Öffentlicher Nahverkehr Bürgerbus könnte Konkurrenz für Taxibus sein

WACHTBERG · Der Wachtberger Ausschuss für Infrastruktur will sich in einer der nächsten Sitzungen noch einmal ausführlich mit dem Thema Bürgerbus beschäftigen, und dazu auch Vertreter des Trägervereins und der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) einladen. Bei einer ersten Debatte in der aktuellen Sitzung blieben zu viele Fragen offen.

Die UWG hatte einen Antrag zum Bürgerbus gestellt, den sie zuvor zum Wahlkampfthema gemacht hatte. Die Anbindung der beiden Täler per Taxibus sei besonders für ältere Menschen zu kompliziert, der bestehende Taxibus werde zu wenig genutzt, begründete der Ausschussvorsitzende Joachim Mittweg (UWG) den Vorstoß seiner Fraktion. Ein Trägerverein für den Bürgerbus hat sich in Wachtberg bereits im Sommer gegründet.

Stephan Zieger (CDU) warf Fragen auf: "Der Antrag müsste detaillierter aufführen, welche Linien bespielt werden sollen. Außerdem hätte ich hier ein Organisationskonzept des Vereins erwartet, zum Beispiel wie viele Mitglieder und wie viele potenzielle Busfahrer es schon gibt."

An dem an sich begrüßenswerten Antrag sei noch "nicht genug Fleisch dran". Helga Frohberg (FDP) erinnerte daran, dass die Politik sich bereits intensiv mit dem Thema Nahverkehr beschäftigt haben. "Ergebnis war der Taxibus. Wir haben eine Infrastruktur geschaffen, die mehr propagiert werden muss", so Frohberg. Der von der RVK betriebene Taxibus verkehrt zwischen Pech, Villip, Berkum und Züllighoven auf einem festen Linienweg mit Haltestellen und Fahrplan. Er fährt nur, wenn er 30 Minuten vor Abfahrt bestellt wird.

Manuel Lengrüsser (Grüne) sagte, der Bürgerbus dürfe nicht zu einer Konkurrenz für den Taxibus werden. Genau das könnte laut RVK aber passieren. Der Wachtberger Beigeordnete Jörg Ostermann berichtete von einem Treffen mit der RVK. Laut RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach sei nicht der politische Wille entscheidend, sondern dass ein Verein dauerhaft ehrenamtliche Fahrer gewährleisten könne. In Wachtberg könnten 25 bis 30 Ehrenamtliche erforderlich sein. Mit der Auslastung des Taxibusses - mehr als 2000 Fahrten in diesem Jahr - ist Ostermann zufrieden. Weil alle Fraktionen das Bürgerengagement schätzen, soll die Diskussion fortgesetzt werden.

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