Kultur in Wachtberg Anton-Raaff-Konzert in Berkum

Wachtberg · Das Wachtberger Kammer- und Jugendorchester spielen gemeinsam. Und zwar beim ersten Anton-Raaff-Konzert nach fast drei Jahren.

 Markus Cella dirigiert in der Mensa des Berkumer Schulzentrums einen Teil der Proben des Wachtberger Jugendorchesters und des Wachtberger Kammerorchesters für das Anton-Raaff-Konzert 2022.

Markus Cella dirigiert in der Mensa des Berkumer Schulzentrums einen Teil der Proben des Wachtberger Jugendorchesters und des Wachtberger Kammerorchesters für das Anton-Raaff-Konzert 2022.

Foto: Petra Reuter

Nach zweijähriger Pause findet in Kürze das erste Anton-Raaff-Konzert nach fast drei Jahren pandemiebedingter Auftrittsausfälle statt. Die 22. Veranstaltung unter dem Namen des großen Wachtberger Musikers leiten der Kopf des Jugendorchesters, Leonhard Zimmer, und Markus Cella, Leiter des Kammerorchesters, erstmals gemeinsam. Die Gesamtgestaltung wird sich grob an jener des Vorgängers Hans-Werner Meurer orientieren. Allerdings soll das Konzert in diesem Jahr klassischer ausfallen und eine Neuerung enthalten.

„Die Coronajahre waren für alle sehr anstrengend“, fand Leonhard Zimmer. Mehr Online- als Präsenzproben, keine Konzerte und immer wieder neue Corona-Regelungen. Dennoch gaben die Musiker nicht auf. „Vieles war möglich, vieles aber auch nicht“, fasste der junge Musikstudent und zugleich langjähriges Mitglied des Wachtberger Jugend- und Kammerorchesters zusammen.

Junge Musiker gesucht

Wenn die Aktiven auch musikalische Akzente setzen konnten, so blieben gesellschaftliche Aspekte ebenso wie die Nachwuchssuche zeitweise auf der Strecke. „Wir suchen alles von den Streichern über die Holzbläser bis zu den Blechbläsern“, sagte Zimmer.

Für das kommende Konzert sahen Zimmer und Cella das Ensemble gut aufgestellt. Cella, hauptberuflich Lehrer am Meckenheimer Konrad-Adenauer-Gymnasium, leitet das Kammerorchester seit 2020 und erlebte erstmals die besondere Wirkung des traditionell gepflegten gemeinsamen Muszierens der verschiedenen Wachtberger Orchester bei den gemeinsamen Proben zum Anton-Raaff-Konzert. „Die Ensembles finden sehr schnell und gut zu einer gemeinsamen Linie“, fand der 42-Jährige. Er erlebte die Musiker als persönlich sehr engagiert. „Sie sind mit Herzblut dabei“, so Cella. Das sei gerade in diesem Jahr vorteilhaft, weil man nur wenig Probezeit habe. „Die Ferien liegen sehr früh, sodass alles sehr eng terminiert ist.“

Trotz aller Terminenge überwog bei den Proben die Konzentration auf das Wesentliche. Der diesjährige Solist Sebastian Naß zeigte sich nur wenig nervös. Er hatte als Erstklässler erstmals Trompete gespielt und blickt nun auf zehn Jahre musikalische Erfahrung unter den Blechbläsern zurück. Rund zehn kleinere und etwa fünf Konzerte vor großem Publikum machen ihn zwar nicht zum Routinier. „Aber man hat es schon mal erlebt, vor so vielen Menschen zu spielen“, so Naß. Das senke den Nervositätspegel.

Damit präsentiert am Sonntag ein gut eingespieltes Team den Marche Slave von Peter Iljitsch Tschaikowski, Auszüge aus der Böhmischen Suite von Antonín Dvořák und Franz Schuberts Sinfonie Nr. 5. Naß wird zudem als Solist im Concertino für Trompete und Orchester von Georg Friedrich Händel zu hören sein. „Im Dirigat wechseln wir wie bei den früheren Konzerten, aber als Einstimmung gibt es eine Neuerung“, sagte Zimmer. Bevor die Großen mit ihren Instrumenten auf die Bühne kommen, werden Wachtbergs jüngere Musiker, das erste Ensemble „Auftakt“, klassische und zeitgenössische Stücke spielen.

Das Konzert findet am Sonntag, 12. Juni, ab 15 Uhr in der Aula des Schulzentrums Berkum, Stumpebergweg 5, statt. Karten gibt es im Vorfeld während der Öffnungszeiten im Rathaus zum regulären Preis von zehn Euro, für Schüler, Auszubildende und Studenten ermäßigt fünf Euro. Zusätzlich wird es eine Abendkasse geben. Informationen und Kontakt zu den Orchestern finden Interessenten unter www.wachtberger-jugendorchester.de und www.wachtbergerkammerorchester.de.

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