Ortsvertretungssitzung in Ließem Anwohner in Ließem äußern ihren Unmut

Ließem · Bei der Ortsvertretungssitzung Ließem äußern Anwohner ihren Unmut über die gefällte Rosskastanie im Dorf. Sie kritisieren auch die Streichung der Schulbusse.

 Trostloser Anblick: Auf dem Rondell an der Rodderbergstraße vermissen die Anwohner die alte Kastanie,

Trostloser Anblick: Auf dem Rondell an der Rodderbergstraße vermissen die Anwohner die alte Kastanie,

Foto: Stefan Knopp

Grundsätzlich ist das neue Buskonzept für Wachtberg zu begrüßen: Die Taktung wird ab August verdoppelt, von stündlich auf halbstündlich, so dass man flexibler mit den Bussen unterwegs ist. Es bringt aber auch einen Nachteil mit sich, über den die Ließemer sich bei der Sitzung der Ortsvertretung (OV) am Donnerstag im Köllenhof kritisch äußerten.

Denn Schulbusse fallen dann weg, die Grundschulkinder müssen auf dem Weg nach Berkum künftig an der normalen Linienhaltestelle ein- und aussteigen (der GA berichtete). Ein weiteres Thema war das Rondell an der Roddergbergstraße.

Die Busstation liegt an der K14, und dort wird mitunter schnell gefahren, wie einige Bürger beklagten. Auf dem Weg zur Schule müssten die Kinder dort warten, man sah die Gefahr, dass sie dabei unbedacht auf die Fahrbahn laufen.

Auf dem Rückweg steigen sie auf der Gegenseite aus – in beiden Fällen müssten Kinder die Fahrbahnseite wechseln, auf dem Hinweg die aus dem alten Ließem, auf dem Rückweg die vom Köllenhof. Dort gibt es zwar eine Unterführung, aber die Grundschüler würden sie kaum nutzen, meinten die Bürger.

Die Hinweg-Haltestelle könne man verbreitern, sagte der erste Beigeordnete der Gemeinde Wachtberg, Swen Christian, indem man etwa die Glascontainer an einen anderen Platz stelle, den Grünbewuchs zurückschneide und den Bordstein in Straßenrichtung erweitere. Außerdem könnten der Zuweg verbreitert und die Beleuchtung verbessert werden.

Das reichte den Bürgern aber nicht. Einer schlug vor, zwei Linienfahrten auf die Schüler zuzuschneiden, indem sie die jetzige Schulbushaltestelle anfahren, dann eine Schleife durch den Köllenhof drehen und danach nicht alle Haltestellen ansteuern. Ein anderer befürchtete, dass vor allem die Eltern der Erst- und Zweitklässler ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule fahren, als sie an der K 14 warten zu lassen, was ein Chaos vor der Schule mit sich bringe. Christian will alle Anregungen prüfen.

Für Unzufriedenheit sorgte auch der Zustand des Rondells an der Rodderbergstraße. Dort wurde eine 104 Jahre alte Rosskastanie gefällt, die neben dem Wegekreuz stand – die Standfestigkeit und die Verkehrssicherheit seien nicht mehr gewährleistet gewesen, so die Begründung der Verwaltung. Die Anwohner hätten aber nie Schäden festgestellt, bemängelte eine von ihnen. Man habe sich außerdem vor vollendete Tatsachen gestellt gesehen.

Bei der Sitzung ging es auch um die künftige Gestaltung des derzeit recht karg erscheinenden Rondells. Das gut 300 Jahre alte Wegekreuz sei immer von zwei Rosskastanien flankiert gewesen, die könne man doch jetzt wieder pflanzen, so eine Anregung.

Ludwig Bertram Reuter, seines Zeichens Verfasser von Büchern zu Wegekreuzen in Wachtberg, riet davon ab: Wo immer Kastanien an solchen Kreuzen entfernt wurden, seien keine neuen aufgestellt worden, weil sie mit der umgebenden Asphaltierung nicht zurechtkämen. Aber einig war man sich, dass wieder Bäume dorthin sollen.

Daneben hielten Christian und der OV-Vorsitzende Hartmut Beckschäfer eine Nachlese auf den Dorfrundgang durch Alt-Ließem im Herbst. OV-Mitglied Richard Drenk teilte mit, dass das Dach des Heiligenhäuschens ersetzt wurde – das Kupferdach war gestohlen worden. Durch Spenden kamen am Ende rund 2500 Euro zusammen, damit konnte man das Dach neu bedecken – dieses Mal mit Ziegeln – und habe noch Geld übrig.

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