Schutz vor Unwetter Auf Anlieger in Berkum kommen Kosten zu

WACHTEBERG · Wie mehrfach berichtet, arbeitet die Wachtberger Verwaltung nach den zwei Unwettern in den vergangenen drei Jahren eine Reihe von Maßnahmen ab, um in Zukunft die Folgen weiterer Sturzfluten zu verringern. Auf der Agenda, was zu tun ist, steht seit längerer Zeit auch die Verrohrung des Berkumer Bachs in Höhe der Kreuzung Ahrweiler Straße und Viereck in Berkum. Bei der jetzigen Planungsvariante würden auch Anlieger zur Kasse gebeten.

 Engpass: Der Bacheinlauf am Viereck ist bei Unwetter mit den Wassermassen überfordert.

Engpass: Der Bacheinlauf am Viereck ist bei Unwetter mit den Wassermassen überfordert.

Foto: Axel Vogel

„Die Maßnahme haben wir schon seit dem Unwetter 2010 auf dem Schirm“, sagte Beigeordneter Jörg Ostermann anlässlich der jüngsten Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses. Und zwar inklusive des Einlaufbauwerkes Am Viereck.

Hauptkritikpunkte sind aus Sicht des Beigeordneten, „dass die Dimensionierung zu gering ist“. Auch bei dem Unwetter im Juni hatten Anlieger wieder über massive Überschwemmungen in dem Bereich geklagt. Was an dem Engpass nun baulich passieren soll, stellte ein Planungsbüro in der Sitzung vor.

Kein Zweifel besteht aus Sicht der Verwaltung, dass der Bachkanal hydraulisch nicht in der Lage ist, „ein Jahrhundertereignis störungsfrei abzuführen“. So steht es in der Sitzungsvorlage nachzulesen. Außerdem befinde sich das Bauwerk „teilweise in einem sanierungsbedürftigen baulichen Zustand“.

„Die Verrohrung ist hier in die Jahre gekommen“, sagte Ostermann. Das verrohrte Kanalstück, um das es an der Ahrweiler Straße geht, reicht von der Einmündung der Straße Viereck bis zum Auslauf unterhalb der Straße Am Bollwerk.

Wie der Planer ausführte soll nun der alte Betonkanal, der bislang eine Dimension von DN 500 bis DN 800 hatte, durch einen neuen Kanal „mit stärkerem Gefälle“, so der Planer, ersetzt werden. Der soll die Dimensionierung DN 600 und 800 bekommen. Das bedeutet, dass der neue Kanal inklusive eines neuen Einlassbauwerkes dann auch auf ein Jahrhundertereignis ausgelegt sei, heißt es in der Verwaltungsvorlage weiter.

Was die Maßnahme, die etwa 170 000 Euro kosten wird, allerdings nach sich zieht, ist ein Neuausbau der Straße. Das hängt damit zusammen, dass der alte Kanal nicht einfach ersetzt werden kann: Er verläuft nach Ansicht des Planers zu nahe an der Bebauung.

Bei den anstehenden Baggerarbeiten könnte die Bebauung in Mitleidenschaft gezogen werden, befürchtete der Fachmann. Konkret geht es um ein Fachwerkhaus und einen Neubau.

Darum ist nun geplant, eine neue Trasse mitten durch die Ahrweiler Straße zu verlegen. Dazu ist es erforderlich, die Straße auf einer Breite von etwa 2,50 Metern aufzubrechen. Die Straße würde dabei laut Planer „sehr in Mitleidenschaft gezogen“.

Von daher schlug die Wachtberger Verwaltung vor, „die Ahrweiler Straße zwischen der Einmündung Am Bollwerk und der Einmündung am Viereck neu auszubauen“. Der Ausbau würde auch zur Verbesserung des Ortsbildes beitragen, heißt es weiter. Daher soll die Ahrweiler Straße nun eine andere Rangfolge in dem bereits beschlossenen Straßenausbauprogramm bekommen.

Klar ist dabei auch nach einer Anfrage von Ausschussmitglied Hans-Joachim Pagels (FDP), dass die Anlieger bei den Kosten für den Ausbau der Straße mit 60 Prozent und bei den Gehwegen mit 80 Prozent zur Kasse gebeten würden. Wie hoch die Kosten für den Straßenausbau werden, konnte Beigeordneter Jörg Ostermann noch nicht sagen: „ In die konkrete Kostenermittlung steigen wir erst nach Erteilung eines Planungsauftrags ein.“

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