Historie des Wachtberger Ortes Broschüre gibt alten und neuen Bewohnern Einblicke in die Gimmersdorfer Geschichte

Wachtberg-Gimmersdorf · Eine neue Broschüre des Vereins Gimmersdorf Aktiv stellt neuen Bewohnern und Alteingesessenen die Geschichte und aktuelle Entwicklungen des Wachtberger Ortsteils vor. Rund 3000 Euro hat die Produktion gekostet.

 Bürgermeister Jörg Schmidt (m.) erhielt von Michael Turley (l.) und Frans Bollebakker (r.) vor dem Dorfsaal in Gimmersdorf die neue Broschüre zum Ort.

Bürgermeister Jörg Schmidt (m.) erhielt von Michael Turley (l.) und Frans Bollebakker (r.) vor dem Dorfsaal in Gimmersdorf die neue Broschüre zum Ort.

Foto: Petra Reuter

Mehr ein Büchlein als eine Broschüre über den Ort haben Frans Bollebakker, Vorsitzender des Vereins Gimmersdorf Aktiv, und Mitinitiator Michael Turley nun Bürgermeister Jörg Schmidt überreicht. Das 55-seitige Druckwerk „Gimmersdorf – ein Dorf mit historischen Wurzeln“ vermittelt die Geschicke des rund 850-Seelen-Dorfs über die Jahrhunderte hinweg. Ziel der Broschüre ist es, neuen Bewohnern im Ort ebenso wie den Alteingesessenen die Ursprünge ihrer Heimat nahezubringen.

„Heimat ist da, wo man wohnt, wo man seine Freunde hat, wo man sich wohlfühlt und wozu man einen Bezug hat“, sagte Turley. Einen Bezug finde und vertiefe man vor allem mit dem Wissen um die Entstehung der Heimat in all ihren Facetten. Deshalb hatten sich Bollebakker und Turley vor einem Jahr beim Förderprogramm Heimat-Scheck beworben, erzählte der Vorsitzende des Vereins. Sie wollten einen Einblick in die durchaus wechselvolle Vergangenheit des Orts geben. „Wenn eine Ortschaft über 1050 Jahre besteht, ist das schon mal einen genaueren Blick wert“, sagte Turley. Das sah der Fördergeber ebenso und steuerte zum insgesamt rund 3000 Euro teuren Projekt 2000 Euro bei. Den Rest übernahm der Verein.

Die Aufmerksamkeit von Bürgermeister Schmidt fiel auf Anhieb auf die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 970. Die bescheinigt nämlich am 2. Januar vor über tausend Jahren die Spende von Erzbischof Gero von Köln anlässlich der Weihe des erneuerten Klostergebäudes zu Gerresheim an die Kirche. Seinerzeit erhielt der Klerus nichts weniger als „die Ländereien zu Gimmersdorf im Bonngau in der Grafschaft des Grafen Herimann“.

Welche Schicksale dem Dorf und seinen Bewohnern während der Zeit der Hexenverfolgung, der Franzosenzeit, der Industrialisierung und weiteren Zeitabschnitten widerfuhren, erfahren die Leser der Bröschüre ebenso wie die Entwicklung bis zur aktuellen Sanierung des Dorfsaals im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzepts. „Vieles wäre nicht möglich gewesen ohne eine aktive Dorfgemeinschaft, die sich beteiligt“, sagte Bollebakker.

500 Exemplare werden in Gimmersdorf verteilt

Damit alle Gimmersdorfer in den Genuss der Lektüre kommen, verteilen Vereinsmitglieder aktuell die mit Fotos, Texten und Farbdrucken gestalteten Seiten in allen rund 350 Haushalten. Die Gesamtauflage liegt bei 500 Stück, damit auch neue Bürger den Ort auf diesem Wege in Zukunft besser kennenlernen können. Zugleich informiert das Werk in einer kleinen Beilage über den Verein selbst.

„Wir haben zurzeit etwa 290 Mitglieder“, berichtete Bollebakker. Damit engagieren sich mehr als ein Drittel der Bewohner des Ortes für ein gutes Miteinander, organisieren Feste und Veranstaltungen, gestalten den Jahreslauf. „Es ist für die Familien mit den Kindern schön, für die älteren Leute und auch für Singles“, sagte Bollebakker. Auch wenn die Anzahl der Mitglieder nicht gering ist, würden sich die Aktiven über weitere Beteiligung am Vereinsleben freuen. „Damit es so schön bleibt, wie es ist, brauchen wir immer auch genug helfende Hände“, so Bollebakker. Informationen und Kontakt zum Ortsverein finden Interessierte unter www.gimmersdorf-aktiv.de.

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