Unwetterschäden bei Niederbachem und Arzdorf Auf das Land kommen bis zu 500.000 Euro zu

WACHTBERG · Wie geht es weiter mit den Schäden an der L 123 in Wachtberg, die das katastrophale Unwetter am 4. Juni angerichtet hatte? Der Landesbetrieb Straßen NRW sieht deren Behebung auf einem guten Weg.

Wie geht es weiter mit der Behebung der Schäden an der L 123 in Wachtberg, die das katastrophale Unwetter am 4. Juni angerichtet hatte? Die Rede ist von dem beschädigten Hang des Mehlemer Baches an der Landstraße in Höhe des Dächelsbergs wie auch von dem Durchlass an der L 123 bei Arzdorf, dem das Hochwasser im Arzdorfer Bach zugesetzt hatte. Nur mit einer Behelfsbrücke des Technischen Hilfswerks ist die Landstraße dort seitdem passierbar.

Werner Engels, zuständig beim Landesbetrieb Straßen NRW in Euskirchen, hat jedoch gute Nachrichten: Die Weichen zur grundsätzlichen Schadensbehebung sind gestellt, so Engels. Erst in der vergangenen Woche traf er sich mit Volker Strehl, Vorstand der Wachtberger Gemeindewerke, und dem Tiefbauunternehmer Stefan Rick aus Burgbrohl an der Behelfsbrücke. Ricks Unternehmen hatte den Zuschlag für den Neubau der Brücke bekommen.

Wie Straßen NRW weiter mitteilt, wird der beschädigte Durchlass durch einen komplett neuen ersetzt: „Das Bauwerk wird auch etwas größer sein“, erklärt Engels. Dabei sei der alte Durchlass ein rundes Steingewölbe gewesen, das etwa 1,80 Meter hoch und circa genauso breit gewesen sei. Die neue Konstruktion bestehe aus einem Rechteckquerschnitt von bis zu 2,50 Meter Höhe und 1,90 Meter Breite. Wenn Ricks Baufirma eine konkrete Planung inklusive Statikberechnung erarbeitet habe, könne möglicherweise im September gebaut werden.

Zu rechnen sei nach Aussage von Straßen NRW damit, dass die Arbeiten dann zwei Monate dauern werden. Trotzdem erinnert Engels daran, dass rasch gehandelt worden sei: „Am 4. Juni war das Schadenereignis und am 21. Juli haben wir bereits den Auftrag zum Bau des Durchlasses vergeben.“

Auch an der Baustelle am Mehlemer Bach gegenüber des Dächelsbergs geht es weiter: In einer Sofortmaßnahme wurde die Stelle inzwischen so weit wiederhergestellt, „dass kein weiterer Schaden entstehen kann“, führte Engels aus. Das bedeutet, dass der Radweg wieder befahrbar ist. Wie berichtet, hatten Unwetterfluten dort den erst im Frühjahr für rund 250.000 Euro sanierten Hang am Mehlemer Bach stark beschädigt.

So war ein Teil der mit Gabionen gesicherten Böschung ins Rutschen gekommen. Auch das ebenfalls neu aufgebaute Bachbett wurde verwüstet. Aus Sicht von Straßen NRW hingen beide Schäden unmittelbar zusammen: „Die extremen Wassermengen hatten zunächst die Bachsohle ausgespült und daraufhin sind die Gabionen abgerutscht“, sagt Werner Engels. Aus seiner Sicht sei ein solches Ereignis keinesfalls vorhersehbar gewesen.

Gleichwohl wolle man auch für ein solches Unwetter, soweit das möglich sei, Vorkehrungen treffen. Dazu gehörte laut Engels bereits, „dass wir in die Bachsohle Beton eingebaut haben, um ein weiteres Ausspülen zu verhindern.“ Die Verwendung von Beton war zunächst aus Rücksicht auf das ökologisch wertvolle Areal vermieden worden.

Nach den Erfahrungen am 4. Juni bewertet Straßen NRW die Situation jedoch neu: Was den Wiederaufbau des Hangs angeht, sollen nun neben Beton auch noch schwerere Steine als zuletzt, die bis zu drei Tonnen wiegen, verbaut werden: „Es gilt hier, die Balance zwischen Bautechnik und Ökologie hinzubekommen“, sagt Engels. So habe man bereits erste Ideen für ein Sanierungskonzept des Hanges: „Aber das muss jetzt noch mit allen Stellen weiterentwickelt und abgestimmt werden.“ Daher könne auch der Beginn der Hangsanierung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zu den Kosten sagt Engels: „Auf das Land NRW kommen zur Behebung der Schäden an der L 123 zwischen 400.000 und 500.000 Euro zu.“

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