Bauarbeiten an Grundschule Bedenken gegen Schulsanierung in Pech

WACHTBERG · Im Februar 2018 wurde die Sanierung der Pecher Grundschule einstimmig befürwortet. Nun stellt die CDU die Arbeiten an dem Gebäude infrage. Auch Lehrer und Vertreter des OGS-Teams äußerten Bedenken, unter anderem wegen gefundener Schadstoffe.

Es hat wohl kaum ein Wachtberger damit gerechnet, dass die Sanierung der Pecher Grundschule noch einmal gestoppt werden könnte. Doch in der Sitzung des Ausschusses für Bau und Infrastruktur am Dienstagabend sah es kurzzeitig so aus, als würde genau das geschehen. In einem Brief, der dem General-Anzeiger vorliegt, hatten sich einige Lehrer und Vertreter des OGS-Teams vor der Sitzung an die Politiker gewendet, und ihre Bedenken bezüglich der Sanierung kundgetan, die mit mehr als zwei Millionen Euro zu Buche schlägt. Nicht nur, dass die Gebäude auch nach der Erneuerung zu klein seien, um steigende Schülerzahlen und die Aufstockung der Ganztagsplätze aufzufangen, heißt es in dem Schreiben. Die Verfasser fühlen sich außerdem zu den gefundenen Schadstoffen nicht ausreichend informiert.

Diese Sorge nahm die CDU zum Anlass, das Für und Wider der Maßnahme noch einmal zu erörtern. Wie berichtet, hatte sich das Gremium im Februar 2018 einstimmig dafür ausgesprochen, die Pecher Grundschule zu sanieren. Zuvor allerdings hatte die CDU keinen Hehl daraus gemacht, dass sie einen Neubau präferieren würde, in dem die beiden Schulstandorte Pech und Villip zusammengezogen werden sollten. Nicht zuletzt weil es hieß, dass der Neubau deutlich teurer werden würde als eine Sanierung, änderten die Unionspolitiker schließlich ihre Meinung. Nun aber wankten sie erneut.

Bedenken zerstreuen

Christian Pohl, Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, und Beigeordneter Swen Christian gaben sich alle Mühe, die Bedenken zu zerstreuen. „Wir haben die Schule in Augenschein genommen“, so Pohl. Dabei habe man festgestellt, dass Asbest verbaut worden ist und Pak (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) in einem Dichtungsanstrich enthalten sind. „Das Problem ist aber auf diese beiden Schadstoffe beschränkt“, stellte Pohl fest. Eine Gefahr gehe von den fest verbauten Schadstoffen nicht aus, betonte Pohl. Anfang der Sommerferien soll die Schadstoffsanierung beginnen, bevor Schüler und Lehrer zurückkommen, soll alles fertig sein. Im Anschluss an die Schadstoffsanierung würden die Räume erst wieder freigegeben, „wenn sie freigemessen worden sind“, ergänzte Pohl.

Was geschieht, wenn die Sommerferien für die Asbestsanierung nicht ausreichten? Und was passiere, wenn weitere Schadstoffe gefunden würden? Diese Fragen interessierten die Christdemokraten. Das zeitliche Problem sehe er nicht, so Pohl. „Die Entsorgung ist die kleinste Problematik.“ Schwerwiegender sei die Frage, ob der Verwaltungstrakt, der kernsaniert werden müsse, rechtzeitig wieder nutzbar wäre. Generell aber gebe es zum Beispiel Ausweichräume im Nebentrakt. Dass weitere Schadstoffe gefunden würden, könne man nie ausschließen. „Ich gehe aber nicht davon aus. Wir haben alles ordentlich erprobt“, betonte Pohl. Deshalb habe er „nach heutigem Stand keine Bauchschmerzen, die Sanierung durchzuziehen“.

Frage nach einer Fläche

Wünsche man sich den Neubau einer Verbundschule zwischen Villip und Pech, müsse man sich die Frage nach einer Fläche stellen, gab Christian zu Bedenken. „Wir haben darauf schon vor einem Jahr keine Antwort gefunden“, so der Beigeordnete. Es gebe keinen Standort außer dem Am Langenacker, auf dem sich die Pecher Schule derzeit befinde.

Es gebe schon einen einstimmigen Beschluss zur Sanierung, die Maßnahme laufe bereits, gab die SPD zu Bedenken. Und verwies nicht nur auf die von Pohl angesprochenen Planungskosten in Höhe von einer viertel Million Euro, die bereits ausgegeben wurden, sondern auch auf mögliche Regressansprüche beauftragter Firmen. Von den Argumenten der Verwaltung ließ sich die Union schließlich überzeugen. Ob das so bleibt, wird sich zeigen.

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