Vor der Pferdesegnung Angie zieht immer noch die Kutsche

WACHTBERG · Auch wenn Angie salopp gesagt ein betagtes Mädchen ist, ihre Arbeit verrichtet die Haflingerstute immer noch klaglos und überaus willig. So zu sehen am vergangenen Sonntag auf dem Hof von Besitzer Alois Hochgürtel, der seine Tochter Anke und deren Bekannte zur Kutschpartie eingeladen hatte. Dazu muss man wissen: Pferde und Kutschen sind das große Hobby des Züllighoveners.

 Der Züllighovener Alois Hochgürtel liebt seine Haflingerstute Angie (rechts), die mit ihrem Sohn Nomi angeschirrt wird. Tochter Anke hilft.

Der Züllighovener Alois Hochgürtel liebt seine Haflingerstute Angie (rechts), die mit ihrem Sohn Nomi angeschirrt wird. Tochter Anke hilft.

Foto: Axel Vogel

Das liegt auch an Angie, die sich ungeachtet ihrer für ein Pferd stattlichen 25 Lenze noch mächtig ins Geschirr legt: Munter zog Mutter Angie mit ihrem Sohn Nomi die voll besetzte Kutschte mit Alois Hochgürtel auf dem Bock und am Zügel den Schießberg hinauf zu einer Landpartie.

Der nächste Ausflug mit Angie ist bereits fest gebucht: Morgen um 10 Uhr geht es zur Tiersegnung am Wachtberger Ehrenmal. Zum 20. Mal wird Hochgürtel dann mit seiner heiß geliebten Haflingerstute bei der Traditionsveranstaltung an Christ Himmelfahrt dabei sein.

Angie ist nicht irgendein Pferd für die Hochgürtels. Es gehört schlicht und ergreifend zur Familie. Schließlich hat Alois Hochgürtel den Haflinger nicht nur großgezogen, "sondern bereits Angies Mutter und Großmutter", sagt er. Auch die Familie teilt seine Begeisterung: Die 23 Jahre alte Tochter Anke hat auf Angie früher ebenso geritten, wie jetzt auf Nomi. Erklärtermaßen "die Partnerschaft zwischen Mensch und Tier" ist es, die Pferdefreund Hochgürtel besonders schätzt.

Dazu zählt er nicht allein die Arbeit mit dem Pferd, wie etwa bei Kutschfahrten aus Anlass von Hochzeiten und Maifeierlichkeiten. Es ist auch die Fürsorge und das Wohlergehen von Angie, das ihm ein Anliegen ist. Von daher ist für Alois Hochgürtel die Teilnahme an der Tiersegnung Pflicht. "Die Tiere wurden früher einfach gebraucht, und es war ganz schlimm für eine Familie, wenn ein Arbeitspferd starb." Alois Hochgürtel mag sich ebenfalls ein Leben ohne seine Angie gar nicht erst ausmalen: "Wenn das Pferd stirbt, werde ich erst einmal eine Zeit für mich alleine brauchen."

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