Müll im Godesberger Bach Alteigentümer wehrt sich gegen Kritik

WACHTBERG · Der ehemaliger Besitzer der Gärtnerei in Pech will das Gelände aufgeräumt verlassen haben. Nach dem Hochwasser hatten sich Anwohner über Unrat beschwert.

Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei in Pech beginnt das große Aufräumen. Bagger und Container sind schon angerückt

Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei in Pech beginnt das große Aufräumen. Bagger und Container sind schon angerückt

Foto: Axel Vogel

Im Fall der ehemaligen Pecher Gärtnerei, von deren Gelände beim Unwetter am 4. Juni Verschmutzungen des Godesberger Baches ausgegangen sein sollen, widerspricht der ehemalige Eigentümer der Darstellung des jetzigen Besitzers. Der hatte erklärt, das Gelände so als Anhang aus einer Insolvenz gekauft zu haben. Auch gab der neue Eigentümer an, dass der Alteigentümer dort nicht aufgeräumt habe, entgegen anders lautender Zusicherungen.

Wie berichtet, hatten Anwohner berichtet, dass durch das Hochwasser vom Gelände Lagergut und Müll in den Godesberger Bach gespült worden seien. Zudem kritisierte ein Aktiver des Bundes für Umwelt und Naturschutz unzulässige Uferaufschüttungen im Bereich der Gärtnerei. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte nach einer ersten Besichtigung eine Verunreinigung des Bachufers bestätigt, aber keine Gewässergefährdung erkannt.

„Ich habe den Betrieb 40 Jahre mit meiner Ehefrau ohne jede Beanstandung seitens der Kontrollgremien, Berufsgenossenschaft und Landwirtschaftskammer geführt“, erklärt der Alteigentümern nun in einem Schreiben an den GA. Auch sei seine Gärtnerei nicht nach einer Insolvenz geschlossen, sondern ordnungsgemäß verkauft worden.

Den Betrieb und das Wohnhaus habe er daher im Jahr 2011 an den jetzigen Besitzer veräußert und ordnungsgemäß übergeben. „Bei der Vertragsunterzeichnung wurde vereinbart, dass sämtliche Betriebs-Inventarkosten vom Käufer übernommen werden.“ Gleichwohl habe er die Betriebsflächen „aufgeräumt verlassen“.

Auch könne er versichern, so der Alteigentümer weiter, „dass zu meiner Zeit, als ich den Betrieb geführt habe, sich keine gefährlichen Stoffe auf meinem Grundstück befunden haben“. Auch habe er die Gärtnerei keineswegs zu nah am Bachufer errichtet. Vielmehr sei es so gewesen, das sich das Bachbett mit jedem Hochwasser weiter verlagert habe. Auf diesen Umstand will der Mann die Gemeinde Wachtberg „vor etwa zwölf Jahren“ aufmerksam gemacht haben.

Gespräche mit dem Alteigentümer „im Hinblick auf Veränderungen des Gewässers sind bei uns nicht aktenkundig“, sagt dazu Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann. Überhaupt äußern Kenner des Falles Zweifel an der Darstellung des Mannes.

„Der Uferbereich ist inzwischen größtenteils freigeräumt worden“, berichtete Katja Eschmann von der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises. In der Tat habe es Aufschüttungen am Bach gegeben. Wie am Donnerstag vor Ort zu sehen war, ist auch jede Menge Müll darunter. Für das betroffene Areal ist die Gemeinde zuständig, die die Entsorgung übernimmt.

Bei einem Ortstermin hat der aktuelle Eigentümer laut Eschmann zugesagt, die Gewächshäuser zu entrümpeln. Das könne auch im Zuge eines eventuellen Abrisses der Gewächshäuser erfolgen. „Der jetzige Eigentümer ist mehr als bemüht, die Missstände aus früheren Zeiten zu beseitigen“, ergänzte Beigeordneter Ostermann.

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