Baulandausweisung in Wachtberg und Swisttal Zwei Initiativen, eine Meinung

WACHTBERG/SWISTTAL · Die Neufassung des Flächennutzungsplans (FNP) hat für einen Schulterschluss zwischen Wachtberg und Swisttal gesorgt. Vertreter der Bürgerinitiative "Rettet Villip" und des Bürgervereins "Wir für Swisttal" haben sich getroffen. Und festgestellt, dass sie ähnliche Ziele verfolgen.

Beide "sehen Fehlentwicklungen bei Baulandausweisung und Ortskernentwicklung", teilen die Swisttaler mit. In mehreren Gremien wird zurzeit die Neufassung des FNP diskutiert, betroffen sind auch Wachtberg und Swisttal. Damit kann auch neues Bauland ausgewiesen werden.

Zu viel, meinen einige Bürger. Sie befürchten, dass die Bestandsimmobilien mit Blick auf die zunehmende Überalterung der Gesellschaft in Zukunft nur noch schwer und mit hohen Preisabschlägen verkauft werden können, so die Initiativen. Der Rhein-Sieg-Kreis habe seine aktuelle Prognose "deutlich nach unten korrigiert und geht bis 2025 nur noch von einem Wachstum um rund 7000 Menschen aus". Soll heißen, dass laut Initiative und Verein deutlich weniger Bauland benötigt wird als angenommen.

Die Gemeinden versuchten, möglichst viel Bauland auszuweisen. "Dieser Versuch der gegenseitigen Kannibalisierung mit neuem Bauland wird für viele Gemeinden negative Konsequenzen haben", so Markus Tilgner. Zwar betonten alle Gemeinden, dass die Entwicklung der Ortskerne Vorrang vor der Außenentwicklung habe. Konzepte aber fehlten weitgehend.

Auch der Wegzug des Einzelhandels sei ein Problem, gab Ulrich Feyerabend von "Rettet Villip" zu Bedenken. Und verlieh der Sorge Ausdruck, dass sich in Wachtberg diese Situation verschärfen werde, wenn im Gebiet Wachtberg Mitte, gegenüber dem Berkumer Einkaufszentrum, neue Läden installiert werden. Die Geschäfte in den Ortsteilen müssten verstärkt um ihre Existenz bangen. Das gelte auch für Swisttal, teilte der Bürgerverein mit und nannte den Bau von Supermärkten am Ortsrand von Heimerzheim. Aktuell hätten die Geschäftsleute in Buschhoven große Befürchtungen wegen der beschlossenen Ansiedlung eines Netto-Markts am Ortsrand.

Über die Ansichten von "Rettet Villip" kann man sich am Donnerstagabend weiter informieren. Die Initiative lädt für 19.30 Uhr zur Bürgerversammlung ins Hotel Görres, Holzemer Straße 1, ein.

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