Neues Freizeitangebot Das ist der neue Radweg am Wachtbergring

Wachtberg · Nach jahrelanger Forderung der Ortsgruppe Wachtberg im ADFC erhält der Wachtbergring einen neuen Radweg. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt 70 Prozent der Kosten, der Rhein-Sieg-Kreis den Rest.

Wer bislang von Pech Richtung Berkum radeln wollte, brauchte neben ordentlich Puste auch starke Nerven. Zumindest wenn der Radfahrer auf dem stark befahrenen Wachtbergring (K 58) unterwegs war und sich nicht durch den Wald schlug. Wie der Rhein-Sieg-Kreis jetzt jedoch mitteilte, steht Wachtberg auf der Prioritätenliste beim Radwegeausbau mit eben jener Kreisstraße auf Position 1 und 3. Der Ausschuss für Planung und Verkehr beschloss einstimmig, welche Radwege in den nächsten Jahren zusätzlich gebaut werden sollen. Baulastträger ist der Rhein-Sieg-Kreis.

Der Kreis bewertete den Wachtbergring als „wichtige kommunale Verbindung für den Radverkehr“, teilte Antonius Nolden vom Presseamt des Rhein-Sieg-Kreises mit. Die Verkehrsbelastung sei mit rund 10 000 Autos pro Tag als sehr hoch einzuschätzen.

„Deshalb nutzen diese Verbindung aktuell nur sehr routinierte Radfahrer“, sagte Nolden. Offiziell gezählt wurden pro Tag circa 20 Radfahrer. Für die Planer ist klar: Sobald mit einem eigenständigen Radweg ein verkehrssicheres Angebot vorliegt, werden die Zahlen steigen. Mit was der Kreis rechnet, ließ man offen: Eine genaue Prognose der künftigen Nutzer sei nicht üblich.

Wann es losgeht mit den Bauarbeiten neben dem Wachtbergring, steht noch nicht fest. Dafür steht die Finanzierung. „Die Planungsmittel für die ersten zwei Maßnahmen sind bereits im Doppelhaushalt 2019/2010 des Kreises eingestellt“, hieß es in einer Pressemitteilung des Kreises. Sofern die Planungen und der notwendige Grunderwerb erfolgreich abgeschlossen würden, erfolge anschließend der Bau der Radwege.

Das circa einen Kilometer lange Teilstück von der Pecher Landstraße (L 158) bis zum Wittfelder Hof besteht bereits in Form eines Wirtschaftsweges, der auch für Radler geeignet sei, so der Pressestellen-Mitarbeiter. Als erstes dürfte wohl die kürzeste Strecke vom Wittfelder Hof bis zum Kreisel am Gewerbegebiet Villip umgesetzt werden.

Für die 300 Meter, die rund 250 000 Euro kosten, liegt die Planung nämlich bereits vor. „Bisher fehlt die Förderzusage durch die Bezirksregierung. Sobald die da ist, kann der Bau des Radweges starten“, erklärte Nolden. Beim Radwegeausbau ist der Kreis auf Fördermittel des Landes angewiesen, 30 Prozent der Kosten muss er aber selbst tragen.

Mit der Planung des dritten, 1,25 Kilometer langen Teilstücks, das für den Kreis die höchste Priorität besitzt, wird laut Kreis in Kürze begonnen. 450.000 Euro müssen zwischen Kreisel Gewerbegebiet Villip bis zur Einmündung Oberdorfstraße investiert werden.

Auf den dritten Platz seiner Prioritätenliste hat der Verkehrsausschuss die 460 Meter zwischen Oberdorfstraße und dem Kreisel am Einkaufszentrum in Berkum gesetzt. Die vierte und letzte Etappe auf der K 58, für die 197 800 Euro fällig werden, wollen die Planer ebenfalls bald in Angriff nehmen.

Aber wie überhaupt hat der Ausschuss seine Liste erstellt? „Die Priorisierung berücksichtigt unter anderem die Bedeutung, den baulichen Aufwand und die zu erwartenden Auswirkungen auf die Natur“, sagte Nolden. Bei allem hat Wachtberg gut abgeschnitten und sich gleich zwei von zehn Plätzen gesichert. Und auf dem nicht mehr klassifizierten elften Platz befindet sich für 126 000 Euro die Etappe Werthhoven bis zur Landesgrenze.

„Hier werden Abstimmungsgespräche mit dem Kreis Ahrweiler geführt, ob eine sinnvolle Weiterführung möglich ist und dann über die Priorität entschieden“, kündigte Nolden an. Einen Schritt weiter ist man übrigens schon an der L 123 zwischen Berkum und Holzem. Wie Beigeordneter Swen Christian im Rat mitteilte, soll es dort noch 2019 mit dem Bau des Radwegs losgehen.

Sehr zufrieden zeigt sich Andreas Stümer über die bevorstehenden Maßnahmen. „Seit mehr als 15 Jahren fordern wir das“, sagte der Sprecher der Ortsgruppe Wachtberg im ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club).

Neben der besseren Erreichbarkeit zählt für Stümer auch: „Vielleicht gehören die schlechten Bewertungen im Fahrradklimatest damit der Vergangenheit an.“ Weitere Projekte fallen dem ADFC-Fachmann natürlich auch ein: Die K 57 zwischen Villip und Gimmersdorf oder die K 14 zwischen Ließem und Lannesdorf könnten seiner Meinung nach ebenfalls einen Radweg vertragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort