Velten-Platzes wohnt: „Es ist so viel Verkehr, es ist so laut, dass ich mich frage, warum ich überhaupt aufs Land gezogen bin.“ Ihre Forderung: die Kölner Straße für den Autoverkehr „richtig vermiesen“ durch Tempo 30, Blitzer zur Kontrolle und versetztes Parken. Einen Weg, rechtliche Hindernisse bei der Einrichtung von Tempo 30 zu überwinden, zeigte Gastredner Rolf Beu auf. „Mit der Begründung Lärmschutz geht’s“, sagte der Vorsitzender des Bonner Planungs- und Verkehrsausschusses, und nannte als Beispiele aus der Bundesstadt die Reuterstraße und die Straße Auf dem Hügel. 

Aber auch mit der Begründung, dass sich schon eine Kita und künftig ein Seniorenzentrum an der Kölner Straße befinden, könne Tempo 30 eingerichtet werden. Man könnte zum Beispiel als Modellprojekt starten, dafür brauche es natürlich politische Mehrheiten. Dafür wollen sich die Grünen sich bei den anderen Fraktionen einsetzen. Kraatz kündigte an, dass man weiter nach andere möglichen Ideen suche.

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