Sanierung in Vilip Bücherei öffnet wieder nach Wasserschaden

Villip · Nach einem Jahr Sanierung öffnet die Villiper Bücherei wieder ihre Türen. Trotz des Schadens gab es auch Glück im Unglück. Schon vor dem Wassereinbruch hatte die Pandemie die beliebte Einrichtung ausgebremst.

 Alexandra Breuer sichtet vor der Neueröffnung in der Bücherei die Bücher für die Kleinsten.

Alexandra Breuer sichtet vor der Neueröffnung in der Bücherei die Bücher für die Kleinsten.

Foto: Petra Reuter

Eigentlich drang das Wasser vor gut einem Jahr in einer der oberen Wohnungen aus den Rohren. Da an der Schwerkraft kein Weg vorbeiführt, tropfte es nach kurzer Zeit zwischen die Bücherregale in der Kinderabteilung der Villiper Bücherei. Am 4. Oktober, ein gutes Jahr nach dem Wasserschaden, öffnet die kleine Bibliothek wieder ihre Türen. Alexandra Breuer, eine der beiden Leiterinnen, berichtete von dem Unglück, der Sanierung und der kommenden Wiedereröffnung.

„Wir hatten Glück im Unglück“, fand die medizinische Fachangestellte. Seit 2007 arbeitet Breuer im Bücherei-Team mit. Die Leitung übernahm sie 2012 zusammen mit Erika Schmeing von Dorothea Hörsch, die den Buchbestand seit 1984 in mühevoller Kleinarbeit aufgebaut und aktuell gehalten hatte. „Wäre das Wasser einen Meter weiter versetzt durchgetropft, wäre der Schaden riesig gewesen“, sagte Breuer.

Lob für Tatkraft der Feuerwehr

Dort nämlich stehen die Regale voller Lesefutter für die Kinder vom Grundschulalter bis zu den ersten Klassen der weiterführenden Schulen. Zu ihrem Glück gesellte sich in der Unglücksnacht die Tatkraft der örtlichen freiwilligen Feuerwehr. „Unsere Feuerwehrleute haben alle Bücher aus der Nähe des Lecks in den Nachbarraum in Sicherheit gebracht und in Reih und Glied aufgestellt“, erzählte Breuer.

Dem Moment der Erleichterung folgte die Ernüchterung: Das Gebäude steht seit vielen Jahren unter Denkmalschutz. „Deshalb hat es mit der Sanierung sehr lange gedauert. Wir mussten warten, bis die richtigen Handwerker Zeit hatten“, erinnerte sich die Leiterin. Häuser in klassischer Holz- und Lehmbauweise kann nicht jeder reparieren, hatte Roland Gassert, an der Sanierung beteiligter Restaurator aus Klein Villip, vor rund drei Monaten erklärt. Die Decke wurde weiträumig geöffnet und in der Originalbauweise wiederhergestellt. Anschließend brachten Fachleute den Stuck wieder in Form. Das Warten hat sich gelohnt, fand Breuer: Schaut man heute an die Decke, sieht man von dem Wasserschaden nichts mehr.

Vorfreude auf Eröffnung ist groß

Das ganze Team freue sich, dass es am Montag endlich wieder losgeht, sagte die Leiterin. Vor allem, weil die Bücherei schon vor dem Wasserschaden wochenlang wegen der Pandemie kaum öffnen durfte. Als das Team im August dieses Jahres wieder ins Gebäude durfte, nutzte es die Gelegenheit: „Wir haben den Bestand neu sortiert und haben veraltete Bücher und Bücher mit zu starken Gebrauchsspuren ausgetauscht.“ Was sonst peu à peu im Jahreslauf geschieht, haben die insgesamt sieben Mitarbeiterinnen in einem Schwung erledigt. Ab Montag können die Leser wieder in rund 4000 Medien stöbern und fünf Medien pro Person ausleihen.

Thematisch liegt der Schwerpunkt der kleinen Bibliothek auf den Kinderbüchern. In einem zweiten Raum finden Erwachsene Romane und Historisches, ein weiterer kleiner Raum ist den Jugendbüchern vorbehalten. Ab dem 4. Oktober öffnet die Bücherei wieder montags und mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr. Sonntags dürfen sich die Besucher zwischen 10.30 und 11.30 Uhr in Geschichte und Geschichten vertiefen.

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