Ungewöhnliches Projekt Bücherbörse in der Telefonzelle

VILLIPROTT · Die Dorfgemeinschaft Villiprott hat der alten Telefonzelle auf dem Dorfplatz eine neue Bestimmung zugewiesen: Zukünftig können dort Bücher getauscht werden.

 Regal in der Zelle: Sabine Schmidt kümmert sich um die Bücherbörse.

Regal in der Zelle: Sabine Schmidt kümmert sich um die Bücherbörse.

Foto: Dorfgemeinschaft

Nach der Ortsbegehung der Bewertungskommission des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft", an welcher Villiprott teilnimmt, wird die außergewöhnliche Tauschbörse am Donnerstag, 11. September, um 17 Uhr mit einer kleinen Feier eingeweiht. Dazu sind alle Villiprotter Bürger eingeladen.

Die Umfunktionierung der Telefonzelle in einen Bücherschrank hat einen ganz bestimmten Grund, erklärt Michael Wulff, Mitglied im Vorstand der Dorfgemeinschaft: "Die englische Telefonzelle ist eine Spende von Hans Riegel und wurde 2001 bei der Neugestaltung des Dorfplatzes aufgestellt.

Dass sie nun seit Jahren leer und ungenutzt dort herumsteht, ist sehr schade - ist sie doch ein Zeichen für das den Röddern eigene Engagement für ihr Dorf." Daher entschied man sich auf der diesjährigen Mitgliederversammlung für die Umwandlung in eine Büchertauschbörse.

Die Dorfgemeinschaft macht es sich schon seit 40 Jahren zur Aufgabe, durch gemeinsame Arbeiten und Feiern dafür zu sorgen, dass sich die Dorfbewohner mit ihrem Wohnstandort Villiprott identifizieren.

Der Tausch der Bücher geschieht kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten. Ziel des jederzeit öffentlich zugänglichen Bücherschrankes ist es, den Austausch von Literatur zu unterstützen.

Kurzum wurden deshalb Regale eingebaut und eine Patenschaft für die Bücherbörse gefunden. Sabine Schmidt, von der die Initiative dieses Projekts ausgeht, wird sich künftig darum kümmern, dass die Tauschbörse funktioniert und in einem guten Zustand bleibt.

Sie beschreibt die Herausforderung der Straßenbibliothek so: "Wichtig dabei ist, dass ein buntes Angebot von Büchern zur Verfügung steht, so dass jeder für sich etwas Passendes finden kann. Das sollte bei dem absehbaren Überangebot kein Problem darstellen. Wir werden eher noch ein Zwischenlager einrichten müssen."

Die Idee des "Bookcrossing" entwickelte sich bereits in den 1990er Jahren im Rahmen interaktiver Kunstaktionen. Seitdem ist die Bücherbox bei vielen Lesefreunden beliebt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort