SV Niederbachem Der Kunstrasenrasenplatz ist beschlossene Sache

WACHTBERG · Der Gemeinderat Wachtberg beschließt nach erneuter Diskussion den Neubau eines Kunstrasenplatzes für rund 469 000 Euro.

Das Ende des alten Ascheplatzes in Niederbachem ist in Sicht: Nach längerer Diskussion beendete der Wachtberger Gemeinderat am Dienstagabend das Dauerthema und beschloss den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes. Er will rund 469 000 Euro investieren.

Der Sportausschuss hatte die Pläne zuvor ebenso ausgiebig diskutiert wie der Ausschuss für Infrastruktur; die finanzpolitischen Sprecher der Fraktionen hatten von der Verwaltung die detaillierteren Berechnungen bekommen, die sie im Finanzausschuss gefordert hatten. Eigentlich schien einer zügigen Beratung nichts im Wege zu stehen.

In der Ratssitzung las Joachim Mittweg von der UWG dann eine vorbereitete Betrachtung des Themas Kunstrasen vor, in der er eine Gleichbehandlung der Sportvereine forderte und den "Sportfrieden" in Wachtberg gefährdet sah.

Das blieb nicht ohne Widerspruch. "Wenn wir jetzt wieder ganz von vorne anfangen, dann ist das wirklich ohne Worte", sagte Andrea Lohmeier (CDU) kopfschüttelnd. CDU-Fraktionschef Franz-Josef Jäger und sein SPD-Kollege Bernd Becker wollten ebenfalls keine Grundsatzdiskussion anfangen. Dass letztlich eine Finanzierung gefunden wurde, die den Gemeindehaushalt nicht belastet, weil durch die Investition auch ein neuer Wert geschaffen wird und die Zinsen zurzeit niedrig sind, hielt die Mehrheit der Ratsmitglieder für eine gute Lösung. "Es ist klug, das so zu machen, und nicht über die Sportpauschale", sagte Ingo Steiner (Grüne).

Der SV Niederbachem will sich im Pachtvertrag dazu verpflichten, einen einmaligen Baukostenzuschuss von 40 000 zu zahlen. Arbeitsleitungen will der Verein beim Bau in Höhe von rund 20 000 Euro erbringen. Hinzukommt eine jährliche Pacht von 7200 Euro sowie die laufende Bewirtschaftung und Unterhaltung des Platzes.

Zu Bedenken, dass der Verein diese Zusagen möglicherweise nicht über die erforderliche Spanne von 30 Jahren einhalten könne, sagte der Beigeordnete der Gemeinde Jörg Ostermann: "Unsere Sportvereine gelten als seriöse Vertragspartner." Oliver Henkel (Grüne) regte noch an, die Baukosten zu deckeln. Das hält Ostermann jedoch nicht für notwendig. "Nach der Ausschreibung gebe es einen Auftrag, der 98 Prozent der Baukosten abdecke. Dadurch könne man die Kosten "fast garantieren".

In der SPD gab es fraktionsintern unterschiedliche Meinungen zum Kunstrasenplatz, deshalb gab Becker die Abstimmung frei. Der Rat beschloss den Neubau bei zwei Neinstimmen aus der SPD, zwei Enthaltungen von "Unser Wachtberg" und einer der Grünen.

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