Jubiläum Der Motorsport-Club Wachtberg feiert sein 50-jähriges Bestehen
Wachtberg · Der Motorsport-Club (MSC) Wachtberg ist 50 Jahre alt. Er macht sich selbst das passende Geschenk.
50 Jahre gibt es den Motorsport-Club (MSC) Wachtberg bereits, und der Verein machte sich jetzt Mitte Juli anlässlich seines runden Jubiläums ein passendes Geschenk: Der MSC um Geschäftsführer Bernd Birkholz hatte nach langer Corona-Pause jetzt wieder zu einer Veranstaltung in Wachtberg gemeldet: Zum ersten Mal unterstützte der MSC die Organisatoren der Oldtimer-Großveranstaltung Rheinbach Classics bei der Durchführung.
Genauer gesagt übernahm der MSC die Betreuung eines Streckenpostens und Zwischenstops auf dem Parkplatz gegenüber des Fraunhofer-Instituts in Berkum: 101 Teilnehmer der Orientierungsfahrt bekamen bei Birkholz und seinen Vereinskollegen nicht nur einen Stempel für ihre Bordkarte.
Zudem mussten die Fahrer am Steuer manch mobilen Schätzchens mit einem H-Kennzeichen unter den Augen zahlreicher Zuschauer auch eine Geschicklichkeitsprüfung absolvieren. Die Aufgabe lautete, 76 Zentimeter vorzuziehen, nachgemessen wurde mit dem Zollstock. Für Birkholz fiel die Premiere bei den Rheinbach Classics rundherum gelungen aus - und machte Lust auf mehr, wie er betonte.
Dass der MSC jetzt sein 50-jähriges Bestehen feiern kann, ist für Birkholz alles andere als eine Selbstverständlichkeit. „Denn viele Sportvereine im Allgemeinen und Motorsportclubs im Speziellen haben die letzten 50 Jahre nicht überlebt, oder es gibt sie nur noch auf dem Papier und es fehlt jedes Leben im Verein“, so Birkholz: „Davon kann beim MSC keine Rede sein“, betonte der Geschäftsführer, der seit rund 40 Jahren Mitglied im Verein ist.
Rückblick: 1972 hatten Rennsportfans um Walter Butter, Marlies Fuchs, Maria und Wolfgang Jüde, Rainer Löhr und Manfred Noisten den MSC aus der Taufe gehoben, und zwar als Ortsclub des ADAC Nordrhein. Die Unterstützung von jugendlichen Kartfahrern hatte sich der Verein ebenso auf die Fahne geschrieben, wie die Nachwuchsförderung etwa bei den ADAC Pokalwettbewerben und auf dem Nürburgring. Zudem war man bei Rallyes wie „Rund um die Nürburg-Quelle“ dabei.
Heute zählt der Verein noch über 30 Mitglieder, von denen allerdings viele nicht mehr aus Wachtberg kommen. Geschäftsführer Birkholz beispielsweise wohnt in Duisdorf. Dass viele Mitglieder derweil von weiter entfernt zum MSC Wachtberg kommen, erklärt er so: „International anerkannte Spitzensportler vom Format eines Walter Röhrl oder Michael Schumacher gibt es derzeit nicht in Deutschland. Damit ist auch die Zahl der Motorportbegeisterten rapide gesunken.“
Etliche Motorsportclub hätten sich in den letzten 50 Jahren aufgelöst. Die verbliebenen Motorsport-Fans hätten so „weniger Auswahl unter den Vereinen – sie orientieren sich großräumiger“, erklärt er: „Und der MSC Wachtberg ist "in der Szene" bekannt.“
Allerdings ändere dieser Umstand nichts an der Tatsache, dass der MSC auch nach 50 Jahren „noch höchst aktiv ist“, so Birkholz. Da es an eigenen Motorsportveranstaltungen etwa wegen des Fehlens geeigneten Slalom-Arealen mangelt, ist der MSC Wachtberg laut Birkholz Teil einer Gemeinschaft aus sieben Motorsport-Clubs aus dem Rhein-Sieg-Kreis: „Die veranstalten alljährlich eine Gleichmäßigkeitsprüfung auf dem Nürburgring.“ Auch unterstütze man Rennen zur Deutschen Kartmeisterschaft in Genk/Belgien wie die RCN Rundstrecken-Challenges, die familiäre GT- und Tourenwagen-Breitensportserie auf der Nürburgring-Nordschleife.
Ein neuer Höhepunkt im Vereinsleben war nun Mitte Juli die Übernahme des Streckenpostens in Berkum bei den Classics: „Wir sind auf die Organisatoren anlässlich unseres Vereinsjubiläums zugegangen und hatten unsere Unterstützung angeboten“, so Birkholz zur Entstehungsgeschichte. Mit dem Verlauf war man beim MSC höchst zufrieden. Vor allem weil Birkholz auch den Eindruck hatte, „dass es nach zwei Jahren Corona-Pause einen gewissen Nachholbedarf in der Szene gab“.
Allerdings sei ebenfalls zu beobachten gewesen, „dass der ein oder andere Eigentümer sein Auto noch nicht reaktiviert hat“. Gleichwohl könne man mit der Teilnehmerzahl durchaus zufrieden sein, zumal auch jede Menge schöne Oldtimer zu sehen waren – von alten Opels über Porsche-Fahrzeuge bis zu Alfa Romeos. Besondere gefallen hatte Birkholz ein Oldtimer aus französischer Produktion. Ein Renault R4 „in einem unerwartet rostfreiem Zustand“, ließ ihn staunen: „Der war prima im Lack.“