Verkehr in Wachtberg 215 Unterschriften für mehr Sicherheit

Wachtberg-Niederbachem · Der Wachtberger Hauptausschuss beschäftigt sich an diesem Donnerstag mit einem Bürgerantrag zur Erhöhung der Fußgängersicherheit auf der Mehlemer Straße in Niederbachem.

 Die Umgestaltung und Erneuerung der Mehlemer Straße in Niederbachem ist fertig, was vor allem wieder die Erreichbarkeit und das Parken an den Kitas und der Grundschule erleichtert.

Die Umgestaltung und Erneuerung der Mehlemer Straße in Niederbachem ist fertig, was vor allem wieder die Erreichbarkeit und das Parken an den Kitas und der Grundschule erleichtert.

Foto: Axel Vogel

Nach Fertigstellung der Mehlemer Straße Ende Oktober, die – wie berichtet – für 1,35 Millionen Euro saniert und aufwendig umgestaltet worden war, gibt es Kritik. Und zwar insbesondere seitens der beiden Kindergärten, der privaten Kita Drachenhöhle und der gemeindeeigenen Kita Glühwürmchen, sowie der Drachenfelsschule.

Was eine Reihe Erzieher, Lehrer und Eltern bemängeln, ist nämlich, dass auf der inzwischen niveaugleichen Verkehrsfläche eine erkennbare farbliche oder gestalterische Abtrennung von Fußgängerflächen fehlt und dadurch auch für Kinder schwierig zu erkennen sei, in welchen Bereichen sie auf der Mehlemer Straße sicher unterwegs sein können.

Inzwischen liegt auch ein entsprechender Bürgerantrag samt Liste mit 215 Unterschriften vor, der auch auf der letzten Ortsausschusssitzung in Niederbachem Thema war und nun am Donnerstag auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses steht.

Maßgeblich initiiert hatte den Antrag der Vorstand der privaten Kita Drachenhöhle. Unterstützend hatte der Vorstand der Drachenhöhle auch Unterschriften in der Grundschule und der benachbarten Kita Glühwürmchen gesammelt.

Zum Hintergrund des Antrags sagt Rebecca Demars vom Vorstand der Drachenhöhle: „Wir mussten nach Öffnung der Mehlemer Straße feststellen, dass mit der Umgestaltung mit einer breiteren Straßenführung und geringer optischen Orientierung der Gehwege ein erhöhtes Risiko für Fußgänger und insbesondere Kinder auf Schulweg oder auf dem Weg in die Kitas einhergeht.“ Anlass zur Besorgnis würden auch auf dem Gehweg parkende Pkws und regelmäßige Geschwindigkeitsüberschreitungen geben. Im Integrierten Handlungskonzept für Niederbachem, das auch maßgeblich für die Umgestaltung der Mehlemer Straße war, sei das auch anders postuliert gewesen.

Ausdrücklich zitiert der Bürgerantrag daher auch aus dem Integrierten Handlungskonzept: „Vor der Schule und den Kindergärten an der Mehlemer Straße ergibt sich insbesondere morgens und mittags ein erhebliches Verkehrsaufkommen durch Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw bringen und abholen. Eine gestalterische und funktionale Umgestaltung des Straßenraums könnte in diesem Bereich die problematische Verkehrssituation deutlich entschärfen und zu einer Verbesserung der Sicherheit gerade für die Kinder, die zu Fuß und mit dem Fahrrad den Schulweg bestreiten, beitragen.“

Aus Sicht der Verfasser des Bürgerantrags ist aber gerade der Sicherheitsaspekt bei der Umbau der Straße zu kurz gekommen: „Leider stellen wir fest, dass sich aktuell das Risiko für Fußgänger stark erhöht hat. Besonders betroffen von dieser gefährlichen Lage sind die Kinder der beiden ansässigen Kitas und die Kinder der Grundschule. Für die Kinder gibt es nun keine optische Orientierung mehr zum fließenden Verkehr.“

Weiter wird in dem Antrag moniert, dass die stark verbreiterte Fahrbahn offenbar dazu einlädt, nicht die bereits vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 einzuhalten: „Dabei wird der Gehweg oft komplett missachtet und die Markierung überfahren beziehungsweise auf dem Gehweg geparkt.“ Auch Eltern und Mitglieder des pädagogischen Personals aus der Kita Drachenhöhle seien dort „schon fast“ angefahren worden: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es tatsächlich zu einem Unfall mit Personenschaden kommt“, steht es in dem Bürgerantrag nachzulesen.

Abhilfe soll nun ein verkehrsberuhigter Bereich schaffen, der auch mit einem entsprechenden Verkehrszeichen markiert werden soll. Zudem halten die Unterzeichner flankierende Verkehrsmaßnahmen wie eine Verengung der breiten Fahrbahn durch bauliche Maßnahmen wie Blumenkübel und eine Verkehrsberuhigung durch den Einbau von Schwellen für nötig. Auch regelmäßige Verkehrskontrollen vor den beiden Kindertagesstätten halten die Unterzeichner für wichtig. Eine Mutter, deren Kind in der Kita Glühwürmchen betreut wird, wünscht sich überdies „eine gesicherte Trennung des Gehwegs von der Fahrbahn und die Installation eines Drängelgitters“, so wie es auch schon vor der Baumaßnahme an der Kita gestanden habe.

Verwaltung verweist auf Beschluss

Auf Nachfrage bei der Gemeinde verweis Verwaltungssprecherin Margrit Martens auf Grundsätzliches: „Die Beschlusslage zum Bau der Mehlemer Straße ist eindeutig und wurde wie beschlossen ausgeführt.“ Gleichwohl sei der Bürgerantrag am Donnerstagabend Thema im Haupt- und Finanzausschuss ist. Dort solle er in den zuständigen Ausschuss verwiesen werden, vermutlich Ausschuss für Infrastruktur und Bau (AIB).

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