Grundschulen in Swisttal Zu wenig Platz für Ganztagsbetreuung in Buschhoven

Swisttal · Auch die Gemeinde Swisttal muss ab 2026 an ihren Grundschulen den Rechtsanspruch der Eltern auf Ganztagsbetreuung sicherstellen. Leicht wird das an keiner Grundschule, besonders schwierig allerdings in Buschhoven.

 Zu wenig Platz: Die Grundschule Buschhoven soll eventuell erweitert werden.

Zu wenig Platz: Die Grundschule Buschhoven soll eventuell erweitert werden.

Foto: Axel Vogel

Die Grundschule Buschhoven platzt schon jetzt aus allen Nähten. Wenn die Gemeinde Swisttal ab 2026 den Anspruch der Eltern auf Ganztagsbetreuung ihrer Kinder gewährleisten muss, wird die Raumnot in Buschhoven womöglich zum Problem.

Den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben ab dem Schuljahr 2026/2027 laut Beschluss des Bundestages die Erstklässler der Grundschulen, bis 2029 soll die Ganztagsbetreuung entsprechend ausgebaut werden. Grund genug für die Swisttaler SPD, das Thema schon jetzt im Schulausschuss zu behandeln, insbesondere hinsichtlich des zu erwartenden Bedarfs sowie der Konsequenzen für die Schulneu- beziehungsweise -umbauten.

„Wir müssen sicherstellen, dass ab 2026/2027 für alle Kinder ein Platz zur Verfügung steht“, sagte Wilfried Bialik (SPD). Wichtig sei, schon jetzt zu planen. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner verwies auf die Vorarbeit, die der Fachgebietsleiter Robert Möser bereits unabhängig vom SPD-Antrag geleistet habe. Den Ausarbeitungen ist zu entnehmen, dass die Erfüllung des Rechtsanspruchs und die damit steigende Nachfrage für die Grundschulen Odendorf und Heimerzheim unproblematisch sein werden, die schon jetzt prekäre Raumsituation in Buschhoven aber noch ungelöst ist.

Nachfrage in Swisttal bereits höher als das Angebot

Den Berechnungen zufolge werden im neuen Schuljahr 2021/2022 voraussichtlich 290 Kinder die OGS nutzen sowie 110 Kinder die Übermittagsbetreuung (Ümi). Bei insgesamt 810 Grundschulkindern entspricht dies einem Betreuungsangebot von 50 Prozent. Außer in Odendorf arbeiten die Grundschulen Heimerzheim und Buschhoven schon jetzt mit einer Warteliste, weil die Nachfrage bereits jetzt höher sei.

Für das Schuljahr 2025/26 wird für Swisttal mit 964 Grundschülern gerechnet. Wenn im folgenden Schuljahr 1000 Kinder den Rechtsanspruch ab der ersten Grundschulklasse haben, werden bereits 400 OGS-Plätze und 100 Ümi-Plätze gebraucht, bis 2029 dann 800 OGS/Ümi-Plätze. Wenn in Odendorf der Neubau so wie geplant realisiert wird, so könne dann der OGS-Betrieb bis zu 100 Prozent gefahren werden. In Heimerzheim nach dem grundschulgerechten Umbau des jetzigen Sekundarschulgebäudes ab 2025/2026 ebenfalls.

Grundschule Buschhoven braucht einen Anbau

Nicht ausreichen werde die Zahl der Plätze hingegen in Buschhoven. Dort müsse über einen Anbau nachgedacht werden, wobei die beengten Platzverhältnisse auf dem Grundstück zusätzlich problematisch seien. „Die Situation in Buschhoven ist herausfordernd. Wir werden uns die noch einmal intensiv anschauen müssen, auch, ob Container möglich sind“, so Bürgermeisterin Kalkbrenner. „Aber wir wollen uns damit die Fläche nicht zustellen.“ 

Auch für die Finanzierung und den Stellenplan der Verwaltung wird der Rechtsanspruch Auswirkungen haben. Derzeit sind für 2021 reine Personalkosten von 827 000 Euro geplant, was pro Kind 2855 Euro entspricht. Im Schnitt erhält die Gemeinde vom Land pro Kind 1332 Euro und 1300 Euro von den Eltern. Das Defizit werde mit jedem Jahr größer, wenn die Förderungen aus Bund und Land nicht erhöht würden. Für die Berechnung der Elterngelder steige mit dem Rechtsanspruch auch der Arbeitsaufwand in der Verwaltung, was mindestens eine Vollzeitstelle mehr bedeute. 

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