Beschilderung in Wachtberg Auf der Pilgerroute durchs Ländchen radeln

Wachtberg · Andreas Stümer hat sich für den ADFC Wachtberg mit der Beschilderung von Radfahrrouten auseinandergesetzt. Sein Fazit: Es hat sich viel getan seit der Gründung der Ortsgruppe 1998. Wenn es jedoch um Umleitungen geht, sind Radler oft benachteiligt, meint der AFDC.

 Heutzutage zeigt die Beschilderung Orte, Richtungen und Entfernungen deutlich sichtbar mit roter Schrift auf weißem Grund.

Heutzutage zeigt die Beschilderung Orte, Richtungen und Entfernungen deutlich sichtbar mit roter Schrift auf weißem Grund.

Foto: Petra Reuter

Auf eine rasante Entwicklung bei der Beschilderung der Radwege blickte jüngst Andreas Stümer, Ortsgruppensprecher des ADFC Wachtberg, zurück. Die 1998 formierte Gruppe hatte sich gute Radwege, optimierte Beschilderungen und den Radwegausbau im Ländchen zum Ziel gesetzt. Auch wenn mit den wortwörtlich richtungsweisend ausgeschilderten Strecken bereits viel erreicht ist, gibt es laut Stümer in puncto Sicherheit noch Luft nach oben.

Eher so groß wie ein Bierdeckel, mit grünem Rand und stilisiertem Radfahrer in der Mitte, fand man früher kleine Schilder auf meist ungeeigneten, holprigen Wegen. Eines der letzten verbliebenen plakettenartigen Relikte wurde vor rund zwei Jahren in Oberbachem an einem Wanderweg entfernt, der selbst für Fußgänger nur mit sehr festem Schuhwerk geeignet gewesen wäre, berichtete Stümer. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde erarbeitete die ADFC-Ortsgruppe Wachtberg ab dem Beginn der 2000er Jahre federführend ein Radwegnetz für das Drachenfelser Ländchen.

Auch Ungeübte sollen mit den Schildern klar kommen

„Jetzt finden Sie an allen Strecken die mittlerweile bekannten Wegweiser“, stellte Stümer fest. Auf jenen sehen die Radler in roten Lettern auf weißem Grund nicht nur die Richtungsanzeigen und die zugehörigen Orte, sondern auch Entfernungsangaben zur Orientierung der Radler. „Im jetzt bestehenden Netz können Pendler, Familien und sportlich orientierte Freizeitradler ihre Tour planen oder einfach spontan losfahren“, so der Ortsgruppensprecher. Zusammen mit den an den Abzweigungen wegweisenden Pfeilen können auch Ungeübte den Strecken gut folgen, ohne vorher in ein Fahrradnavigationssystem investieren oder an jedem Abzweig für den Blick auf den Plan anhalten zu müssen.

Die Streckenführungen überzeugten offenbar auch die Planer der Deutschland- und Europaradwege. So decken sich heute die Abschnitte des gemeindeeigenen R1 von der Burg Gudenau bis zur Rathausstraße in Berkum mit einem Abschnitt des mit der Nummer 4 bezeichneten Deutschlandradwegs „Mittellandroute“. Letztere führt von Aachen quer durch deutsche Mittelgebirge über Euskirchen, Wachtberg und Bonn weiter über Erfurt bis Dresden und Zittau. Ebenfalls durch Wachtberg führt die „Pilgerroute“ genannte Eurovelo-Route 3. Sie bringt Radler auf einem Europaradweg aus Frederikshavn im Norden von Dänemark über Hamburg durch das Ruhrgebiet und Bonn bis ins Ländchen. Anschließend reisen die Radler über Euskirchen, Aachen, Belgien quer durch Frankreich bis nach Santiago de Compostela in Spanien.

Gute Umleitungsstrecken sind für Radler aus vielen Gründen wichtig

Genug gute Gründe, für den zurzeit baustellenbedingt gesperrten Streckenabschnitt auf der Holzemer Straße zwischen Villip und Holzem eine eigene Umleitungsstrecke für die Radler auszuweisen. Schilder lotsen die Pendler, Freizeitradler und Radwanderer zuverlässig über die Sandstraße und die Gimmersdorfer Straße an der Baustelle vorbei. Eine zwar mit einem kleinen zusätzlichen Höhenunterschied versehene, aber gut befahrbare Umleitung, fand Stümer.

Er erinnerte sich an die Zeiten, als bei Bauarbeiten im heutigen Industriegebiet Villip mangels Umleitung Radfahrer auf der viel befahrenen Straße „Am Wachtbergring“ landeten. „Solche Umleitungen werden immer dann eingerichtet, wenn höheres Radfahreraufkommen zu erwarten ist“, erklärte Antonius Nolden von der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises. Ob, wie und wo entlang umgeleitet würde, entschieden die Behörden vor Ort, so Nolden. In diesem Fall sei die Anordnung für die Umleitung durch den Rhein-Sieg-Kreis erfolgt.

Wachtberg ADFC hat noch viele Routen im Blick

Für die Zukunft der Radpendler, Freizeitradler und Radfernwanderer haben die Aktiven des ADFC in Wachtberg zurzeit die Radwege an der K58 bis zum EKZ, die Verbindung Ließem-Lannesdorf sowie einen Radweg entlang der L123 von Adendorf nach Berkum im Fokus. Weiterhin hofft der ADFC auf die Realisierung einer Fahrradstraße auf dem Berkumer Weg und dem Stumpebergweg sowie auf die Fertiggestellung der Radpendlerroute nach Pech. Insgesamt bleibe zu hoffen, dass dem Radgesetz NRW 2021 entsprechende Baumaßnahmen folgten, so Stümer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort