Neues Bauvorhaben in Züllighoven Der Frisch-Hof wird abgerissen

Züllighoven · Die Hofanlage am Schießgraben ist verkauft. Der neue Eigentümer plant im Einklang mit der Außenbereichssatzung einen Neubau für den Sohn.

 Der alte „Frischhof“ am Schießgraben ist verkauft und wird abgrissen

Der alte „Frischhof“ am Schießgraben ist verkauft und wird abgrissen

Foto: Axel Vogel

Am Schießgraben sind die Tage eines der traditionsreichsten Gebäude an der abgelegenen Sackgasse und Anliegerstraße gezählt: Der so genannte Frisch-Hof in Züllighovens abgelegener Höhenlage wird abgerissen. Dabei handelt es sich um einen alten, aber nicht nicht denkmalgeschützten Bauernhof, der lange Zeit der Familie von Wilhelm „Willi“ Frisch (1920 - 2007) gehört hatte.

Willi Frisch hatte dabei besonders nachhaltig seine Spuren im Ort hinterlassen, denn er war Züllighovens langjähriger Ortsbürgermeister und eine Art „graue Eminenz“, wie Alteingesessene sagen. Die Abrisspläne bestätigt der neue Eigentümer des Areals, ein 58 Jahre alter Züllighovener, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Er habe den Hof vor rund einem halben Jahr von einer Erbengemeinschaft gekauft – und zwar, um nach eigener Aussage Bauland für seinen Sohn zu schaffen.

Da eine Sanierung des lange Zeit leerstehenden und derweil verwunschen daherkommenden Hofes nicht mehr möglich sei, so der neue Eigentümer, kämen nur noch Abriss und Neubau in Frage. Konkrete Pläne gebe es zwar noch keine. Diese würden sich aber an die Auflagen halten, die sich aus der Außenbereichsatzung ergeben, wie er betont.

Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann bestätigt: „Er darf dort bauen, da besagte Satzung vom Rat beschlossen wurde. Ich kenne allerdings noch keine Pläne.“ Warum es ausgerechnet der Frisch-Hof sein musste? „Da habe ich als Kind gespielt“, so der 58-Jährige: „Der Hof hat irgendwie auf mich gewartet.“ Ganz angetan von der Immobilie, die unmittelbar am Anfang einer handverlesenen Anzahl Häuser – , nämlich genau acht Anwesen – am Schießgraben liegt, war Ende der 90er Jahre auch Siegfried Vogel.

Verhandlungen bei einer Flasche Kölsch

Vogel hatte es als Polizist damals beruflich auf den Schießgraben Straße verschlagen: „Ich wollte alle Ecken meines Zuständigkeitsbereiches kennenlernen.“ Vogel, der damals mit seiner Familie noch ganz woanders wohnte, war auf Anhieb begeistert von der Abgeschiedenheit und der Aussicht am Schießgraben. Vor allem den Frisch-Hof konnte er sich gut als neuen Wohnsitz vorstellen, ersatzweise ein Grundstück direkt daneben.

Um mit dem Eigentümer handelseinig zu werden, „habe ich mit Herrn Frisch auch einige Mal eine Flasche Küppers Kölsch getrunken“, erinnert sich Vogel schmunzelnd. Markanterweise habe er dabei stets auf der Straße gestanden und Frisch im Fenster seines Wohnhauses der Hofanlage: „Reingebeten hatte er mich nie.“ Auch wenn er weder den erhofften Hof, noch das Grundstück angeboten bekam, war sein Engagement nicht ganz vergebens.

Frisch, der 2007 starb, und auf dem Berkumer Friedhof beerdigt wurde, empfahl ihm seinerzeit nämlich, am Ende der Straße ein gerade erst umgebautes Teilstück einer anderen Hofanlage zu kaufen. In der wohnt Vogel nun schon seit 17 Jahren mit seiner Familie und ist seitdem begeisterter Züllighovener. Als Mitglied im Vorstand des dortigen Ortsvereins will er sich an die Aufarbeitung der Geschichte des Ortes machen – und natürlich speziell an die des Schießgrabens.

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