20-Jähriger gestorben Mordkommission ermittelt nach tödlichem Unfall in Wesseling

Update | Wesseling-Keldenich · Bei einem Unfall in Wesseling, bei dem ein 20-jähriger Mann tödlich verletzt wurde, verfolgt die Polizei eine Spur zu dem möglichen Unfallfahrzeug. Zudem ist nun eine Mordkommission eingerichtet worden.

Ein 20-Jähriger ist in der Nacht zu Sonntag bei einem Unfall in Wesseling tödlich verletzt worden.

Ein 20-Jähriger ist in der Nacht zu Sonntag bei einem Unfall in Wesseling tödlich verletzt worden.

Nach dem tödlichen Unfall in der Nacht zu Sonntag im Wesselinger Stadtteil Keldenich hat die Kölner Polizei die Ermittlungen übernommen und eine Mordkommission eingerichtet. Das teilte die Behörde am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Staatsanwaltschaft mit. Demnach prüfen die Ermittler, ob sich der unbekannte Autofahrer durch seine Flucht wegen eines Tötungsdeliktes durch Unterlassen strafbar gemacht haben könnte.

Am Montag hatte die Polizei mitgeteilt, dass nach einem an der Front beschädigten BMW der 1er-Baureihe gesucht werde. Das Ergebnis der Auswertung eines an der Unfallstelle gefundenen Fahrzeugteils sowie mehrere Zeugenaussagen seien belastbare Indizien für diese Fahndungsrichtung, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Polizei und der Staatsanwaltschaft Köln. Zur Aufklärung des Falls wurde eine eigene Ermittlergruppe eingesetzt.

Opfer saß auf der Straße

Wie berichtet, hatte ein Autofahrer in der Nacht auf Sonntag gegen 1 Uhr im Vorbeifahren auf der Rodenkirchener Straße in Keldenich einen jungen Mann gesehen, der auf der Gegenfahrbahn saß. Da er sich Sorgen machte, drehte der Fahrer um. Dabei sah er, dass ihm ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit entgegenkam. In dem Straßenabschnitt gilt Tempo 70. Kurze Zeit später entdeckte der Autofahrer den jungen Mann mit schweren Verletzungen auf der Fahrbahn liegend.

Alarmierte Rettungskräfte leisteten Erste Hilfe, allerdings erlag der 20-jährige Wesselinger in einem Krankenhaus dann seinen Verletzungen. Von dem Unfallfahrzeug fehlte jede Spur. Der Fahrer oder die Fahrerin war nach dem Unfall augenscheinlich einfach weitergefahren. Nach Angaben der Polizei hatte ein weiterer Zeuge aus seiner Wohnung einen lauten Knall gehört. Als dieser wenig später auf die Rodenkirchener Straße schaute, habe er dort einen Menschen liegen sehen und ebenfalls die Einsatzkräfte alarmiert.

An der Unfallstelle hatten Verkehrsunfallermittler unter anderem einen Gegenstand gefunden, bei dem es sich um ein Bauteil eines BMW handeln könnte. Diese Annahme bestätigte sich am Montagmorgen. Fachleute des Automobilherstellers hätten erklärt, dass der sichergestellte Gegenstand von einem Fahrzeug der 1er-Reihe stamme. Demnach müsse das gesuchte Auto ab dem Jahr 2008 hergestellt worden sein, heißt es von der Polizei weiter. Um welches Bauteil es sich genau handelt, teilte die Polizei nicht mit. „Bei dieser Information handelt es sich um sogenanntes Täterwissen“, sagte Polizeihauptkommissar Thomas Held von der Pressestelle der Polizei Rhein-Erft auf Nachfrage des General-Anzeigers. Unklar ist auch noch, warum das Unfallopfer mitten auf der Straße saß. „Das ist Gegenstand der andauernden Ermittlungen“, so Held.

Hinweise auf einen dunklen BMW

Noch am Sonntag sprachen Polizisten einer Einsatzhundertschaft in Wesseling mit Anwohnern und Passanten, um potenzielle Unfallzeugen zu identifizieren. Zudem suchten sie den Bereich der Unfallstelle noch einmal akribisch ab. Tatsächlich gibt es nach Angaben der Polizei diverse Zeugenhinweise, die sich im Wesentlichen auf einen dunklen BMW beziehen.

Aus diesem Grund haben Polizisten bereits Halterinnen und Halter entsprechender Autos in Wesseling aufgesucht und deren Autos in Augenschein genommen – allerdings ohne Erfolg. Derzeit seien die Ermittler dabei, den Ermittlungsradius zu erweitern, um den Unfallwagen zeitnah zu finden, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Die Polizei Rhein-Erft-Kreis sucht weiterhin Zeugen, die Angaben zu dem Verkehrsunfall oder einem an der Front beschädigten 1er-BMW machen können. Hinweise nehmen die Ermittler des Verkehrskommissariats unter 0 22 33/52-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de entgegen.

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