Vollsperrung in Wachtberg Autofahrer ignorieren Sperrung in Fritzdorf

Wachtberg-Fritzdorf · Viele Verkehrsteilnehmer ignorieren die weiträumige Sperrung in Wachtberg-Fritzdorf solange, bis sie vor den Absperrbaken stehen. Dann muss aufwendig gedreht werden. Der Gemeinde ist das Problem bekannt.

Die Fritzdorfer Anliegerinnen Hermine Esser (li.) und Gabi Beißel staunen, dass Autofahrer trotz der HInweisschilder immer wieder in die Baustelle fahren und ann unmittelbar vor dieser drehen müssen.

Die Fritzdorfer Anliegerinnen Hermine Esser (li.) und Gabi Beißel staunen, dass Autofahrer trotz der HInweisschilder immer wieder in die Baustelle fahren und ann unmittelbar vor dieser drehen müssen.

Foto: Axel Vogel

Hermine Esser und Gabi Beißel wird es an diesem Montagnachmittag nicht langweilig. Sie stehen vor dem Haus von Esser und haben es sich hinter einer Absperrbake gemütlich gemacht. Das, was sich dort an der Kreuzung Schmiedegasse/Eckendorfer Straße/ Oevericher Straße abspielt, sei „besser als Kino“, sagen die beiden Frauen. „Alle Warnschilder werden umfahren und jeder denkt: Egal, die Absperrung umfahren wir und fahren den normalen Weg. Sie verstehen aber leider nicht, dass hier keine Straße mehr ist“, so Esser. Das Schauspiel gehe schon den ganzen Tag, manchmal sind es gleich mehrere Fahrzeuge, die einfach die Sperrung umgehen und dann aufwendig wenden müssen. Es sei auch schon vorgekommen, dass Autofahrer versucht haben, über den Bürgersteig zu fahren. „Es macht Spaß, zuzuschauen, wie hier alle versuchen durchzufahren“, so Beißel. Eigentlich wollte sie schon längst von ihrer Freundin Hermine Esser verabschiedet haben und nach Hause gegangen sein, doch das Schauspiel an der Baustelle sei spannender. „Wir lachen uns hier eigentlich nur kaputt“, so Beißel.

Neue Asphalt-Deckschicht wird aufgetragen

Wegen Straßenarbeiten im Kreuzungsbereich Schmiedegasse/Oevericherstraße/Eckendorferstraße wurde der Bereich für den Verkehr komplett gesperrt. Die RVK-Buslinie 857 kann deshalb bis zum 16. April Fritzdorf ebenfalls nicht anfahren, Ersatzhaltestellen gibt es nicht. Die Buslinie 857 fährt über die L 123 auf direktem Weg von Berkum nach Adendorf beziehungsweise von Adendorf nach Berkum. Die Haltestellen „Fritzdorf Kirche“ und „Fritzdorf Mitte“ entfallen, die Haltestelle „Arzdorf“ wird während der Sperrung auf die L 123 in Höhe des Hofladens verlegt. Die K 63 wird durch den Rhein-Sieg-Kreis saniert, der alte Pflasterbelag wird entfernt und durch eine Asphalt-Deckschicht ersetzt.

Gemeinde ist bekannt, dass Sperrung umfahren wird

Der Gemeinde sei der Umstand, dass sich nicht alle Verkehrsteilnehmer an die Sperrung halten, bekannt, wie Gemeindesprecherin Margrit Märtens erklärte. Am Montag hätte es dazu einige Telefonate im Rathaus gegeben. Das Ordnungsamt habe sich die Situation vor Ort angesehen und die Absperrung überprüft, die korrekt umgesetzt wurde. Am Dienstag sei das Aufkommen von Verkehrsteilnehmern, die sich nicht an die Sperrung hielten, geringer gewesen. Beim Rhein-Sieg-Kreis, der für die Baustelle zuständig ist, gingen hingegen keine Beschwerden über Autofahrer ein, die die Sperrung ignorieren, so eine Sprecherin des Kreises.

Dass sich Autofahrer nicht an eine Absperrung halten, war vor Kurzem auch in Villip aufgefallen und dort ein großes Problem. Wie berichtet, wurden dort die Bushaltestellen „Zwischen den Hüllen“ barrierefrei ausgebaut – wofür in dem Bereich (Ortsdurchfahrt Gimmersdorfer Straße) eine Vollsperrung nötig war. Einige Verkehrsteilnehmer nutzten daraufhin verbotenerweise Ausweichrouten über die nahen Felder. Auch der Galgenpfad wurde als Umleitung genutzt. Unbekannte hatten daraufhin eine größere Kabeltrommel als Absperrung genutzt. Später wurde im Bereich des Gewerbegebietes mit großen Findlingen ein Schleichweg über einen asphaltierten Feldweg gesperrt. Im Oktober gab es ein ähnliches Problem bei Bauarbeiten auf der K 14 zwischen Gimmersdorf und Ließem: Auch dort wurden Wirtschaftswege als Schleichwege genutzt.

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