Jugendfeuerwehr in Wachtberg 24 Stunden Ausbildung: Löscheinsatz, Personensuche im Wald und Unfall

BERKUM · Feuerschein und starker Rauch auf einem Feld nahe des Gereonshofes ziehen am Samstagabend die Blicke der Autofahrer auf der L 123 auf sich.

 Die brennenden Strohballen sind echt, der Einsatz nur eine Übung: Am Gereonshof in Berkum müssen die Nachwuchsfeuerwehrleute zeigen, was sie können.

Die brennenden Strohballen sind echt, der Einsatz nur eine Übung: Am Gereonshof in Berkum müssen die Nachwuchsfeuerwehrleute zeigen, was sie können.

Foto: Maximilian Mühlens

Gegen 20.19 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert, Einsatzgrund "Strohballen brennen". Mit Martinshorn, Blaulicht und mehreren Fahrzeugen nähert sich die Feuerwehr dem Brandgeschehen - um genau zu sein, mehr als 52 Kinder und Jugendliche der Wachtberger Jugendfeuerwehr, die eine 24-Stunden-Übung absolvieren.

Kaum sind die jungen Feuerwehrleute aus ihren Fahrzeugen gestiegen, versammeln sie sich in ihren Gruppen und erhalten Anweisungen der jeweiligen Gruppenführer. Der Spaß steht den Jugendlichen ins Gesicht geschrieben. Simon Adams und Andreas Murmann ärgern sich allerdings ein wenig.

"Wir waren zuerst vor Ort, haben unsere Wasserversorgung schnell aufgebaut, aber bekommen kein Wasser auf die Leitung", sagt Simon Adams, der zusammen mit Andreas Murmann ein Rohr hält und auf den Befehl "Wasser marsch" wartet.

Währenddessen werden weitere Wasserversorgungswege eingerichtet, C-Rohre werden verlegt, mobile Leuchten werden aufgebaut, um die abendliche Einsatzstelle auszuleuchten - natürlich immer mit der Hilfe und Unterstützung von zahlreichen Aktiven der Wachtberger Wehr.

"Wir absolvieren heute eine 24-Stunden-Übung, um so einen Tag innerhalb der Berufsfeuerwehr abzubilden", erklärte Gemeindefeuerwehrwart Norbert Hopp. Kinder und Jugendliche aus Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf, Villip, Pech, Niederbachem und Berkum nahmen teil.

Der Spaß und die Kameradschaft sollten bei dem Übungstag im Vordergrund stehen, weshalb in den einzelnen Gruppen, die zuvor eingeteilt wurden, Mitglieder aller Wachtberger Jugendfeuerwehren vertreten waren. Hopp und sein Organisationsteam hatten dafür zuvor alle Hände voll zu tun. Die zahlreichen Übungen mussten vorbereitet, die Einsatzfahrzeuge organisiert und die Verpflegung der jungen Leute sichergestellt werden - schließlich übernachteten diese im Gerätehaus der Berkumer Feuerwehr.

Der Übungsplan war vielfältig und beinhaltete auch Theorie. Gerd Beißel, der für die Wachtberger Feuerwehr in Sachen "Brandschutzerziehung" in Schulen und Kindergärten unterwegs ist, demonstrierte eindrucksvoll anhand eines Rauchhauses, wie schnell sich der tödliche Rauch in einem Gebäude ausbreiten kann, wie wichtig Rauchmelder sind und dass diese letztlich Leben retten können.

Der praktische Teil beinhaltete am Samstag Übungen in Ließem, Fritzdorf und Berkum, zu denen die Gruppen jeweils nacheinander alarmiert wurden. Personensuche und Bergung in einem Waldstück standen genauso auf dem Übungsplan wie die Befreiung einer eingeschlossenen Person nach einem Verkehrsunfall aus ihrem Fahrzeug.

Die Jugendlichen mussten außerdem eine Ölspur beseitigen und die Rettung einer Person aus einem brennenden Zimmer üben. Für letztere Aufgabe bekamen jeweils zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr Atemschutz-Attrappen, um ein Gefühl für das Gerät zu bekommen.

Gestern rückten die jungen Feuerwehrleute noch zum Fraunhofer-Institut nach Berkum aus, da dort die Brandmeldeanlage ausgelöst wurde. Natürlich nur fiktiv.

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