Wachtberger Kulturwochen Das Haus als Leitmotiv

WACHTBERG · Auch wenn man nicht unbedingt Kunstsachverständiger ist, macht allein schon die ungewöhnliche Einladungskarte zu der Vernissage von vier Wachtberger Künstlerinnen am Samstagabend in Niederbachem neugierig. Denn Monika Clever, Gitta Briegleb, Lisa Holz und Maria Kontz verkleiden den Titel ihrer Ausstellung anlässlich der Wachtberger Kulturwochen in eine Art Bilderrätsel.

 Monika Clever bereitet ihre Ausstellung "Hausgemacht" in Niederbachem vor. Hier hängt sie Schattenfotografien in ihrem Bildergarten auf.

Monika Clever bereitet ihre Ausstellung "Hausgemacht" in Niederbachem vor. Hier hängt sie Schattenfotografien in ihrem Bildergarten auf.

Foto: Axel Vogel

Auf einem schwarzen Stück Karton prangt nämlich augenfällig zunächst nur ein Haus, gefolgt von den Buchstaben „ge“ und der Zahlen- und Buchstabenkombination „M8“. Darunter kann man noch lesen: „von Kartenhäusern und anderen Palästen“.

Wer nun auf Häuser als Leitmotiv tippt, liegt gar nicht so falsch, denn dechiffriert lautet der Ausstellungstitel „Hausgemacht“. Bespielt wird das Thema „Haus“ von dem Quartett in Monika Clevers Bildergarten an der Konrad-Adenauer-Straße 47 in höchst unterschiedlicher Art und Weise. Neben Skulpturen und Installationen gibt es auch Drucke und Malerei zu sehen. Bei der Vorbereitung der Ausstellung gewährte Clever dem General-Anzeiger vorab einen Einblick in ihren Bildergarten.

Wortspiele und Bilderrätsel wie eben „haus-ge-m8“ sind ganz und gar das Ding von Monika Clever. Eigentlich Mathematikerin von Beruf, frönt Clever schon lange der installativen Kunst.

Ausstellungsbesucher sollen sich beteiligen

Skulpturen und Schattenfotografie sind einige ihrer Spezialitäten, wobei sie Betrachter gerade mit ebenjener Wortkunst für ihre Werke interessieren will. Mehr noch: „Ausstellungsbesucher sollen sich beteiligen, sollen Anteil nehmen und mitdiskutieren, Objekte zuordnen und Stellung beziehen“, betont sie. „Kunst ist für mich nie ein fertiges Produkt, sondern ein Prozess, an dem der Betrachter teilhaben kann.“

Dazu passt eben auch der Titel „Hausgemacht“: „Ich will mit den Begriffen Haus und Macht spielen und beispielsweise die Frage aufwerfen, wer Macht in einem Haus hat und wodurch“, erklärt die Künstlerin. Dazu passten etwa Schubladen, die sie mit Hölzern füllt, auf denen „Machtworte“ wie diese zu lesen sein werden: „Solange Du Deine Beine unter meinen Tisch streckst…“ Oder aber die unmissverständliche Aufforderung „Lass das!“.

Auch zum Nachdenken regen kleine Papierhäuser in Einweckgläsern an, die dann eben „Hausgemacht“ sind, sowie „mächtige Gebäude“ wie das Modell des Eiffelturms und einer Moschee, die Clever auf ganz besondere Weise in Szene setzt.

Ein Baumhaus im Garten

Facettenreiche Kunst steuern auch Gitta Briegleb und Maria Kontz bei. Während Briegleb mit großformatigen Bildern die Ausstellung bereichert, zeigt Maria Kontz Installationen und Acryl-Malerei. Dazu passt vor allem die Installation von Lisa Holz zum Thema „Hausgemacht“: Holz stellt nämlich ein Baumhaus in Clevers Garten auf.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 27. August, um 19 Uhr in Clevers Bildergarten. Einführen in das Thema wird Dieter Braun.

Geöffnet ist die Ausstellung ferner am Sonntag, 28. August, von 11 bis 18 Uhr sowie am Wochenende 3./4. September jeweils von 11 bis 18 Uhr und am Wochenende 10./11.September von 11 bis 18 Uhr beziehungsweise von 11 bis 16 Uhr. Während der Ausstellungszeit gibt es ein Begleitprogramm mit Führungen, Lesungen und Konzerten.

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