Grundschule in Villip Architektinnen schlagen Kombination aus Sanierung und Neubau vor

Wachtberg-Villip · Die Grundschule in Villip braucht mehr Platz. Dass man dafür nicht einen kompletten Neubau braucht, sondern auch Altbauten nutzen kann, zeigen zwei Wachtberger Architektinnen.

Die Grundschule in Villip besteht aus einem denkmalgeschützten alten Schulhaus (links) und Anbauten aus mehreren Jahrzehnten.

Die Grundschule in Villip besteht aus einem denkmalgeschützten alten Schulhaus (links) und Anbauten aus mehreren Jahrzehnten.

Foto: Axel Vogel

Räume sind in der Villiper Grundschule knapp, Schulleiterin Elke Weyers und ihr Team müssen oft improvisieren. „Wir möchten neue Unterrichtsformen umsetzen, aber das gibt das Gebäude nicht her“, berichtete Weyers im Bildungsausschuss. Die Architektinnen Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee aus dem Wachtberger Büro NC Architekten stellten dort am Donnerstagabend eine Variante vor, wie man die Schule erweitern könnte, ohne sie komplett abzureißen. Ihre Entwürfe sind Ergebnis eines Workshops, der zeigen sollte, was auf dem Gelände möglich ist.

Die Gemeinde Wachtberg prüft zurzeit, wie das Bauprojekt ausgeschrieben werden muss, möglicherweise sogar europaweit. „Es kann sein, dass ein anderer Architekt den Zuschlag bekommt, der auch anders plant“, verdeutlichte Bürgermeister Jörg Schmidt.

Die aktuelle Grundschule besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau und Gebäuden aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Es gibt viele Zugänge und verschiedene Ebenen, die nicht barrierefrei erschlossen sind. „Hauptpunkt unserer Idee ist, vorhandene Bausubstanz weiter zu verwenden“, sagte Chatterjee. Sie und ihre Kollegin planen in sieben Schritten, was rund vier Jahre Bauzeit bedeuten würde, wenn man besonders laute und schmutzige Arbeiten in die Schulferien legt.

Zuerst würde die alte Mensa im Hof abgerissen, um ein Baufeld für den ersten Neubau freizumachen. Dann wäre die Sanierung des rückwärtigen Altbaus dran. Eine neue Aula käme als Verbindungsbau auf den Schulhof, bevor schließlich die historische Schule an der Villiper Hauptstraße saniert würde. Zum Schluss soll dann noch ein Seitentrakt abgerissen werden, um mehr Platz auf dem Schulhof zu schaffen, der zuletzt neu gestaltet würde. Die Gymnastikhalle, die auch von der Kita genutzt wird, bliebe erhalten. Die Architektinnen rechnen mit Gesamtkosten von rund 17 Millionen Euro.

Vorteile ihrer Idee wären, dass der Villiper Heimatverein ins historische Schulgebäude ziehen könnte, ebenso wie ein kleiner, öffentlich zugänglicher Mehrzweckraum. Die neue Aula mit eigenen Toiletten könnte laut Architektinnen ebenfalls unabhängig vom Schulbetrieb für Veranstaltungen genutzt werden. „Sie haben gezeigt, was vorstellbar ist und dass es geht“, sagte Bürgermeister Schmidt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort