Alte Wachtberger Motive auf Postkarten Altbürgermeister Giersberg sichert Gemälde für die Nachwelt

Oberbachem · Drei heimatkundliche Motive hat der Wachtberger Altbürgermeister Paul Giersberg Interessierten zugänglich gemacht. Es sind Reproktionen eines Ölgemäldes von 1956 des bekannten Malers Walter Cüppers und von zwei Aquarellen aus dem Jahr 1947. Sie zeigen jahrzehntealte Ansichten auf Oberbachem und Kürrighoven.

 Wachtberg’s Altbürgermeister Paul Giersberg zeigt die drei Gemälden zu Oberbachem beziehungsweise Kürrighoven, von denen er Postkarten herstellen ließ.

Wachtberg’s Altbürgermeister Paul Giersberg zeigt die drei Gemälden zu Oberbachem beziehungsweise Kürrighoven, von denen er Postkarten herstellen ließ.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Ein Motiv des bekannten Malers und späteren Kunstprofessors Walter Cüppers (1925 bis 2016) von Oberbachem aus dem Jahr 1956 sowie zwei Ansichten von Kürrighoven des Malers Ludwig Bucher aus dem Jahr 1947 hat Altbürgermeister Paul Giersberg (80) einem Kreis von Interessierten zugänglich gemacht. Reproduktionen der Bilder gibt es nun auf Postkarten zu kaufen. 

Das Netzwerk Giersbergs, Sprecher des Arbeitskreises Heimatgeschichte im Verein für Brauchtumspflege und Ortsverschönerung in Oberbachem ist groß. Im Drachenfelser Ländchen geboren, seien ihm bei Besuchen in der Nachbarschaft Ende der 1950er Jahre drei heimatkundlich bedeutende Gemälde aufgefallen: ein Ölgemälde Cüppers’ mit dem Motiv von Oberbachem aus Richtung Kürrighoven sowie zwei Aquarelle Buchers mit der Kapelle in Kürrighoven und Schneiders Gutshof.

Ölgemälde zeigt die Kirche Heilige Drei König

Das Ölgemälde Cüppers’ hat als Motiv die Kirche Heilige Drei König und das Pfarrhaus samt dahinterliegender Siebengebirgskulisse. Während heute das gesamte Umfeld der Kirche komplett bebaut ist, gab es damals mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen. Cüppers, der im Kreis Düren geboren wurde, hatte die Region durch seinen Bruder kennengelernt. Dieser war im nahen Gimmersdorf als Lehrer tätig. Später wurde Cüppers durch sein Wirken an Hochschulen bekannt, unter anderem durch Studien in Düsseldorf und Paris, durch Dozententätigkeiten und eine Professur für Kunstdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Neuss sowie an der Universität Düsseldorf.

Oft habe Giersberg das Oberbachemer Ölgemälde gesehen und den Wunsch gehabt, dass es nicht verloren geht. Der Lehrer Johann Zimmermann, der in Oberbachem unterrichtete, habe das Kunstwerk 1958 anlässlich seiner Pensionierung von der Gemeinde Oberbachem erhalten und sei wenig später im selben Jahr verstorben. Mit Thea Zimmermann-Knorr, die das Bild erbte, habe Giersberg vereinbart, ihm das Werk zu übergeben – mit seiner Zusicherung, dass er „das Bild der Bevölkerung weiterhin zugänglich halte“.

Erben wenden sich an Altbürgermeister

2020 verstarb Zimmermann-Knorr, ihre Erben hätten sich an Giersberg gewandt und ihm das Gemälde übergeben. Die Aquarelle Buchers habe Gisela Carnessali (geborene Schneider), die diese geerbt hatte, Giersberg zur Verfügung gestellt. Auch sie verstarb im Jahr 2020. Die Aquarelle Buchers, ein eher unbekannter Maler, zeigen die Essecke des Hofes Schneider. Bucher habe die beiden Bilder als Zahlungsmittel für damals „gehamsterte“ Lebensmittel angefertigt, berichtet Giersberg.

Mit seinem Engagement verfolgt Giersberg ein Anliegen. „Mir geht es darum, dass heimatkundlich interessante Werte für die Nachwelt erhalten bleiben“, sagt er. Er ließ vom Wachtberger Journalisten Erhard Schoppert Fotos der Gemälde anfertigen. Im Anschluss wurden Postkarten gedruckt. Angetan sei Giersberg, dass die Karten gut bei der Bevölkerung ankommen würden und bereits zu verschiedenen Anlässen in alle Welt verschickt worden seien. Er selbst nutze nun um die 50 Karten jährlich, um den ältesten Bürgerinnen und Bürgern im Ort sowie Ratsmitgliedern zu runden Geburtstagen zu gratulieren. 

Der Verkaufserlös soll für Reproduktionen in Originalgröße verwendet werden, die dann im Dorfsaal und im Pfarrheim ihren Platz finden sollen. Die Einzelkarte kostet 0,50 Euro, zehn Karten vier Euro. Anfragen hierzu nimmt Giersberg unter ☎ 01 52/2 44 9 39 28 entgegen.

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