Neue Bushaltestellen für Wachtberg-Arzdorf Angst vor Rasern im Schleichverkehr

Wachtberg-Arzdorf · Die Busse durch Arzdorf sollen künftig an anderen Stellen halten. Das hat seine Gründe. Doch wo genau alle ein- und aussteigen sollen, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Außerdem hat man Angst, dass ein Schleichverkehr entsteht.

Ein Bus der Linie 857 auf der Fritzdorfer Straße. Seine Haltestellen sollen auf die L 123 verlegt werden.

Ein Bus der Linie 857 auf der Fritzdorfer Straße. Seine Haltestellen sollen auf die L 123 verlegt werden.

Foto: Axel Vogel

Arzdorf entwickelt sich weiter: Die Bushaltestelle soll verlegt werden, zudem das lang diskutierte Neubaugebiet wachsen. Das alles hat Auswirkungen auf den Ort, vor allem in Bezug auf den Verkehr und die damit verbundene Sicherheit für Fußgänger. Anwohner haben nun bei der Bürgerversammlung und der direkt anschließenden Ortsausschusssitzung (OA) am Dienstagabend ihre Bedenken geäußert.

Bislang hält die Linie 857 an der Fritzdorfer Straße. In Zukunft sollen die Fahrgäste auf der Alten Landstraße (L 123) ein- und aussteigen. Wie es Klaus Schönenberg (SPD) sagte, der die OA-Sitzung leitete, kommt die Haltebucht in Fahrtrichtung Meckenheim vor den Schlossereibetrieb nahe der Kreuzung. Gegenüber (Richtung Berkum) hielten die Busse dann im Bereich Antoniuskapelle/Antoniusweg.

Warum das passiert, erklärte Jeannette Herrmann, Leiterin der Gemeindeentwicklung und Bauleitplanung im Rathaus Wachtberg. „Der barrierefreie Ausbau ist an der jetzigen Stelle nicht möglich.“ Außerdem sei ja künftig ein Schnellbus geplant, der dann über die L 123 fahre.

Eine Arzdorferin vermutet, dass es auf der Landstraße gar nicht genügend Platz für die Stationen gebe. Ein Teilnehmer rechnet damit, dass sich vor allem in Fahrtrichtung Bad Godesberg die Autos stauten und dann die Kreuzung verstopften.

Schönenberg wünscht, dass die Busse möglichst weit im Ort halten, damit vor allem Kinder und auch ältere Leute die Ampel nutzen und so sicher über die Straße kommen. Andere wollen das Gegenteil – Haltestellen weiter außerhalb – damit die Autofahrer, statt zu warten, nicht den Antoniusweg als Schleichweg nehmen. Kommen sie am Ende dorthin, wollen die Arzdorfer eine effektive Verkehrsberuhigung des Antoniuswegs. Ein Bushäuschen als Wetterschutz ist ebenfalls ein Wunsch, soll aber bei barrierefreien Stationen stets mitgebaut werden. Realisiert wird das laut Herrmann alles nicht vor 2025.

Dachrinne abgefahren

Doch was wird aus der alten Bushaltestelle, wo jetzt Kübel und Poller für eine Verkehrsberuhigung sorgen? Am liebsten soll das so bleiben, hieß es. Das wird wohl auch einem Anwohner recht sein, dem vor der Einengung der Straße von großen Fahrzeugen immer wieder mal die Dachrinne abgefahren worden sein soll.

Die überarbeitete Planung für das Baugebiet Remagener Weg führte nicht zu einer Grundsatzdiskussion. Die Wohnungszahl pro Gebäude ist dabei auf zwei begrenzt. Bislang ist nach Auskunft der Gemeinde eine Ringerschließung über Remagener und Antoniusweg geplant. Einigen wäre aber eine Sackgasse lieber, bei der der Remagener Weg gekappt wäre. Eine weitere Befürchtung: An einer zu erwartenden Straßenerschließung haben sich auch Altanlieger zu beteiligen. Offen ist auch ein Konzept für öffentliche Stellplätze.

Die Wintersitzungen in Arzdorf verlaufen gemütlich, gern auch mal mit einem Glas Glühwein. An das vom vorigen Jahr erinnerte sich Bürgervereinsvorsitzender Dieter Klocke. Da tranken alle am Spielplatz und beschlossen, dass er für 25.000 Euro mit neuen Spielgeräten bestückt werden soll. „Die Arbeitsleistung wollten wir selbst erbringen“, so Klocke. „Es ist nichts geschehen“, ärgerte er sich. Herrmann meinte, dass sie seit damals auf die Wunschliste des Bürgervereins warte. Nach diesem Missverständnis wollen alles das Thema noch einmal neu angehen. Und „dazu den Eingang des Spielplatzes verlegen“, meinte Norbert Paßmann (CDU). Laut Statistik wohnen in Arzdorf derzeit 37 Kinder, die den Spielplatz nutzen können. Der Ort hat im Ganzen knapp über 300 Einwohner.