Feuerwehrfest in Wachtberg Beim Leistungsvergleich landet Berkumer Jugendfeuerwehr auf ersten Platz

WACHTBERG · Zum Auftakt des praktischen Teils des Leistungsnachweises präsentierte sich die Pecher Jungfeuerwehr unter den Augen zahlreicher Zuschauer prächtig in Form. Die Aufgabe am Gerätehaus in Niederbachem lautete: Eine Gruppe von neun Jugendlichen sollte eine Schlauchleitung aufbauen, um einen angenommen Brand zu bekämpfen.

 Feuerwehrfest Wachtberg: Die Jugendfeuerwehr muss praktische Prüfung ablegen. Das Foto zeigt die Jugendfeuerwehr Niederbachem beim Aufbauen einer Schlauchleitung.

Feuerwehrfest Wachtberg: Die Jugendfeuerwehr muss praktische Prüfung ablegen. Das Foto zeigt die Jugendfeuerwehr Niederbachem beim Aufbauen einer Schlauchleitung.

Foto: Axel Vogel

Das Wasser kam über eine Feuerlöschpumpe, fachmännisch auch "Tragkraftspritze" (TS) genannt, und zwar aus einem Bassin. Das sollte ein Gewässer simulieren, aus denen Feuerwehrleute im Ernstfall oft eine zusätzliche Wasserversorgung aufbauen müssen. Klar, dass man solche Handgriffe nicht früh genug trainieren kann.

Bei den Pechern klappte das so gut, dass das Wasser in knapp drei Minuten aus den drei Spritzen kam. Der Leistungsvergleich zwischen den Jugendfeuerwehren aus Pech, Villip, Berkum und Niederbachem gehörte am Sonntag zum Höhepunkt des Gemeindefeuerwehrtages in Niederbachem.

Dass viele Hoffnungen auf den Niederbachemer Jugendlichen ruhten, lag auf der Hand. Die waren nicht nur Titelverteidiger. Vor allem hatten die insgesamt 22 Aktiven um Jugendwart Danny Mathey am Samstag ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür groß gefeiert.

Gleichwohl musste Mathey nach dem Auftritt der Pecher Jugendlichen neidlos anerkennen: "Die waren sehr schnell." Unterm Strich sammelten die Berkumer Jugendlichen am Ende die meisten Punkte. Die Pecher wurden Zweite, Wachtberg und Villip teilten sich den dritten Platz. Lob gab es von Wachtbergs Wehrführer Markus Zettelmeyer dennoch für alle: "Es war ein ganz knappe Entscheidung."

Denn Schnelligkeit war nicht alles. So achteten die Richter laut Mathey neben der Zeit auch auf eine fehlerfreie Übung. "Dabei spielt auch die Unfallverhütung eine Rolle", führte er aus. So sei es wichtig, dass die Schlauchstücke sauber aneinandergekoppelt werden. Ist das nicht der Fall, "kann es durch den hohen Wasserdruck zu unschönen Unfällen kommen", warnte Zettelmeyer.

Ein weiterer Aspekt ist: Die Jugendlichen mussten in einem markierten Abschnitt eine Schlauchreserve bilden. Die macht bei Einsätzen Sinn, "wo nur wenig Platz zur Verfügung steht", erklärte Jugendwart Mathey. Auch solle damit verhindert werden, dass Schläuche zur Stolperfalle für Einsatzkräfte werden.

Unerwartete Probleme bekam der ein oder "Jungmaschinist" mit der TS. Da wurde in der Aufregung schon mal ein Hebel verwechselt, so dass Zettelmeyer höchstpersönlich die Pumpe wieder anschmeißen musste. Niederbachems Löschgruppenführer Rainer Kirchner kann das erklären: "Wir haben eine solche Pumpe nicht, um an ihr zu üben."

Bewähren mussten sich die jungen Feuerwehrleute neben einem theoretischen Teil auch beim Binden von Knoten und Stichen. Beispielsweise mussten sie demonstrieren, ob sie den "Zimmermannsschlag" drauf haben, der etwa zur Sicherung einer Wasserleitung gebraucht wird.

Zahlreiche Ehrungen

Auf dem Gemeindefeuerwehrtag gab es zahlreichen Ehrungen. 50 Jahre in der Feuerwehr ist Helmut Claassen, der auch Gründungsmitglied der Niederbachem Jugendfeuerwehr ist. 25 Jahre Mitglied in der Feuerwehr sind Herbert Nagel, Frank Beissel, Markus von Wirtz, Sascha Wostmann und Kai Hansen.

Zum stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart ernannte Kreisbrandmeister Walter Jonas Nobert Hopp. Befördert zum Brandinspektor wurde Michael Schlickum und zu Oberfeuerwehrmännern Johannes Auen und Thomas Kapitza.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort