Jecke Jahreszeit in Wachtberg Die Karnevalisten sammeln Ideen

WACHTBERG-BERKUM · Die kommende Session könnte mit digitalen Veranstaltungen stattfinden. Tanzauftritte können gefilmt und dann zu den Jecken nach Hause übertragen werden.

 Auch in Wachtberg müssen die Karnevalisten wegen Corona ihre Karnevalszüge ausfallen lassen.

Auch in Wachtberg müssen die Karnevalisten wegen Corona ihre Karnevalszüge ausfallen lassen.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Zwischenzeitlich haben alle Wachtberger Karnevalsgesellschaften ihre traditionell für die normalerweise ab 11. November wieder stattfindende Karnevalssession abgesagt. Der Corona-Pandemie wollen sich die Jecken in Wachtberg nicht ganz geschlagen geben: Nun werden bei Karnevalsvereinen Ideen geschmiedet.

Dass keine Karnevalssitzungen oder großen Ordensfeste, kein Weiberfastnachtsprogramm, keine Partys und auch keine Karnevalsumzüge, die normalerweise teilweise viele Hunderte oder sogar Tausende Besucher anlocken würden, stattfinden, liegt auch in Wachtberg an der nicht kalkulierbaren Corona-Pandemie. „Aber damit man vielleicht mit anderen Veranstaltungsformaten trotzdem noch eine gewisse Außenwirkung zeigen kann, haben wir während eines ersten gemeinsamen Treffens Ideen gesammelt, um das karnevalistische Brauchtum auch in Corona-Zeiten aufrecht zu erhalten“ erläuterte Jörg Engel von der Fritzdorfer KG Grün-Gelb. Die Vertreter der Vereinsführungen, die sich in der Berkumer Gaststätte „Zu den Linden“ versammelt hatten, wiesen hierbei darauf hin, das karnevalistische Brauchtum unbedingt aufrechterhalten zu wollen, die Vereine enger zusammenrücken zu lassen und den Zusammenhalt zu fördern.

Bis auf die Vertreter der Villiper KG Gemütlichkeit Rot-Weiß waren alle in den Wachtberger Ortsteilen agierenden karnevalistischen Gruppen beim Treffen vertreten. Die Adendorfer Hetzbröde, die Fritzdorfer KG Grün-Gelb, die Gimmersdorfer KG-Grün-Gold, der Festausschuss Pech, die Berkumer Möhne und die Niederbachemer KG Rot-Gold verfolgen alle das gleiche Ziel und alle teilen in Corona-Zeiten die gleichen Sorgen.

Diskutiert wurde über die aktuellen Corona-Bestimmungen und über Möglichkeiten der Außendarstellung in geänderter Form. „Wie kann man sich trotz der Corona-Bestimmungen irgendwie nach außen präsentieren?“, fragte beispielsweise Elisabeth Hüllen von den Fritzdorfer Karnevalisten. Ihr Geschäftsführer Robert Landen brachte es auf den Punkt: „Es geht uns darum, das Brauchtum aufrecht zu erhalten.“

Der Festausschuss Pech will nun seine Verbindungen zum Fernsehen nutzen, und vielleicht könnte dann den Tanzgarden aus Wachtberg ermöglicht werden, in der Berkumer Schulaula vor leeren Sitzplätzen, aber vor laufender Fernsehkamera ihr Können zu zeigen und dies der Öffentlichkeit dann zumindest am Fernseh- oder Computerbildschirm zu präsentieren. Begeistert reagierte Jörg Engel, denn damit könnte der Fritzdorfer Karnevalsverein beispielsweise aus seiner Jugendarbeit die Erfolge mit in den Tanzgruppen integrierten Flüchtlingskindern zeigen.

Jörg Metze von der Niederbachemer KG Rot-Gold sagte: „Und wir haben eine neue Kindertanzgarde mit inzwischen schon 16 Mitgliedern aufgebaut, die ebenfalls somit der Öffentlichkeit vorgestellt werden könnte.“ Gelungen fanden den Vorschlag auch die Vorstandsvertreter der Karnevalsvereine aus Gimmersdorf, Fritzdorf und Adendorf. Die Vereinsvorstände würden in Uniform den Fernsehauftritt für Interviews nutzen.

In Erwägung wurde auch ein Sternmarsch auf Abstand zum Parkplatz des Berkumer Einkaufszentrums gezogen – auch hier selbstverständlich mit Mundschutz. Ob dann der Pecher Ätzebar für diesen Auftritt auch mit Mundschutz aus dem Winterschlaf geholt wird, konnte beim Treffen noch nicht geklärt werden. Die Ideensammlung der Wachtberger Karnevalsvereine wird beim nächsten Treffen am 2. November fortgesetzt, sagte schließlich Jörg Engel.

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