Ortsvertretung Niederbachem Anwohner fordern Rücksicht von Fußballern

Niederbachem · Auf der Ortsvertretung in Niederbachem häuften sich unter anderem Beschwerden über Baumschnittmaßnahmen am Sportplatz.

 Am Sportplatz an der Austraße in Niederbachem wurden Bäume gekappt, was Anlieger auf den Plan ruft

Am Sportplatz an der Austraße in Niederbachem wurden Bäume gekappt, was Anlieger auf den Plan ruft

Foto: Axel Vogel

Mit Beschwerden von Anwohnern der Austraße, die am Sportplatz des SV Niederbachem wohnen, beschäftigten sich am Donnertagabend die Ortsvertreter in Niederbachem auf ihrer Sitzung im Henseler Hof. Dabei drehten sich die Vorwürfe um Baum- beziehungsweise Grünschnittmaßnahmen der Gemeinde am Sportplatz des SV. Auch fühlten sich einige Anwohner durch den Betrieb der Anlage belästigt. Beigeordneter Jörg Ostermann relativierte einige der Vorwürfe.

Die Gemeinde sei unlängst morgens am Sportplatz an der Austraße angerückt und habe dort Bäume und Büsche am äußeren Rand des Sportplatzgeländes „platt gemacht“, protestierte eine Frau. Das Problem sei nun, so ergänzte eine weitere Anwohnerin, dass ein größeres Nachbargrundstück, auf dem sich auch ein Schwimmbecken befindet, gerade für kleine Sportplatzbenutzer besser zugänglich sei. „Die Kinder können jetzt von hinten an das Schwimmbecken kommen“, monierte sie. Sie und andere Anwohnerinnen erwarteten nun, dass die Gemeinde hier Abhilfe in Form neuer Buchenhecken schaffe. Auch weil mit dem Baumschnitt nicht nur ein Sicht-, sondern auch ein Lärmschutz verloren gegangen sei. „Die Bäume nehmen schon etwas Lärm weg“, war sich auch eine weitere Anwohnerin sicher. Ein solcher Lärmschutz sei um so mehr nötig, so argumentierte sie weiter, da seit der Verlegung des neuen Kunstrasens am Sportplatz sehr viel Betrieb herrsche. Daher verlangte sie vom SV Niederbachem „mehr Rücksicht auf die Anwohner“. Auch monierte sie „Scheinpflanzungen“ als Ersatz für die gekappten Bäume: „Ich kann mit dem Kunstrasen leben, aber nicht damit, dass alles platt gemacht wird“.

Vorwurf: Zu schnell in der 30er-Zone

Musik, die Mikrofonanlage des SV Niederbachem sowie speziell das Verhalten der Sportler waren einer anderen Frau, die sich auf der Sitzung zu Wort meldete, ein Dorn im Auge: „Die Diziplin hat nachgelassen.“ Das bestätigte eine Anliegerin: „Die erste Mannschaft ist gut motorisiert und die Jungs brettern durch die Straße.“ Kaum einer halte sich an Tempo 30. Aus ihrer Sicht sei es daher die Sache der Trainer, positiv auf die Sportler einzuwirken: „Das ist nicht zu viel verlangt“, so die Frau weiter: „Hier laufen Kinder herum.“

„Dafür kann man keinen Trainer verantwortlich machen“, widersprach ein junger Mann, der hier seit 25 Jahren wohnt. Man müsste vielmehr einen Hubbel auf der Austraße errichten. „Die die da so fahren, sind alles Niederbachemer“, pflichtete ihm Andreas Wollmann, Vorsitzender der Ortsvertretung, bei. Daher sei es die Aufgabe einer beständigen Verkehrserziehung, hier für Abhilfe zu sorgen.

„Bäume tragen Null zum Lärmschutz bei“, stellte Ostermann klar. Erwiesen sei, dass Lärm sehr wohl durch Gehölze und Wald dringe: „So etwas hilft nur psychologisch.“ Auch wies er darauf hin, dass die Gehölzfläche am Sportplatz wegen der Beeinträchtigung des Nachbargrundstückes zurückgeschnitten worden sei, und zwar in Abstimmung mit allen Beteiligten. Dabei bat er um Geduld, was das Gedeihen der Ersatzpflanzungen angehe: „Das braucht Zeit“. Zur Frage, wer nun Kinder von der Benutzung des Schwimmbeckens auf dem Nachbargrundstück abhalten müsse, sagte Jörg Ostermann: „Private Teiche und Schwimmbecken liegen nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde.“

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