Wachtberger Künstler schafft kreatives Sitzmöbel Bunte Bank lädt in Villip zum Verweilen ein
Wachtberg-Villip · Der Wachtberger Künstler Ludwig Trutz ist bekannt für seine gemalten Bilder. Jetzt hat er seine Mitbürger in Villip überrascht und einen farbenfrohen Rastplatz geschaffen. Die Bank hat er mit Motiven aus dem Ländchen versehen.
In Villip lädt in der Quellenstraße seit Kurzem eine bunte Bank mit Wachtberger Motiven zum Verweilen ein. Der ortsansässige Künstler Trutz Ludwig hatte sich von Berichten aus Neuruppin, rund 50 Kilometer nordwestlich von Berlin, zu dem ungewöhnlichen Objekt inspirieren lassen. Nachbarn fanden die Idee so gut, dass sie gleich Blumenschmuck dazustellten.
Weil er „ab und zu auch etwas mit Holz“ macht und seine Lebensgefährtin Karin Christof ihm von den Bänken am Neuruppiner Panoramasee berichtete hatte, reifte die Idee zu einer passenden Bank in Villip, erzählte Ludwig. Wie in seinen aus Ausstellungen und den Wachtberger Kulturwochen bekannten Bildern konzipierte der pensionierte IT-Fachmann und ehemalige Vorsitzende des Bad Godesberger Kunstvereins sein Werk mit Motiven aus dem Ländchen. Ortskundige sehe auf der Rückenlehne schnell die Villiper Mühle, die Holzemer Kapelle, die Kirche von Villip im Hintergrund und natürlich die Wachtberger Kugel. „Die Villiper Hauptstraße ist zwei Mal darauf, etwas verfremdet und auseinandergezogen“, beschrieb Ludwig ein weiteres Detail.
Schon als Kind gerne gezeichnet
„Ich habe schon als Kind Kunstschrift geschrieben und immer gerne gezeichnet“, erzählte Ludwig von den Anfängen des künstlerischen Gestaltens in seinem Leben. Nachdem er in den vergangenen Jahren hauptsächlich Bilder gemalt hatte, war das Bankprojekt in dieser Form für ihn Neuland. „Deshalb habe ich einen Prototyp aus einer alten Gartenbank gemacht“, so Ludwig. Dem Prototyp, heute hinter seinem Haus platziert, folgte das große Projekt.
„Ich wollte ursprünglich Lärche verwenden“, berichtete Ludwig von der Suche nach dem richtigen, widerstandfähigen Holz. Nach eingehender Beratung beim Fritzdorfer Treppenbauer Schmitz entschied er sich für Douglasie. Ludwig rechnete die richtige Neigung für die Rückenlehne aus und ließ den groben Korpus fachkundig sägen. Danach gestaltete er aus dem Rohling die ansprechende Bank mit mittelblauen Grundton auf der Sitzfläche.
Ein Geschenk an die Mitbürger
Ein Lieblingsmotiv habe er eigentlich nicht, sagte der Künstler. Gelegentlich Porträts, vor allem aber Landschaften, Bonner und Wachtberger Motive bannte er in den letzten Jahren als Aquarelle auf Leinwand. Warum er die Bank für alle Bürger und Vorbeikommenden zur Verfügung gestellt hat? „Ich finde, man sollte nicht nur den Staat fragen, was er machen kann. Man sollte als Bürger auch selbst etwas machen“, befand der 75-Jährige.
Früher habe die Fläche nichts außer großen Brennnesseln beherbergt. „Jetzt ist das ein schöner Platz, an den am Abend immer noch die Sonne hinkommt.“ Ideal für eine Rast während einer Wanderung oder einen Plausch unter Nachbarn an der frischen Luft. Die Nachbarn fanden die neue Sitzgelegenheit so ansprechend, dass sie das hübsche Bild regelmäßig mit Blumendekoration auf und um einen kleinen Baumstumpf herum abrunden.
Ausbildung als Gästeführer in Bonn
Auf seiner Bank ausruhen wird sich der Künstler in Zukunft allerdings nicht allzu viel. „Ich befinde mich gerade in der Ausbildung zum Bonner Gästeführer“, sagte er. Als solcher will er sich an den Schwerpunkten Innenstadt und Beethoven orientieren.