Wachtberg Baustellen schränken Brauchtum in Pech ein

Wachtberg-Pech · Brauchtum wird in Pech großgeschrieben: In Pech sorgen sich Ortsfestausschuss und Brauchtumsverein allerdings um die Ausrichtung der traditionellen Feste.

 Wie geht weiter in Pech? Antworten auf diese Frage suchen Sabine Poell und Oliver Neft.

Wie geht weiter in Pech? Antworten auf diese Frage suchen Sabine Poell und Oliver Neft.

Foto: Axel Vogel

Brauchtum wird in Pech großgeschrieben. Das liegt auch an einem höchst aktiven Ortsfestausschuss (OFA) um die Vorsitzende Sabine Poell, der übers Jahr zahlreiche Feste koordiniert. Karnevalszug, Maiansingen, Martinszug. Adventsmarkt und die Kirmes, die in den vergangenen Jahren als Mallorca- oder Oktober-Fest gefeiert wurde, zählen zu den Höhepunkten des Dorflebens. "Zur Unterstützung des Brauchtums gab es im Frühjahr sogar eine Spendenaktion. "Bei der sind rund 6 500 Euro zusammen gekommen", freut sich Oliver Neft, Vorsitzender des Pecher Heimatvereins, der eng mit Poell zusammenarbeitet. "Das war ein ganz tolles Ergebnis." Beide sind indes besorgt, wie es in diesem und nächsten Jahr mit der Brauchtumspflege im Ort weitergeht. Der Grund sind zwei große Baustellen mitten im Ort.

Ein Dreh- und Angelpunkt der Pecher Festivitäten ist der Platz vor dem Gerätehaus der Feuerwehr. "Hier haben wir beispielsweise immer zum Maiansingen eingeladen und im Herbst zur Kirmes." Doch die letztgenannte Veranstaltung wird jetzt ausfallen müssen, weil die Pecher Löschgruppe ein neues Gerätehaus bekommt (der GA berichtete). Laut Markus Zettelmeyer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Wachtberg, könnte die Wehr im September umziehen und die Arbeiten im Oktober beginnen. Die Löschgruppe werde für die Zeit der Arbeiten, die rund anderthalb Jahre dauern sollen, Mitte August in eine Behelfsunterkunft auf dem Baustellengelände an dem Brückenneubau Pecher Hauptstraße umziehen.

Doch damit nicht genug, auch eine weitere Baustelle ist geplant - mit Folgen für den OFA: "Wir werden unseren traditionellen Adventsmarkt auf dem Gelände der Grundschule ausfallen lassen müssen, weil die Schule saniert werden soll", erklärt Sabine Poell. Wie Margrit Märtens, Sprecherin der Gemeindeverwaltung, mitteilt, "hat die Sanierung der Grundschule bereits begonnen". "Darum suchen wir jetzt nach alternativen Standorten", ergänzt Oliver Neft. Die geplante Bauzeit für die Sanierung der Grundschule beträgt laut Verwaltung etwa ein Jahr.

Das Potenzial, zu einem neuen Treffpunkt in Pech zu werden, hat aus Sicht von Oliver Neft und Sabine Poell der neugestaltete Ortseingang (der GA berichtete): "Das müssen wir aber erst noch mit der Verwaltung prüfen, in wieweit sich das umsetzen lässt", so Neft. Eine Privatinitiative von Pecher Eltern in diese Richtung gibt es bereits: Am Freitag, 2. August, findet ab 20 Uhr auf dem neu gestalteten Platz an der Bushaltestelle am Pecher Ortseingang zum dritten Mal der sogenannte "Easy Friday" statt. Hier kann jeder kommen, "der Lust hat", so Neft: "Essen und Trinken bringt man nach Bedarf mit." Das Angebot wird bisher sehr gut angenommen: "Im Schnitt kamen zu den ersten beiden Veranstaltungen zwischen 20 und 50 Leute", freut sich Sabine Poell.

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