Straßen-Ausbau in Wachtberg-Fritzdorf Anliegerin kritisiert Kommunikationsweise des Rhein-Sieg-Kreises

Wachtberg-Fritzdorf · Eine Wachtbergerin ärgert sich über Planänderungen beim Bau einer Straße in Fritzdorf und über die Kommunikation des Rhein-Sieg-Kreises. Unter anderem sei ein Stromkasten an einer gefährlichen Stelle angebracht worden.

An einigen Stellen der Eckendorfer Straße in Fritzdorf entsteht bei der Sanierung eine Höhendifferenz im Vergleich zum vorigen Straßenniveau.

An einigen Stellen der Eckendorfer Straße in Fritzdorf entsteht bei der Sanierung eine Höhendifferenz im Vergleich zum vorigen Straßenniveau.

Foto: Petra Reuter

Sand, Schlamm und Staub vom Bau stimmen die Anlieger bei Straßenbaustellen selten glücklich. Beim Ausbau der Durchgangsstraße in Wachtberg-Fritzdorf ärgerte sich eine Bewohnerin allerdings eher wegen der Kommunikation gegenüber den Anliegern. Der Kreis hingegen sprach von regulären Abläufen, auch in der Kommunikation.

Seit dem 24. Juni vergangenen Jahres leben sie mit dem Schmutz der Baustelle, sagte die Anliegerin. Ihren Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Als erste Maßnahme an ihrem Haus wurde einen Monat nach Baubeginn der Kanalanschluss gelegt, so die Fritzdorferin. Oft genug, wenn es zu Änderungen oder Maßnahmen vor ihrem Haus kam, habe sie nur durch Zufall oder durch Nachbarn davon erfahren. Auch seien ursprüngliche Pläne geändert worden, ohne die Anlieger einzubeziehen.

„Eigentlich wollte man Teile der Grundstücke ankaufen, um den Gehweg zu verbreitern“, berichtete sie. Nun sei aber die Rede davon, dass der Gehweg so breit wie eh und je bleibe. Die neue Straße liege vor ihrem Haus aber rund 30 Zentimeter tiefer als die alte. Auf dem schmalen Gehweg könne man die Höhendifferenz nicht ausgleichen, schätzte sie. „Das wird sportlich“, sagte die Anwohnerin. Mit dem Auto könne sie diesen Absatz wohl kaum überfahren. Erst auf ihre Nachfrage hin habe man ihr mitgeteilt, dass man deswegen Anpassungen auf ihrem Grundstück vornehmen müsse. Bezahlen müsse sie das allerdings nicht, habe man ihr signalisiert.

Stromkasten neben Waschbecken angebracht

Auch sei abgesprochen gewesen, so die Fritzdorferin, wohin der im Zuge der Arbeiten zu montierende Stromkasten gestellt werden sollte. „Ich war vier Tage nicht da und konnte mich deshalb nicht weiter darum kümmern. Aber es war vorher ja eigentlich alles besprochen“, sagte sie. Als sie wiedergekommen sei, habe der Kasten in der Garage direkt neben einem Waschbecken gestanden. „Das ist nicht zulässig, das ist gefährlich!“, monierte sie. Zwar sei das Problem inzwischen behoben. Allerdings nur, weil sie sich gemeldet und darauf hingewiesen habe.

Zudem hätte das Problem ihrer Meinung nach gar nicht erst entstehen müssen. „Man muss nicht über uns und unsere Belange reden, sondern mit uns“, fand sie. Auch über unpersönliche, lediglich „an die Anlieger“ adressierte Infobriefe ärgerte sie sich. „Es wohnen doch nicht alle Eigentümer der Häuser in den Häusern“, monierte sie. Einige seien vermietet. In diesen Fällen erreiche die Information die Eigentümer nicht einmal.

Die Verfahrensweise, Infobriefe allgemein an die Anlieger zu richten, sei üblich, informierte die Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises. Auf ebendiesem Wege seien die Anlieger „unmittelbar vor Beginn der Baumaßnahme nochmals informiert“ worden. In diesem Schreiben seien Namen und Telefonnummern der wichtigsten Beteiligten aufgeführt. Zusätzlich finde jeden Mittwoch um 10 Uhr eine Baubesprechung vor Ort statt, in der die Anlieger vorsprechen könnten. Weiterhin würden vor dem Beginn jedes neuen Bauabschnitts Anliegerschreiben mit notwendigen Informationen durch das Bauunternehmen verteilt, hieß es.

Wesentliche Änderungen an den Planungen bestätigte der Kreis nicht. Die Höhendifferenz der neuen Straße im Verhältnis zur alten erklärte eine Sprecherin des Kreises, Daniela Blumenthaler: „Die alte Straße führte mit unterschiedlichen Längs- und Querneigungen durch den Ort. Eine neue Straße wird mit einem stetigen Verlauf und gleichmäßigen Neigungen geplant und gebaut.“ Lediglich kleine Details vor oder an den Grundstücken würden im Zuge der Ausführung vor Ort angepasst. Die Kosten der Anpassung tragen die Baulastträger, in diesem Fall zum größten Teil der Rhein-Sieg-Kreis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort