Bürgerverein geht Kloatsheeten Arzdorfer testen alten norddeutschen Sport

Arzdorf · An einer exotischen Sportart aus Norddeutschland haben sich die Mitglieder des Arzdorfer Bürgervereins versucht. Je zwei Gruppen mit je sieben Sportlern sind am Wochenende im Kloatscheeten gegeneinander angetreten. Das ist ein uralter Brauch, der bereits im 17. Jahrhundert erwähnt wird.

Auf dem deutschen Turnfest in Leipzig wurde das Kloatscheeten schon 1913 als Sportart vorgestellt. Das Sportgerät ist der Kloat, eine 380 bis 450 Gramm schwere und 40 bis 45 Millimeter dicke, abgerundete Scheibe im Durchmesser von 70 bis 80 Millimeter. In der Mitte befindet sich ein Bleikern. Er wird möglichst weit geworfen, um dann noch so lange wie möglich auszurollen.

Die Saison der Kloatscheeter in Norddeutschland geht von Januar bis März. Das Gesellige steht dabei eindeutig im Vordergrund. Vor Spielbeginn werden zwei Mannschaften gebildet und die Reihenfolge der Werfer ausgelost. Die Strecke führt meist über Wirtschafts- und Feldwege, in Arzdorf war der Parcours fünf Kilometer lang. Begonnen wird mit dem ersten Spieler einer Mannschaft, der den Kloat mit Schwung über die Strecke rollt. Der erste Werfer der gegnerischen Mannschaft versucht mit einem zweiten Kloat eine weitere Strecke zu schaffen. Der jeweilige Endpunkt des Wurfes ist Startpunkt für den nächsten Spieler der gleichen Mannschaft. Gewonnen hat die Mannschaft, deren Kloat nach einem Durchgang die weitestete Strecke zurückgelegt hat.

Beim Arzdorfer Bürgerverein kam die Sitte aus dem Norden gut an: "Ein stilvoller Sport mit geselligen Elementen und einem rustikalen Essen als Abschluss. Das lässt sich wiederholen", sagte Dieter Klocke, der den Tag organisiert hatte. Nach dem Sport trafen sich die Teilnehmer zur Siegerehrung mit Grünkohlessen.

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