Baustelle in Wachtberg Auch die Leichtathletikanlage wird teurer

Wachtberg · Finanzausschuss bewilligt zusätzliche 62.000 Euro, die aus Einsparungen bei der geplanten Sanierung des Berkumer Hallenbades beglichen werden sollen. Auch die Niederbachemer Turnhalle wird teurer.

 Die neue Leichtathletikanlage nimmt Gestalt. Die höheren Kosten hat der Finanzausschuss nun bewilligt.

Die neue Leichtathletikanlage nimmt Gestalt. Die höheren Kosten hat der Finanzausschuss nun bewilligt.

Foto: Axel Vogel

Das Thema „Mehrkosten bei Bauprojekten“ scheint ein unendliches zu sein. Erst am Mittwochabend musste sich der Ausschuss für Infrastruktur und Bau (AIB) mit stark gestiegenen Kosten bei der Sanierung der Turnhalle in Niederbachem beschäftigen, die sich derweil auf 2,3 Millionen Euro belaufen (der GA berichtete). Einsparungen lehnte der AIB ab, sodass nun nochmals rund 200.000 Euro mehr für die Sanierung in den Haushalt eingestellt werden müssen, was am Donnerstagabend der Haupt- und Finanzausschuss absegnete. Bei der Gelegenheit ging es auf der Tagesordnung auch noch um die Kostensteigerung eines weiteren, laufenden Bauprojektes: Es werden zusätzliche 62.000 Euro für den Bau der Leichtathletikanlage in Berkum benötigt.

Stabilerer Untergrund nötig

Wie bereits berichtet, macht ein dicker Batzen der Mehrkosten die notwendige Stabilisierung des Untergrunds aus. Kostenpunkt alleine dafür: Rund 25.000 Euro. Des Weiteren, so führt die Verwaltung in der Ausschussvorlage aus, war die Planung der Leichtathletikanlage seinerzeit auf die Planung der Schwimmbaderweiterung ausgelegt gewesen, insbesondere bei den Hausanschlüssen. „Da der Erweiterungsbau des Schwimmbades nicht erfolgt, muss die Planung der Leichtathletikanlage angepasst werden.“ Das verursache nun weitere, zusätzliche Kosten von rund 10.000 Euro. Damit würde ingesamt eine Investition von rund 850.000 Euro fällig.

Für eine Deckung bot die Verwaltung zwei Lösungen an: Zum einen sei die Anlage modular aufgebaut und entsprechend ausgeschrieben, „sodass einzelne Elemente zurückgestellt werden oder entfallen könnten, ohne dass die Gesamtanlage in Ihrer Funktionalität wesentlich gestört ist“. Zudem schlug der Verfasser der Vorlage vor, eine Deckung aus anderen Investitionsprojekten zu gewährleisten: Nämlich aus eingesparten Mitteln, die aufgrund einer Umplanung der Hallenbadsanierung in Berkum anfallen sollen. Konkret rechnet die Verwaltung mit Einsparungen in sechsstelliger Höhe.

Kritik der Finanzpolitiker

Ulrich Feyerabend, Fraktionsvorsitzender von Unser Wachtberg, wollte den Mehrkosten so nicht zustimmen. Schließlich müsse man davon ausgehen, „dass dieses nur eine erste Rate ist“. Außerdem würden die Einsparungen bei den Schwimmbadplanungen suggerieren, dass die Gemeinde Geld habe: „Das haben wir aber nicht“, betonte Feyerabend.

Jutta Danylow (SPD) schlug vor, erst einmal auf den Bau der Kraftsport-Anlage, die Bestandteil des Bauprojektes ist, zu verzichten, um zu Einsparungen zu kommen: Schließlich würden die Schulen vordringlich die Leichtathletikanlage brauchen. Doch Beigeordneter Swen Christian winkte ab: „Wir sind fast fertig mit der Umsetzung der Anlage. Ich sehe da keine Möglichkeiten.“ Schließlich hätten das auch die Fachausschüsse so beschlossen. Für den Finanzausschuss sah Christian nur eine Handlungsoption: „Sie können den Abbruch des Baus beschließen.“

Jutta von der Gönna empfand die Situation als unbefriedigend: „Es werden hier Einsparmöglichkeiten suggeriert, die es gar nicht gibt.“ Auch Stefan Hahn (CDU) kritisierte diese „merkwürdige Situation“ aus Sicht des Finazausschusses, der ja eigentlich über die Mittelvergabe entscheiden müsse. Bürgermeister Jörg Schmidt wies daraufhin, dass es hier unterm Strich um Kostensteigerungen gehe, „die keiner zu vertreten hat“. Volker Gütten (CDU), Vorsitzender des AIB, hielt die Kostensteigerung zudem für vergleichsweise „moderat“. Auch im Hinblick darauf, dass man eine Anlage „mit Mehrwert auch für andere Nutzer“ schaffe. Am Ende votierte eine Mehrheit für die Mehrausgaben.

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