Zum zweiten Mal in diesem Jahr Auf Kompostieranlage in Gimmersdorf brennt es wieder

Wachtberg-Gimmersdorf · Auf der Kompostieranlage in Gimmersdorf brennt es wieder – bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Betreiber Klaus Riebau und die Feuerwehr sind allerdings davon überzeugt, dass es diesmal nicht so dramatisch ist wie im Frühjahr.

Das liegt an dem betroffenen Material: Denn anstelle der Kompostmieten sind nun Haufen mit Holzbrennstoff betroffen – also gehäckselte Äste und Stämme. Es handele sich um fertige Ware, „die eigentlich raus sollte“, sagte Riebau auf Anfrage. Durch die lang anhaltende Wärmeperiode und erst spät eingetretene Heizperiode habe sich viel angesammelt. Er spricht von 2000 Kubikmetern Holz, was in etwa 20 Lastwagenzügen entspreche.

Obwohl erste Glutnester bereits am 5. Oktober aufgefallen waren, hat der Rhein-Sieg-Kreis den Brand erst am späten Dienstagnachmittag bekanntgegeben. Bis dato hatten sich nach GA-Informationen einige Anwohner über Rauch und Gestank beklagt. „Um Gesundheitsgefährdungen für die Bürgerinnen und Bürger ausschließen zu können, hat das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises den Betrieb der Anlage überprüft und Sofortmaßnahmen angeordnet“, teilte der Kreis mit. Dazu gehöre neben dem Aufnahmestopp für Strauchschnitt, Holz und Laub insbesondere die kontinuierliche Brandbekämpfung. Für die Bevölkerung könne Entwarnung gegeben werden, es bestehe keine Gesundheitsgefahr. „Auch ist nicht zu befürchten, dass sich der Brand unkontrolliert ausbreiten kann“, sagte eine Kreissprecherin.

Die Feuerwehr muss derzeit nicht vor Ort sein, allerdings sei durchgängig einer von Riebaus Mitarbeitern dort – auch nachts. Das teilt Markus Zettelmeyer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg, mit. Man habe keine Maßnahmen ergreifen müssen, weil Riebau die Glutnester selbst bekämpfen könne, hieß es. Damit hat er nach eigenen Angaben im Moment auch genug zu tun: Über einen Kreislauf, bei dem das Löschwasser aufgefangen wird, werde die Miete gewässert. Wichtig sei, dass die eine Hälfte nun abtransportiert werde, um die andere, in der sich die Glutnester befänden, umschichten und belüften zu können. „Der Haufen muss kleiner werden“, so Riebau. Er hofft, dass Mitte nächster Woche alles vorbei ist.

„Bei mir liegen die Nerven blank“, gab Riebau zu. In 25 Jahren habe es noch keinen Brand gegeben, nun allerdings schon zwei in diesem Jahr. „Wie hält man das aus?“ Der jetzt vom Kreis verhängte Aufnahmestopp für Grünschnitt sei mitten in der Hauptsaison eine Katastrophe. Aber es sei nötig, dass auf der Anlage nun mehr Platz geschaffen werde.

Die genaue Entzündungstemperatur des Holzes kann Zettelmeyer nicht benennen, da alles auch mit Druck zu tun habe. Er schätzt allerdings: „Ab 200 bis 300 Grad fängt es innerlich an zu kokeln.“ Die jetzt aufgetretenen Glutnester seien aber nicht groß. Rauch und Geruch würden auch nur zeitweise auftreten. Zettelmeyer selbst war am Dienstag noch einmal an der Kompostieranlage.

Am 5. Oktober gab es Riebau zufolge noch eine Begehung mit Vertretern des Kreises, bei der aber keine Auffälligkeiten festgestellt worden seien. Als er nachmittags dann habe eine Ladung vorbereiten wollen, habe er die hohen Temperaturen festgestellt und sofort Wasser eingesetzt, sagte er.

Im Frühjahr bekämpfte die Feuerwehr tagelang mit einem Großaufgebot einen Schwelbrand im Kompost, dessen Rauch teilweise bis nach Bonn zog. Er war am 9. Februar ausgebrochen und dauerte bis zum 18. März. Die Feuerwehr Wachtberg beendete ihren Löscheinsatz damals nach 52 Stunden, denn rund 1,1 Millionen Liter Wasser waren nahezu wirkungslos verdunstet. Danach ließ man alles kontrolliert abbrennen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort