DSL in Wachtberg Der Ausbau ist (fast) beendet

ADENDORF · Schnelles Internet ist nun auch in Ließem, Gimmersdorf, Adendorf und Oberbachem kein Fremdwort mehr. Die Erweiterung des Glasfasernetzes auf die Wachtberger Ortsteile ist abgeschlossen, 1500 Haushalte können nun mit einer Geschwindigkeit bis zu 50 000 Kilobit pro Sekunde im Internet surfen, Musik herunterladen, Filme schauen oder auch telefonieren.

"Das Thema DSL ist ein großes Thema. Es gehört zur Versorgung wie Elektrizität", sagte Bürgermeister Theo Hüffel, der die Maßnahme gestern mit Wirtschaftsförderer Jens Forstner, dem Beigeordnetem Jörg Ostermann sowie Winfried Moser und Gerd Wolter von der Telekom vorstellte. "Es ist auch ein Standortvorteil für die Gemeinde, das wir nun fast flächendeckend DSL haben."

Aber eben nur fast flächendeckend. Für Arzdorf, Züllighoven und Klein Villip wurde zwar eine Funklösung gefunden. Die Pecher allerdings müssen auch weiterhin auf schnelles Internet verzichten. "Pech ist ein bisschen unser Sorgenkind", sagte Ostermann.

Es werde weiterhin nach Alternativen gesucht, um die DSL-Lücke zu schließen, ergänzte Forstner. Das Problem ist, dass es ungefähr 500 000 Euro kosten würde, DSL nach Pech zu bringen. Bund, Land und EU übernehmen aber nicht mehr 90 Prozent der Kosten, sondern nur noch 75 Prozent.

"Außerdem würden wir in Pech die Förderhöchstgrenze überschreiten", erklärte Ostermann. Somit müsste die Gemeinde für die Maßnahme 300 000 Euro selber aufbringen. "Das ist mehr, als der DSL-Ausbau für Ließem, Gimmersdorf, Adendorf und Oberbachem insgesamt gekostet hat", gibt Ostermann zu Bedenken.

Für diese Maßnahme fielen 321 000 Euro an, 90 Prozent übernahmen Bund, Land und EU, zehn Prozent, also rund 32 000 Euro, kamen von der Gemeinde. Innerhalb eines Jahres wurden 7,5 Kilometer Glasfaser verlegt und 15 Schaltkästen aufgebaut, erklärte Moser.

In Orten wie Ließem konnte bisher zwar auch DSL genutzt werden. Dessen Vorteile kamen aber aufgrund der herkömmlichen Kupferleitungen nur sehr begrenzt zur Geltung. Mit dem neuen Glasfaserkabel werden die Daten nun per Lichtwellen und damit weitaus schneller als bisher übertragen.

"Die Glasfaser überträgt dämpfungsfrei", sagte Moser. Soll heißen, dass es keinen Leistungsverlust gibt. "Beim Kupferkabel gilt das Prinzip: Je länger es ist, desto weniger Leistung kommt an", sagte Wolter. "Das sind physikalische Gesetze, die wir mit der Glasfaser austricksen."

Sollten die Wachtberger Orte wachsen, gibt es zumindest in Sachen schnelles Internet kein Problem: Die Maßnahme sei zukunftssicher, sagte Wolter. "Die Kabel liegen in einem Leerohr, da kann man weitere einbauen."

Wer das schnelle Internet nutzen möchte, muss selbst aktiv werden. Entweder im T-Punkt in Bad Godesberg oder im Internet, www.telekom.de.

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