Hilfsaktionen für Flüchtlinge in Wachtberg Deutschkurse für Ukrainer nach den Osterferien

Wachtberg · Die Gemeinde Wachtberg freut sich über großes Engagement der Bürgerinnen für die 125 Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Ländchen untergekommen sind. Die Hilfe vor Ort umfasst private Unterbringung, Sachspenden, Angebote zum Fußballspielen und Tanzen, Sprachkurse sowie feste Treffen.

 Das Interesse am Treff für Ukrainer, Gastfamilien und ehrenamtliche Unterstützer im Henseler Hof ist groß. Weitere Termine sollen folgen.

Das Interesse am Treff für Ukrainer, Gastfamilien und ehrenamtliche Unterstützer im Henseler Hof ist groß. Weitere Termine sollen folgen.

Foto: Gemeinde Wachtberg

Wie kann man den geflüchteten Ukrainern das Ankommen in Wachtberg erleichtern? Diese Frage treibt nicht nur viele Privatleute um, sondern auch die Mitarbeiter im Rathaus. Schließlich haben die Kriegsflüchtlinge ihre Heimat nicht freiwillig verlassen und sorgen sich um Freunde und Familie, die geblieben sind.

125 ukrainische Geflüchtete, vor allem Frauen und Kinder, wohnen laut Gemeinde mittlerweile im Ländchen bei Freunden, Familie, Bekannten und Kollegen. Aber auch bei Wachtbergern, die spontan Zimmer in ihren Wohnungen anboten, wie Ehrenamtskoordinatorin Katja Ackermann mitteilt. Die Hilfsbereitschaft der Bürger sei beeindruckend und groß. „Wachtberger, die Menschen aus der Ukraine bei sich zu Hause aufgenommen haben, unterstützen diese bei den Behördengängen, beim erstem Spracherwerb, beim Kennenlernen Wachtbergs und beim Zurechtfinden in dieser für alle neuen Situation und den damit verbundenen Herausforderungen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Gemeindeverwaltung steht nach eigenen Angaben unterstützend zur Seite, beantwortet Fragen, gibt Informationen weiter, vermittelt, hilft beim Stellen von Anträgen. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Voreifel werden nach den Osterferien zwei bis drei Einstiegskurse Deutsch für jeweils zehn bis 15 Teilnehmer starten. Mit großer Unterstützung des Bürgervereins in Werthhoven werde ein Kurs im Pössemer Treff stattfinden – Schulkinder können, während die Mütter lernen, dann möglicherweise am Angebot des Jugendtreffs teilnehmen. Ein bis zwei weitere Sprachkurse sind darüber hinaus in Niederbachem geplant. Finanziert werden zwei dieser Sprachkurse durch die Gemeinde Wachtberg.

Treff für Ukrainer, Gastfamilien und Ehrenamtliche

Schnell wurde im Henseler Hof in Niederbachem zudem ein Treff für Ukrainer, Gastfamilien und ehrenamtliche Unterstützer organisiert. Die erste Zusammenkunft war bereits am 22. März, die zweite am 6. April. Alle zwei Wochen sollen hier Begegnungen ermöglicht werden. Aktuell gibt es Überlegungen, auch in Villip mit Unterstützung des Ökumenischen Arbeitskreises und der katholischen Kirche einen weiteren Treff einzurichten.

„Ziel der Treffs ist es, Ukrainer untereinander zu vernetzen, ihnen Gelegenheiten zu geben, sich kennenzulernen, auszutauschen, auch die Gastgeber untereinander bekannt zu machen, Fragen zu beantworten, Informationen weiterzugeben, Bedarfe zu ermitteln und Angebote der Unterstützung zu machen“, betont die Gemeinde. So seien bei den ersten Treffen durch die Telekom bereitgestellte SIM-Karten verteilt und Anträge für Deutschkurse der VHS ausgefüllt worden. Außerdem stellte sich die Lebensmittelausgabe „Zugabe“ vor und in der Flüchtlingsarbeit Engagierte gaben gebrauchte und wieder aufbereitete Fahrräder aus.

Wachtbergrundfahrt mit Altbürgermeister

Der SV Niederbachem und der Niederbachemer Karnevalsverein laden Kinder ein zum Fußballspielen und Tanzen, Outdoor-Angebote für Familien werden von zwei ehrenamtlich Engagierten organisiert und durchgeführt. Am 24. April gibt es außerdem eine Wachtbergrundfahrt mit Altbürgermeister Hans-Jürgen Döring in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen Faßbender aus Wachtberg für ukrainische und afghanische Geflüchtete.

„Wachtberg4help“ – eine ehrenamtliche Initiative aus Werthhoven – sammelt Spenden für die Ukraine und bringt diese an die ukrainisch-polnische Grenze. Was genau gebraucht wird, wird stets aktualisiert auf der Facebookseite der Initiative veröffentlicht. Das ehrenamtliche Team vom Kleiderpavillon in Wachtberg-Ließem stellt Anziehsachen und andere Dinge beim ersten Besuch der Ukrainer kostenfrei und danach für sehr wenig Geld zur Verfügung.

All dies stellt für Ackermann und alle Mitstreiter nur eine kleine Auswahl des Engagements dar. Es werde gemeinsam gestemmt. „Wachtberger Institutionen und Bürger packen mit an, bringen sich ein. So kann es gelingen“, so ein Zwischenfazit.

Wer Fragen hat oder Informationen benötigt, kann sich an die Mailadresse hilfe.ukraine@wachtberg.de wenden oder auf der Internetseite www.wachtberg.de nachschauen.

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