Wachtberger Bauausschuss gibt grünes Licht Berkum erhält eine Leichtathletik-Anlage mit Calesthenics

Wachtberg · Die Gemeinde Wachtberg erhält voraussichtlich 2023 eine Leichtathletik-Anlage. Der Bauausschuss unterstützt die 680 000 Euro teure Planung. Neben den klassischen Disziplinen gibt es auch ein Calisthenics-System und die Möglichkeit zum Bogenschießen.

 Die bestehende Beachvolleyball-Anlage, hier ein Archivbild, hat der Planer in seinen Entwurf mit eingebaut.

Die bestehende Beachvolleyball-Anlage, hier ein Archivbild, hat der Planer in seinen Entwurf mit eingebaut.

Foto: Ronald Friese

Im Ländchen gab es schon so manche Anlage, die für Leichtathletik-Disziplinen nötig ist. Vieles jedoch wurde im Lauf der Jahre zurückgebaut. „Es gibt derzeit keine Möglichkeit, in Wachtberg das Deutsche Sportabzeichen abzulegen“, sagte zu diesem Thema Manuel Lengrüsser in der Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Bau. Das Ausschussmitglied weiß als Vorsitzender des Vereins Leichtathletik Wachtberg, wovon es spricht. Nicht nur Lengrüsser dürfte aber freuen, was der Ausschuss am Dienstagabend bei einer Gegenstimme beschlossen hat: Für fast 700.000 Euro soll ab Ende des Jahres eine Leichtathletik-Anlage hinter dem Schulzentrum in Berkum entstehen. Diese soll neben Vereinen vor allem dem Schulsport dienen.

Die ersten Entwürfe für das Areal gab es schon im März 2019. „Zwischenzeitlich konnte der für den Bau notwendige Grunderwerb auf Basis des Gemeinderatsbeschlusses vom Juni 2020 abgeschlossen werden“, teilte die Gemeinde in der Vorlage mit. Konkret geht es um eine Fläche zwischen Oberdorfstraße und Stumpeberg. In der Sitzung stellte Landschaftsarchitekt Clemens Esser die überarbeitete Planung vor. Diese berücksichtigt auch schon die angedachte Erweiterung des Hallenbades.

Die Beachvolleyball-Anlage bleibt Teil des Ganzen

Der Diplom-Ingenieur aus Rheinbach hat die vorhandene Beachvolleyball-Anlage in die Gesamtplanung einbezogen. Sie liegt am äußeren Rand. Sprint- und Rundlaufstrecke bleiben erhalten, werden aber Richtung Oberdorfstraße verschoben. „Mit der östlich an die Laufstrecken anschließenden Multifunktionsfläche wird die Länge des Grundstückes optimal ausgenutzt“, so die Verwaltung. Ergänzt werden die alten Ideen um eine Calisthenics-Anlage auf der Schwimmbadwiese mit einer Grundfläche von circa 75 Quadratmetern. Dabei handelt es sich um eine Art sportlichen Kletterturm, mit dem sich viele Muskelgruppen trainieren lassen. „Das spricht viele Kinder an“, betonte Esser.  

Zudem hat er eine Bogenschießfläche installiert, „das war ein Wunsch aus der Lehrerschaft“, so der Landschaftsplaner. Daneben gibt es eine Weitsprunganlage, die Vorrichtung für eine Stabhochsprunganlage, eine Hochsprunganlage, eine Kugelstoßanlage und eine Werferwiese. Inklusive ausreichender Beleuchtung. „Dank der LED-Fluter ist im Winter abends alles nutzbar“, sagte Esser. Trotzdem bewege man sich, Stichwort Lichtverschmutzung, im Rahmen des Erlaubten.

 So soll die neue Leichtathletik-Anlage in Berkum aufgeteilt werden.

So soll die neue Leichtathletik-Anlage in Berkum aufgeteilt werden.

Foto: Grafik/Gemeinde Wachtberg

Gemeinde rechnet mit jährlichem Unterhalt von 15 000 Euro

Auf 680.000 Euro schätzt die Gemeinde die Gesamtinvestition für die Maßnahme, die sowohl eine Baugenehmigung erfordert wie auch Ausgleichsmaßnahmen wegen neuer Versiegelung. Den jährlichen „Unterhalt“ für die Fläche gibt die Verwaltung mit mindestens 15.000 Euro an.

Oliver Henkel (Grüne) signalisierte große Zustimmung, hatte aber noch zwei Anregungen. Zum einen auf dem Multifunktionsfeld noch Ösen im Boden einzulassen, um Netze befestigen zu können. „Und wir sollten schleunigst von der Bezeichnung Leichtathletik-Anlage wegkommen, das hier ist viel mehr, eher ein Sportzentrum Wachtberg“, so Henkel. Klaus Schönenberg (SPD) zeigte sich angesichts von Bogenschießen und Calisthenics zunächst etwas skeptisch und wollte die Anlage lieber auf das unbedingt Nötige beschränkt sehen. Thorsten Grenzmeier (FDP) plädierte, darauf nicht zu verzichten: „Das wäre ein Gewinn für Wachtberg. Am Ako in Godesberg gibt es eine Calisthenics-Anlage, da kommen teilweise Erwachsene zum Üben vorbei“, so Grenzmeier.

Die UWG stimmt dagegen

Die abschließende Gegenstimme kam von Bernd Wollin (UWG). „Wir finden die Planung gut, nicht aber den Standort“, begründete das Wollin. Man sehe für die Zukunft eine andere Schulform als die jetzige für die Hans-Dietrich-Genscher-Schule. „Und die nun beplante Fläche wäre die einzige, wohin sich die neue Schule ausweiten könnte“, so das UWG-Mitglied. Das restliche Gremium zeigte sich jedoch angetan, so dass das „Gesamtkunstwerk“, wie Jürgen Kleikamp (CDU) es nannte, wohl auch durch den Rat kommen dürfte. 

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