Kostengünstigere Sanierung für 2,26 Millionen Euro Ausbau des Eltern-Kind-Bereichs im Hallenbad Berkum wird gestrichen

Wachtberg-Berkum · Ausschuss für Infrastruktur und Bau macht den Weg für eine kostengünstigere Sanierung des Berkumer Hallenbades frei. Rund 2,26 Millionen Euro will die Gemeinde trotzdem investieren.

Auch der EIngangsbereich und die angrenzende Gastronomie des Berkumer Hallenbads soll saniert werden.

Auch der EIngangsbereich und die angrenzende Gastronomie des Berkumer Hallenbads soll saniert werden.

Foto: Axel Vogel

Gute Nachrichten für alle Freunde und Nutzer des Berkumer Hallenbades: Die Zeichen stehen gut, dass das Bad nach einer rund zwei Jahre währenden Planungsphase und politischer Diskussion saniert wird. Zwar nicht so umfangreich wie ursprünglich geplant, aber immerhin will sich die Gemeinde die Maßnahme dennoch 2,26 Millionen Euro kosten lassen. Den Weg dazu machte nun der Ausschuss für Infrastruktur und Bau (AIB) frei. Laut Bürgermeister Jörg Schmidt waren die Ausschussmitglieder dem Beschlussvorschlag bis auf zwei Enthaltungen einhellig gefolgt. Jetzt muss der Rat noch entscheiden.

Erneut stand das Thema Sanierung der Berkumer Hallenbades auf der Tagesordnung, nachdem der AIB anlässlich seiner Sitzung Anfang September die Verwaltung um Auslotung von Einsparpotenzialen gebeten hatte. Hintergrund: Die einst auf 2,5 Millionen Euro veranschlagten Kosten hatten sich mittlerweile auf insgesamt 3,65 Millionen Euro erhöht. Das Projekt umfasste ursprünglich neben einer Badsanierung, zu der die Erneuerung der Schwimmbadtechnik des Beckens und der Duschräume gehörte, auch die Erweiterung des Eltern-Kind-Bereiches sowie die Sanierung der Gastronomie einschließlich des Foyers und der Außenanlagen.

Wegen der Kostenexplosion hatten einige Ausschussmitglieder Anfang September große Bedenken bezüglich des Vorhabens geäußert, bei dem einige Teilbereiche mittlerweile verzichtbar erschienen: vor allem der Eltern-Kind-Bereich, aber auch die Sanierung des Eingangsbereichs samt der benachbarten Gastronomie.

Sanierung des Hallenbads für 1,3 Millionen Euro weniger

Daraufhin nahm man im Berkumer Rathaus die Planungen nochmals unter die Lupe und strich einige Posten des Projektes: Aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen schlug die Verwaltung vor, „das Hallenbad unter Berücksichtigung der Gastronomie und der Außenanlagen zu sanieren und auf den Erweiterungsbau für den Eltern-Kind-Bereich zu verzichten“. Einspareffekt: 1,3 Millionen Euro. Aus technischen Gründen sei es aber unabdingbar, dass die Sanierung der Schwimmbadtechnik fortgesetzt werde.

Außerdem sind aus Sicht der Verwaltung „sowohl das Schwimmerbecken als auch die Sanitärräume dringend erneuerungsbedürftig“. Zu den aus technischen Gründen notwendigen Sanierungsarbeiten gehöre auch die Erneuerung der Lüftungsanlage sowie der Unterdecken im Restaurantbereich. Auch will die Verwaltung von der Neugestaltung der Außenanlagen wegen des „Gesamterscheinungsbildes der Örtlichkeit“ nicht abrücken. Verzichtet wird nun unterm Strich neben dem Ausbau des Eltern-Kind-Bereichs etwa auf die Parkplatzerweiterung und Umkleiden. Für das Foyer ist eine vereinfachte Gestaltung geplant.

Verzicht auf Ausbau des Eltern-Kind-Bereichs verkraftbar

Oliver Henkel (Grüne) der sich bereits auf der AIB-Sitzung Anfang September für ein umfangreiches Abspecken des Projektes eingesetzt hatte, ist nicht ganz glücklich mit dem Beschluss: „Mir ist leider noch nicht ganz klar, wie sich die Investitionen der Gemeinde in die Sanierung des gastronomischen Bereiches langfristig rechnen sollen. Also in wie weit die Neu-Investitionen sich auch in höheren Pachteinnahmen darstellen lassen.“ Mit der Instandhaltung des Hallenbads nehme die Gemeinde ihre Verantwortung dafür wahr, dass Kinder schwimmen lernen. Auch für ältere Personen sei Schwimmen ein besonders wichtiger Teil des Freizeit- und Gesundheitsangebots. Zum Wegfall des geplanten Eltern-Kind-Bereiches sagt Henkel: „Wir werden nie ein echtes Spaßbad an dieser Stelle etablieren können und das halten wir für verkraftbar.“

Volker Gütten (CDU), Vorsitzender des AIB, begrüßt, dass das Schwimmbad „in seiner Gesamtheit mit dem Umfeld und der Gastronomie angefasst wird.“ Die Zeit habe der Substanz schon stark zugesetzt. Mit den Abstrichen kann Gütten gut leben, „weil das Berkumer Hallenbad ausdrücklich kein Spaß-, sondern ein Gesundheitsbad ist“. Gerade vor dem Hintergrund der Kosten und der Tatsache, dass dieses Bad für die Gemeinde weiterhin ein gewisser Luxus sei, „können wir das Projekt nicht ins Uferlose treiben“, betont Gütten. „Eine Beschränkung macht da absolut Sinn.“

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