Kommunalwahl in Wachtberg Barbara Hausmanns will für CDU antreten

Wachtberg · Barbara Hausmanns, Leiterin der Volkshochschule Voreifel, möchte Bürgermeisterin der Gemeinde Wachtberg werden. Die SPD setzt auf die Amtsinhaberin.

Barbara Hausmanns, Leiterin der Volkshochschule Voreifel, will bei der Kommunalwahl 2020 für die CDU als Bürgermeisterkandidatin ins Rennen gehen. Das bestätigte am Mittwoch der Wachtberger CDU-Parteichef Franz Jäger: „Sie ist auf einer Liste mit fünf Namen, über die der Vorstand am Donnerstagabend in einer außergewöhnlichen Sitzung beraten und entscheiden wird.“

Ihr werden aufgrund ihrer Bekanntheit in der Region und ihrer Arbeit in der VHS gute Aussichten eingeräumt. Fachleute loben sie für Letztere, weil sie nach Führungsquerelen wieder Ruhe in die Organisation der Volkshochschule gebracht habe. Jäger gibt aber zu bedenken: „Wenn der Vorstand Barbara Hausmanns am Donnerstagabend nominieren sollte, hätte das lediglich einen empfehlenden Charakter an die Mitgliederversammlung.“ Dort könnten durchaus auch noch weitere Bewerber ihren Hut in den Ring werfen: „In der Wachtberger Politik muss man mit so etwas rechnen.“

Hausmanns selbst wollte ihre Bereitschaft zu kandidieren nicht kommentieren: „Ich warte jetzt erst einmal gelassen das Votum ab.“ Zudem nehme sie auch die Entscheidung der CDU-Mitglieder „sehr ernst“. Hausmanns kam als Dreijährige mit ihren Eltern nach Wachtberg, hatte später studiert und in Kunstgeschichte promoviert. Danach absolvierte sie ein Volontariat beim NDR. Von 2008 bis 2014 arbeitete die Villiprotterin als Archivarin bei der Gemeinde Wachtberg, wo sie auch für den Büchereiverbund und die VHS zuständig war. 2014 wechselte sie zur Volkshochschule nach Rheinbach, zunächst als stellvertretende Leiterin; seit 2017 ist die Mutter von drei Kindern dort Chefin.

Angesichts der Kandidatenkür bei der CDU stellt sich die Frage, wie sich die anderen Parteien positionieren. An vorderster Stelle die SPD um Amtsinhaberin Renate Offergeld. Die Bürgermeisterin ließ am Mittwoch offen, ob sie wieder antritt oder nicht. SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzender Andreas Wollmann meinte aber: „Wir haben eine hervorragende Bürgermeisterin und ich werde Renate Offergeld auch auf der Mitgliederversammlung Ende des Jahres als Kandidatin vorschlagen.“ Oliver Henkel, Fraktionsvorsitzender der Grünen, sieht für seine Partei derzeit noch keine Notwendigkeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich sei bis zur Bürgermeisterwahl über ein Jahr Zeit. Auch müssten zuvor noch verschiedene Fragen geklärt werden, „so etwa ob es eine Stichwahl gibt oder nicht“. Diese hatte der Landtag im April 2019 gekippt. Allerdings klagen SPD und Grüne derzeit gegen die Abschaffung vor dem Verfassungsgerichtshof in Münster. Henkel hält es auch für möglich, dass seine Partei einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt: „Warum nicht? Wir sind noch völlig offen bei dem Thema und auch unsere Partei will zum jetzigen Zeitpunkt einen eigenen Kandidaten nicht ausschließen“, sagte UWG-Fraktionschef Joachim Mittweg. Vor allem will er, wie die Grünen auch, geklärt wissen, „ob Frau Offergeld nochmals antritt, und ob es in der Tat keine Stichwahl mehr gibt“.

„Bei uns hat die Debatte über dieses Thema noch gar nicht begonnen“, erklärte FDP-Fraktionsvorsitzende Helga Frohberg. Erfreut über Hausmanns Kandidatur zeigte sich Mira Schwarzenberger, Fraktionsvorsitzende von Unser Wachtberg: „Das ermöglicht uns ein frühzeitiges Auseinandersetzen mit der Kandidatin.“ Man beschäftigte sich jetzt intensiv mit der Bürgermeisterwahl und potenziellen Kandidaten.

Da die VHS in Rheinbach sitzt, hat Hausmanns über ihr Ansinnen auch Bürgermeister Stefan Raetz informiert. Der Parteifreund sagte auf Anfrage, dass sie „inzwischen eine erfahrene Verwaltungsfrau“ sei: „Sie kommt aus der Kultur, hat es aber schnell gelernt, eine Volkshochschule auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu leiten.“ Er traue ihr den Job zu.