Sabine Heinen gibt die Leitung der Kita KinderW.E.L.T. ab und geht in Rente Der Wecker klingelt jetzt später

Wachtberg-Villip. · Eine Erzieherin mit Leib und Seele und einem herzlichen Lachen – so wird Sabine Heinen beschrieben. Die 63-Jährige gibt die Leitung der Kita KinderW.E.L.T. in Villip ab und geht in Rente.

 Fürs Foto kurz ohne Maske: Bürgermeister Jörg Schmidt verabschiedet Sabine Heinen im Rathaus.

Fürs Foto kurz ohne Maske: Bürgermeister Jörg Schmidt verabschiedet Sabine Heinen im Rathaus.

Foto: Gemeinde Wachtberg

Irgendwie hatte sich Sabine Heinen ihren Abschied lauter vorgestellt. Passend zum Job sozusagen, in dem täglich 70 Kinder um sie rumwuselten. Doch Corona lässt die Leiterin der Kita KinderW.E.L.T. in Villip leise aus dem Job scheiden. Die Einrichtung an der Villiper Hauptstraße begleitet sie schon lange. „Ich habe hier mein Praktikum während der Ausbildung absolviert“, erzählt die 63-Jährige. Dann machte sie sich beruflich auf nach Niederdollendorf. Den Kontakt verlor sie trotzdem nicht, da sie ihre drei Kinder in Villip „durchschleuste“, was sie liebevoll meint. Nach der Kinderpause kehrte sie zurück in die damals noch katholische Kita, zunächst mit neun Wochenstunden. „Ich war an drei Nachmittagen da, und meine Aufgabe war es, Werbung für die Nachmittagsbetreuung zu machen“, sagt Heinen. Denn vorbei waren die Zeiten, in denen die Kita nur von 8 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr aufhatte. Sie kam an – und stockte auf 29 Stunden auf. 2008 dann sei die Übernahme durch die Gemeinde erfolgt. „Und 2009 gab es das Angebot der Leitung“, sagt die Fast-Ruheständlerin, die Ende Dezember ausscheidet.

Sie griff zu und war zuletzt zuständig für zehn Mitarbeiter sowie sechs U3-Kinder und 64 über Dreijährige. Abgeschafft wurde unter ihrer Führung die eigentlich sehr beliebte Übernachtung der Wackelzahnkinder. Warum? „Weil es zum einen ein immenser Aufwand war, viele Kinder nachts Heimweh hatten und die Auflagen immer höher wurden“, begründet es Heinen, die die Gemeinde als „Erzieherin mit Leib und Seele und einem herzlichen Lachen“ beschreibt. Stattdessen gab es Ausflugstage, den ersten gleich als Radtour mit 21 Kindern. „Würde man so heute auch nicht mehr machen, aber es war toll“, erinnert sie sich gerne zurück.

Bürgermeister Jörg Schmidt betonte bei Heinens Verabschiedung, dass man eine wertvolle Mitarbeiterin nur ungern verliere. „Aber ich gönne es Ihnen von Herzen, dass Sie Ihre Zeit nun so einteilen können, wie Sie es möchten.“ Dazu zählt für sie auch, nicht mehr um 6 Uhr aufstehen zu müssen. Und wieder mehr zu malen sowie das neue Nähzimmer zu nutzen. Dass mit Boris Biederbeck ein Mann ihr Nachfolger ist, freut sie ganz besonders. Da es aber so ganz ohne Kita auch nicht geht, bleibt sie der KinderW.E.L.T. als „Märchentante“ erhalten.

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