Flucht aus der Ukraine nach Wachtberg An der Grenze küsste Nadiia ihren Mann ein letztes Mal

Wachtberg · Nach drei Tagen und Nächten ist die Ukrainerin Nadiia mit ihren Töchtern bei ihrer Schwester in Wachtberg angekommen. Auf der Flucht musste die 40-Jährige ihren herzkranken Mann an der Grenze zurücklassen, der als Wehrfähiger das Land nicht verlassen durfte. Ab da ging es alleine durch Polen.

 Die Ukrainerin Nadiia ringt mit den Tränen, während sie in Wachtberg Nachrichten aus der Heimat liest.

Die Ukrainerin Nadiia ringt mit den Tränen, während sie in Wachtberg Nachrichten aus der Heimat liest.

Foto: Axel Vogel

In dem schmucken Wachtberger Einfamilienhaus liegt das Grauen des Krieges einen Handgriff entfernt. Das Handy von Nadiia kündet fast im Minutentakt von neuen Nachrichten, und meist sind es keine guten. Und dann sind da noch die Bilder und kleinen Filme, die Reste von dem zeigen, was bis vor wenigen Tagen die Heimat der 40-Jährigen war: Kiew. „Das hier war die Wohnung meiner Mitarbeiterin“, sagt die Ukrainerin traurig, während sie auf zerstörten Beton und wild herumhängende Furniereisen blickt.