Jugendbühne Wachtberg Aufführung des neuen Theaterstücks "Herr der Diebe"

WACHTBERG-BERKUM · Der Conte ist zufrieden, reicht Scipio den versprochenen Lohn für den Coup, den der "Herr der Diebe" erfolgreich abgeschlossen hat. "Such die eine anständige Arbeit", sagt er dann. "Ein Kind sollte kein professioneller Dieb sein." Scipio will aber nicht mehr Kind sein. "Mit diesem Geld kann ich endlich erwachsen werden!"

 Die Dialoge müssen sitzen: Szenenprobe des Ensembles der Jugendbühne Wachtberg in der Aula des Schulzentrums Berkum.

Die Dialoge müssen sitzen: Szenenprobe des Ensembles der Jugendbühne Wachtberg in der Aula des Schulzentrums Berkum.

Foto: Ronald Friese

Eine Szene aus dem neuen Theaterstück der Wachtberger Jugendbühne, die das zentrale Thema des Stücks "Herr der Diebe" nach dem Jugendroman von Cornelia Funke aufgreift. "Es geht darum, dass Kinder gerne erwachsen werden möchten, aber Erwachsene gerne wieder Kinder sein wollen", erklärt Luisa Klein.

Die 17-Jährige spielt die Hauptfigur, den jungen Scipio, der eine Bande von Straßenkindern in Venedig anführt. Einen Jungen darstellen - das sei am Anfang ungewohnt gewesen, sagt sie. "Aber man kommt irgendwann einfach rein." Das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern beschäftigt ja Jugendliche ganz besonders, und die Autorin Funke hat dieses Thema in vielen Facetten in das Buch eingearbeitet.

Vieles davon taucht auch in der Bühnenadaption von Wolfgang Adenberg auf, die die Jugendbühne umgesetzt hat. Etwa, wenn die Tante der verwaisten Brüder Bo und Prosper anmerkt: "So ein Kind ist viel anstrengender, als es aussieht." Kein Wunder, dass die Brüder vor diesen Pflegeeltern nach Venedig fliehen.

Dort schließen sie sich Scipio und seinen Gesellen an, die sich in der Welt der Erwachsenen durchschlagen: geheimnisvolle Auftraggeber auf der einen Seite, wachsame Polizisten und Detektive auf der anderen, dazu der zwielichtige Hehler Barbarossa, der seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Das Ganze ist unterhaltsam und endet spannend.

Viele Jugendliche kennen die Bücher von Cornelia Funke, so auch Luisa, die es oft gelesen hat. "Darüber bin ich auch auf die Idee gekommen, es als Stück auszuwählen." Dass es eine Theaterumsetzung gibt, habe sie im Jungen Theater in Beuel gesehen. Sie konnte das Team der Studiobühne Wachtberg dafür begeistern. Die hatte kürzlich einen Theaterpreis für die Jugendbühne erhalten.

Das habe man zum Anlass genommen, dieses Stück zu nehmen, sagt sie - die bisher größte Produktion der Jugendbühne, bei der Luisa bereits seit zehn Jahren mitwirkt. Seit den Osterferien wurde geprobt. "Nach den Sommerferien war viel Text wieder weg", meint Regisseur Andreas Olhoff.

Da musste man einiges wieder aufarbeiten. Das Team hat sich um eine schmucke Venedig-Kulisse gekümmert, Ollhoff hat dafür zusammen mit Sieglinde Possart auch ein eigenes Lied komponiert, das zu Beginn der Aufführung von Julia Huf gesungen wird. Ollhoff ist zuversichtlich, dass zur Premiere der Text sitzt. Und Luisa hofft, dass möglichst viele Menschen die Aufführung sehen wollen.

Premiere

Das Stück "Herr der Diebe" hat am Freitag, 27. September, ab 19 Uhr Premiere. Weitere Aufführungen sind Samstag und Sonntag, 28. und 29. September, jeweils ab 17 Uhr. Die Jugendbühne Wachtberg spielt in der Aula des Schulzentrums Berkum, Stumpebergweg 5. Karten für drei Euro gibt es nur an der Abendkasse. Infos auf www.jugendbuehne-wachtberg.de.

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