Antrag der Grünen Wachtberger Hauptschüler bekommen nun auch das Deutschlandticket
Wachtberg-Berkum · Der Wechsel vom Schüler- auf das Deutschlandticket ist nun auch an der Wachtberger Hans-Dietrich-Genscher-Schule nach den Sommerferien möglich. Das hat der Gemeinderat nach einem Antrag der Grünen beschlossen.
Auf einen Antrag der Grünen hin hat der Wachtberger Gemeinderat beschlossen, für die Schülerinnen und Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule das Deutschlandticket ohne Aufpreis zu organisieren. Dass die klassischen Schüler- in Deutschlandtickets umgewandelt werden können, geht auf einen Runderlass des Landes Nordrhein-Westfalen vom 2. Juni zurück. Demnach soll dieser Wechsel entweder durch den Schulträger oder für Selbstzahler zu einem vergünstigten Monatspreis von 29 Euro erfolgen.
Die Wachtberger Grünen hatten vor den Sommerferien dann mit Verweis auf diesen Erlass einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag für die einzige weiterführende Schule der Gemeinde, die Hans-Dietrich-Genscher-Schule, eingereicht. „Wir sehen dies nicht nur als eine Stärkung des guten ÖPNV-Angebots in der Gemeinde, sondern auch als eine Stärkung der Attraktivität unserer Hauptschule“, erklärte Oliver Henkel, Fraktionsvorsitzender der Wachtberger Grünen den Antrag, dem die Mehrheit des Gemeinderats zustimmte.
Mit dem Beschluss wurde die Gemeinde als Schulträger nun beauftragt, die Verträge mit dem Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Köln (RVK) so anzupassen, dass freifahrberechtigte Schüler das Deutschlandticket bekommen und Selbstzahler ein vergünstigtes Deutschlandticket erwerben können.
Freifahrberechtigt sind nach Angaben des RVK Schüler, deren Weg zur nächstgelegenen Schule objektiv besonders gefährlich oder lang ist: In der Primarstufe umfasst das Schulwege von mehr als zwei Kilometern in eine Richtung, in der Sekundarstufe I von mehr als 3,5 Kilometern und in der Sekundarstufe II mehr als fünf Kilometern. Freifahrberechtigte müssen nur einen geringen Eigenanteil für das Ticket bezahlen. Alle anderen Schüler sind Selbstzahler.
Selbstzahler bekommen Deutschlandticket für 29 Euro
Um die Umstellung zum Deutschlandticket zu ermöglichen, kündigte die Gemeinde die bestehenden Verträge mit dem RVK nach eigenen Angaben fristgerecht zum 30. Juni. Damit für die Gemeinde keine Mehrkosten entstehen, soll die Abrechnung in Zukunft nach einer Vorlage der Verwaltung so erfolgen: Die Schulträgerleistung für Freifahrberechtigte wird auf 49 Euro pro Monat – den Preis des Deutschlandtickets – reduziert, im Vergleich zu aktuell mindestens 57,30 Euro für die günstigste Preisstufe.
Die dadurch „eingesparten Mittel“ sollen dafür verwendet werden, um die Selbstzahlertickets für 29 Euro monatlich anbieten zu können. Der Eigenanteil der Eltern am freifahrberechtigten Schülerticket liegt nach Angaben der Gemeinde unverändert bei 14 Euro. Diese Variante hatte die Verwaltung „vor dem Hintergrund klimafreundlicher Mobilität“ empfohlen, wie sie in der Vorlage schrieb. So handhaben es auch andere Gemeinden aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.
Die Verwaltung betonte aber auch, dass die Förderung vorerst nur für das Schuljahr 2023/2024 bereitgestellt werde. Am Prima-Ticket für Wachtberger Grundschüler, die länger als zwei Kilometer Schulwegen haben, ändere sich nichts. „In Abstimmung mit den Schulleitungen und Eltern wird nach den Sommerferien abgewogen, ob der Vorteil der deutschlandweiten Nutzung verbunden mit einem Eigenanteil für die Eltern als sinnvoll erachtet wird“, erklärte die Gemeinde dazu.