Ärger um Glasmüllcontainer Anlieger fordern neuen Standort in Niederbachem

Wachtberg-Niederbachem · Anlieger eines Glascontainers am Sportplatz in Niederbachem fordern die Gemeinde Wachtberg auf, einen neuen Standort zu finden. Allerdings ärgern sich die Bürger nicht über Lärm, sondern Scherben und Müll. Die Verwaltung sieht keine Alternative.

 Für einen neuen Standort des Glascontainers am Sportplatz machen sich Jutta Groß, Rita und Christian Rast sowie Rebecca Demars stark.

Für einen neuen Standort des Glascontainers am Sportplatz machen sich Jutta Groß, Rita und Christian Rast sowie Rebecca Demars stark.

Foto: Axel Vogel

Die Glascontainer am Sportplatz an der Austraße sorgen schon seit geraumer Zeit für mächtig Verdruss. Verärgert sind sieben Anlieger der Austraße um Jutta Groß. Dabei geht es den Kritikern weniger um Lärm, der beim Einwerfen entsteht, so sagen sie. Vielmehr seien es die Zustände rund um die Container, etwa umherliegende Glasscherben, die zur Gefahr würden.

Groß & Co. machen sich daher seit Jahren gegenüber der Verwaltung für einen anderen Standort stark. „Passiert ist nichts“, monieren sie.  „Diese unhaltbaren Zustände mitten in Niederbachem nehmen die Bewohner der Austraße nicht mehr hin“, bekräftigte Groß daher in einer Mail im Sommer an den bisherigen Vorsitzenden des Niederbachemer Ortsausschusses, Andreas Wollmann (SPD), und den Beigeordneten Swen Christian. Sie selbst engagiert sich als Sachkundige Bürgerin für die UWG.

Anlieger sorgen sich um Gefahren auf dem Schulweg

Zu den Beschwerdeführern zählt auch das Ehepaar Rast. Sie ärgern sich aber nicht nur wegen der eigenen Nähe zum Streitobjekt über Selbiges. An den Glasscherben müssten täglich etwa 100 Kinder auf dem Weg zur Schule und den beiden Kitas vorbei, führt Christian Rast aus. Zudem betroffen seien die Sportler und Gäste des Sportplatzes. Es komme auch immer wieder vor, dass anderer Müll entsorgt werde, wie  Koffer, Schaukelpferde und Bekleidung. Auch würde hinter den Containern „uriniert“, so Rast. Sogar ein Obdachloser habe hier schon mal gelegen  und medizinisch betreut werden müssen.

Letztendlich, so Rast, bleibe das Aufräumen an den Containern den Anliegern überlassen. Völlig unverständlich ist Rita Rast, dass bis heute nichts Grundlegendes geschehen sei, obwohl sie bereits kurz nach dem Aufstellen der Container vor über 15 Jahren mit einer Unterschriftenaktion auf die Missstände aufmerksam gemacht habe. Fortan habe sie das wiederholt getan.

Beigeordneter betont, dass kein anderer Standort geeignet ist

Beigeordneter Sven Christian hält dem entgegen: „Der aktuelle Standort wurde gemäß einer Empfehlung des damaligen Ortsausschusses 2004 festgelegt.“  Für die Beurteilung eines Standortes seien eine Reihe von Punkten maßgebend, wie eine gute Erreichbarkeit auch ohne Auto und die Containerfahrzeuge. Weitere Punkte seien eine geeignete Größe der Fläche und Topografie, zudem müsse sie der Gemeinde gehören.

Laut des Amtes für Umwelt und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises gilt es laut Christian, auf eine notwendige Mindestentfernung zu umliegenden Häusern zu achten. Am Standort Austraße seien „alle oben genannten erforderlichen Voraussetzungen gegeben“. Außerdem sei die dortige Fläche seinerzeit ausschließlich für die Aufstellung der Container befestigt worden.

Durchaus habe man Alternativen geprüft, ebenfalls auf Wunsch der Ortsvertretung, ergänzt der Beigeordete. Drei weitere Möglichkeiten seien näher betrachtet worden: Eine Fläche an der Mühlenstraße gegenüber der Kirche Sankt Gereon nahe des Mehlemer Baches, eine Grünfläche gegenüber des Verkaufsstands von Schneiders Obsthof  sowie ein Standort am neuen Aldi-Markt, an dem noch gebaut wird.

Aber es lag jeweils „mindestens eine der oben genannten Voraussetzungen nicht vor“, stellt Beigeordneter Christian klar. Man habe zwar den Standort gegenüber der Kirche für geeignet gehalten. „Jedoch scheidet diese Fläche wegen des festgesetzten Überschwemmungsgebietes aus.“ Zu der von Groß beschriebenen Gefährdungslage rund um die Container sagt Christian: „Gefahr in Verzug liegt nicht vor. Störungen sind derzeit nicht bekannt.“ Unterm Strich sieht die Verwaltung daher keine Alternative zum Ist-Zustand. 

Verwerter Remondis sieht den Standort Austraße nicht als Problemfall

„Wir als beauftragtes Unternehmen für die Glasabfuhr im Rhein-Sieg-Kreis haben mit dem Standort so erst mal kein Problem“, ergänzt Nicolas Müller, Leiter der Remondis-NIederlassung Bonn Rhein-Sieg-Ahr. Aber er sagt auch: „Leider nutzen Bürger die Containerstandplätze immer wieder, um dort unerlaubt Abfälle jeglicher Art zu entsorgen.“ Die Abholung und Entsorgung obliege dann den Kommunen.

Nach Ansicht von Groß gäbe es eine Alternative: Die Glascontainer könnten vor der Ortseinfahrt nach Niederbachem – an der L 123 Richtung Oberbachem – aufgestellt werden, plus entsprechender Parkmöglichkeit. „Diese Verlagerung wurde auch bei den Glascontainern in Gimmersdorf praktiziert, die nunmehr am Kreisel der neuen Umgehungsstraße ihren sinnvollen Platz gefunden haben.“ 

Dass sich die Maßnahme in Gimmersdorf bewährt habe, bestätigt Christoph Fiévet, bislang Vorsitzender des Ortsausschusses. Was die von der Gemeinde geforderten Voraussetzungen angehe, erfülle der Standort diese „nahezu idealtypisch“. Aber er schränkt ein: „In der Realität könnte es sich allerdings als schwierig herausstellen, einen vergleichbaren Standort an anderer Stelle zu finden, da dieser Standort im Rahmen des Straßenbaus eigens als Aufstellort für die Glascontainer hergerichtet wurde.“

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