Sicherheit in Wachtberg Aus polizeilicher Sicht unbedenklich

Wachtberg · Wachtberg verzeichnet niedrige Kriminalitätszahlen. Ein Wachdienst fährt nachts Objekte ab.

 Einbruchversuch: Weil die Bonner Polizei in den vergangenen zwei Jahren zwei Einbrecherbanden fassen konnte, ist die Zahl der Einbrüche in Wachtberg gesunken.

Einbruchversuch: Weil die Bonner Polizei in den vergangenen zwei Jahren zwei Einbrecherbanden fassen konnte, ist die Zahl der Einbrüche in Wachtberg gesunken.

Foto: dpa

Während im benachbarten Bad Godesberg intensiv über Sicherheit, Jugendgewalt und Prävention diskutiert wird, wirkt Wachtberg aus polizeilicher Sicht fast wie ein paradiesischer Ort. Mit 527 erfassten Fällen im vergangenen Jahr ist die Zahl ungefähr zehnmal so niedrig wie in Bad Godesberg. Dieser krasse Unterschied ist nicht allein auf die geringere Bevölkerung zurückzuführen, sondern hat der Polizei zufolge verschiedene Gründe.

Laut Andreas Piastowski, der als Leiter der Polizeiinspektion 2 unter anderem für Wachtberg zuständig ist, ist die sogenannte Kriminalgeografie einer davon: „Es gibt keine Bahnhöfe und auch keinen eigenen Autobahnanschluss. Man kommt also schwerer von dort weg, was in Bad Godesberg anders ist.“

Ein weiterer Faktor sei zudem das fehlende Nachtleben in Wachtberg. „Es ist mir auch kein Ort bekannt, auf den wir bei unserer Arbeit einen Schwerpunkt legen. Aus polizeilicher Sicht ist Wachtberg ziemlich unbelastet“, fügt Piastowski an. Ein großer Erfolg gelang der Polizei in den vergangenen beiden Jahren, als zwei Einbrecherbanden gefasst werden konnten. Diese waren für mehr als 150 Einbrüche verantwortlich und sorgten somit über Monate für Unsicherheit unter anderem im Drachenfelser Ländchen. Durch die Festnahmen ist neben der Gesamtkriminalität auch die Zahl der Einbrüche gesunken.

Dennoch gibt es eine Parallele mit Bad Godesberg: Auch einige Wachtberger scheinen sich nicht sicher zu fühlen. So ist auch auf den Straßen im Drachenfelser Ländchen vor allem nachts ein privater Sicherheitsdienst, die Firma Paffen Wach- und Sicherheitsdienst, unterwegs. Aktuell zählen 29 Wachtberger zu ihren Kunden. Die Mitarbeiter fahren deren Wohn- oder Geschäftshäuser dreimal an und bestätigen, ob alles in Ordnung ist. „Die Routen verändern wir immer wieder, damit potenzielle Einbrecher nicht herausfinden können, wann der Streifenwagen kommt“, sagt Sprecher Oliver Misch.

Wie sich die Kriminalität entwickeln wird, kann man wegen der üblichen Schwankungen laut Piastowski nicht sagen. Er nennt das Beispiel Diebstahl: „Wenn keiner mehr Fahrrad fährt, macht der Diebstahl eines Rads keinen Sinn.“

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