8. Wachtberger Kulturwochen Alle Ländchen-Orte mischen mit

WACHTBERG · Die achte Ausgabe steht von Donnerstag an ganz im Zeichen von bildender Kunst, Musik, Tanz und Theater.

 Kulturdorf Züllighoven: Im vergangenen Jahr setzten Figuren à la Niki de Saint Phalle bunte Farbtupfer. In diesem Jahr gesellt sich Arzdorf als zweites Kulturdorf hinzu.

Kulturdorf Züllighoven: Im vergangenen Jahr setzten Figuren à la Niki de Saint Phalle bunte Farbtupfer. In diesem Jahr gesellt sich Arzdorf als zweites Kulturdorf hinzu.

Foto: privat

Wachtberg macht wieder "in Kultur". Alle Orte sind über zwei Wochen lang Austragungslokalitäten, nachdem die neue Wachtberger Bürgermeisterin Renate Offergeld den Startschuss zu den 8. Wachtberger Kulturwochen gegeben hatte.

Das wird sie bei der Auftaktveranstaltung im Gimmersdorfer Atelier Michael Franke, Ließemer Straße 3, tun, bei der zu einem Liederabend geladen wird. Unter dem Motto "Erinnerungen - Sehnsucht - Abschied" präsentieren Tenor Nico Heinrich und die Pianistin Jihyun Yu gefühlvolle Kunstlieder.

Erinnerungen an schon erfolgreich verlaufene sieben Wachtberger Kulturwochen werden dann sicher in den kommenden 16 Tagen in der gesamten Gemeinde wach. "In den letzten Jahren haben sich unsere Kulturtage zu sehr beliebten Veranstaltungen entwickelt. Wir bieten kulturelle Vielfalt. Auch dieses Mal sind alle Orte mit ganz unterschiedlichen Terminen dabei", erläutert Pressesprecherin Margrit Märtens.

Von Freitag, 22. August, bis Sonntag, 7. September, beweist die Gemeinde also erneut, welch künstlerisches Potenzial in ihr steckt. Bildende Kunst, Theater, Musik, Lesungen, Tanz - das Spektrum ist groß. Ob Profi oder Hobbykünstler, alle öffnen ihre Ateliers, Hobbymaler ihre Wohnzimmer. Musiker laden in ihre Gärten und Kunsthandwerker in ihre Höfe.

Die private Note macht sicher den besonderen Reiz dieser Veranstaltungsreihe aus, die in der Region zunehmend positiv wahrgenommen wird. "Wer kommt? Inzwischen Jung und Alt, Familien und Senioren, auch Jugendliche, alle werden angesprochen", erläutert Margrit Märtens. Die Bedingung ist: Die Veranstalter müssen Wachtberger sein.

"Aber wir sprechen Jahr für Jahr auch mehr Publikum von außen an", so Märtens. Man habe schon Besucher aus Köln und Mönchengladbach begrüßt, und natürlich auch zahlreiche aus der näheren Umgebung, aus Meckenheim und Rheinbach.

"Die Kulturwochen ziehen inzwischen große Kreise", freut sich Märtens. Das Programm der Kulturwochen sei so vielfältig, dass für jede Generation und für jeden Geschmack etwas dabei sei. Und das überall bei freiem Eintritt. Dieses Jahr sei man auch Teil des Rheinischen Kultursommers, zu dem auch die Veranstaltungen "Rhein in Flammen" und "Brühler Schlosskonzerte" gehören, berichtet Märtens.

Und was ist neu bei den diesjährigen Kulturwochen? "Dass sich dieses Mal zwei Orte als Kulturdörfer präsentieren, Züllighoven und Arzdorf", antwortet Marlies Schmitz, die Koordinatorin der Wochen in der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Gemeindemarketing, Kultur. Letztes Jahr habe Züllighoven diese Idee umgesetzt und sich Kulturdorf genannt. Und vorher habe auch schon Werthhoven Ähnliches veranstaltet, ohne sich direkt Kulturdorf zu nennen. "Die Bewohner eines Dorfes sagen sich also: Wir sind so klein. Also machen wir das auch gemeinsam. Wir bereiten verschiedene Stationen im Dorf vor", so Märtens. Und das habe sich als total erfolgreich herausgestellt.

Diesmal habe auch die gesamte Dorfgemeinschaft von Arzdorf gemeinsame kleine Veranstaltungen organisiert. "Das Schöne ist: Nach jedem Termin treffen sich alle immer wieder auf dem Dorfplatz", so Märtens. "Die Kulturwoche ist also dabei, in Wachtberg noch intensiver identitätsstiftend zu wirken. Das ist ein wunderbarer Synergieeffekt."

Kurz gefragt bei Marlies Schmitz

Marlies Schmitz von der Stabsstelle Kultur der Gemeinde Wachtberg hat das Programm der Kulturwochen koordiniert. Mit ihr sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

Sie haben die Kulturwochen zusammengestellt. Was bedeutet das?
Marlies Schmitz: Ja, vom Start weg laufen bei mir die Fäden zusammen. Ich mache den Aufruf, auf den hin sich dann die Künstler bei mir vorstellen. Es müssen ja alles Wachtberger sein. Ich gebe Hilfestellungen. Viele organisieren die Termine privat bei sich oder im Atelier. Ich kann aber auch Räume der Gemeinde zur Verfügung stellen oder andere Lokalitäten vermitteln.

Will die Gemeinde Einfluss auf den Inhalt des Programms haben?
Schmitz: Nein, die Ideen sollen ja alle aus den Reihen unserer Wachtberger Künstler kommen. Jeder organisiert dann auch seine Veranstaltung selbst. Viele bieten auch Speisen an oder überlegen sich ein Rahmenprogramm. Sie laden andere Künstler ein, die Musik machen, Sketche einbauen, Theater aufführen. Entweder haben die Gastgeber da schon eigene Kontakte, oder ich vermittle passende Künstler.

Die Veranstaltungen sind immer kostenlos?
Schmitz: Ja, natürlich. Das ist ungeschriebenes Gesetz bei den Kulturwochen. Das schafft ja gerade diese private Atmosphäre auf den Dörfern. Man lädt persönlich ein: in sein Wohnzimmer, in den Garten, ins eigene Atelier. Jeder Termin ist also sehr individuell.

Der Programmstart am kommenden Wochenende

Gimmersdorf: Liederabend "Erinnerungen - Sehnsucht - Abschied": Freitag, 22. August, 19 Uhr, Atelier Michael Franke, Ließemer Straße 3; Konzert "Wartezimmer": Sonntag, 24. August, 20 Uhr , Drehwerk 17/19, Töpferstraße 17-19.

Adendorf: Ausstellung "Verborgene Toscana" von Uli Stössel ab Samstag, 23. August, 11 Uhr, Schäferstraße 3.

Pech: Gemeinschaftsausstellung "Offenes Haus" ab Samstag, 23. August, 16 Uhr bei Gudrun Berger, Am Kottenforst 9; Ausstellung "Zauberwald" mit Rahmenprogramm ab Sonntag, 24. August, 15 Uhr, im Atelier Alfredo Kirchner, Im Siefen 9. Das Rahmenprogramm: Freitag, 5. September, 19 Uhr: Lesung mit Elmar Hucko, Vorsitzender des Kunstvereins Bad Godesberg; Samstag, 6. September, 19 Uhr: Finissage mit Künstlergespräch und Konzert mit Alfre Udo Lindividuell .

Ließem: Ausstellung "Imaginäre Eigenwelten" von Manfred Pusch ab Samstag, 23. August, 17 Uhr im Köllenhof, Marienforster Weg 14.

Niederbachem: Ausstellung "allesausserordentlich" ab Samstag, 23. August, 20 Uhr im Bildergarten von Monika Clever, Konrad-Adenauer-Straße 47; Montag, 25. August, 20 Uhr: Monika Clever führt durch die Ausstellung ; Sonntag, 31. August, 18 Uhr: Ursula Contzen liest aus ihren Gedichten; Montag, 1. September, 20.00 Uhr: Niederbachemer Lesetheater; Ausstellung von Monique Jacquemin ab Samstag, 11 Uhr, Atelier Moja, Mehlemer Straße 18 c.; Fotoausstellung "Wundervoll" von Karen Zettelmeyer von Samstag, 23. August, bis Dienstag, 30. September, Hotel Dahl, Heideweg.

Arzdorf: Ausstellungen am Samstag/Sonntag, 23./24. August, ab 14 Uhr in der Fritzdorfer Straße 10 und 14 und im Antoniusweg 12.

Villiprott: Gemeinschaftsausstellung ART/KOMM am Samstag, 23. August, und Sonntag, 24. August bei Manfred Niche, Im Ellig 3 a.

Berkum: Ausstellung "Bauchgefühl" ab Samstag, 23. August, 14 Uhr, Hofanlage Doll, Oberdorfstraße 2; Offenes Atelier bei Hiltrud Westheide am 23. August ab 11 Uhr, Gut Odenhausen, Oberdorfstraße 37; Quiltwachteln im Limbachstift ab Samstag, 23. August, 11 Uhr, Limbachstraße 35.

Kürrighoven: Strotoplastische Bilder und Skulpturen im Atelier Rudolf Hürth ab Freitag, 22. August, 20 Uhr, Bauernweg 7.

Das Rahmenprogramm: Freitag, 5. September, 20 Uhr: Konzert "Bilderbuch ohne Bilder" von Hans Christian Andersen, vertont von Christian Albert Lemmer (Klavier);

Samstag, 6. September, 11 Uhr, "Darf ich bitten?" - Tango und Tänze, Konzert mit dem "trio reminiscence" mit Johanna Cender (Violine), Natalia Kazakova (Violoncello) und Ingrid Wessels (Klavier).

Info

Alle weiteren Termine sind im Flyer "Wachtberger Kulturwochen" verzeichnet, der in allen Ländchen-Orten ausliegt. Das gesamte Programm ist auch unter www.wachtberg.de zu finden.

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