15 Jahre Drehwerk 17/19 Die Knorrs blicken auf die Geschichte ihres Kulturorts in Adendorf

Adendorf · Vor 15 Jahren sind Ille und Rudi Knorr mit dem Kulturort Drehwerk 17/19 ins kalte Wasser gesprungen. Seitdem haben in Adendorf Kino, Kabarett und Musik eine feste Bühne. Die Knorrs haben ihre Nachfolge bereits durch jüngere Familienmitglieder geregelt.

Vor 15 Jahren als Kulturmacher gestartet: Ille und Rudi Knorr im Saal des Drehwerk in Adendorf.

Vor 15 Jahren als Kulturmacher gestartet: Ille und Rudi Knorr im Saal des Drehwerk in Adendorf.

Foto: Petra Reuter

Auf dem ursprünglichen Areal einer der größten Töpfereien Adendorfs begann vor 15 Jahren die Geschichte des heutigen Kulturzentrums Drehwerk 17/19. Als Kombination aus Kino, Bühne und Bistro konzipiert ist die Adresse Töpferstraße 17-19 mittlerweile eine feste Größe für Kinofans und unter den Kleinkunst- sowie Feierlocations. Zum kleinen Jubiläum berichtet das Gründerpaar Ille und Rudi Knorr von den Anfängen des heutigen Publikumsmagneten mit festem Stammpublikum.

Kinoaffin seien sie durch ihre Agentur Knorrwerbung schon länger gewesen, erzählte Rudi Knorr. Diese Affinität, kombiniert mit seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und der Ausbildung seiner Frau als Krankenschwester seien die Basis für das Drehwerk gewesen. Fachlich und faktisch haben sie alles, was heute hier stehe, selbst erarbeitet, aufgebaut und mit ihren Ideen gefüllt, sagte Rudi Knorr. Dazu gehöre, dass die Location in jedem Fall Genuss auf mehreren Ebenen bieten soll.

Platz für 45 Besucher im Kino

Das vermutlich kleinste Kino der Region bietet Platz für 45 Besucher und ist damit auch für Klassenfeiern, Schulausflüge, Geburtstags- oder Familienfeiern interessant. Auf der Kleinkunstbühne traten schon bekannte Bands auf, Newcomer bekamen ihre Chance und Kabarettisten bieten hier regelmäßig klassische, witzige oder innovative Kost. Dazu kommt weitgehend regionale und selbst hergestellte Verpflegung aus dem benachbarten Restaurant-Bistro.

„Zu unseren Ideen gehörte unter anderem, dass nicht alles völlig umgekrempelt werden sollte“, sagt der 67-Jährige. Über Jahrhunderte war in der Werkstatt und im Ofen Ton geformt und gebrannt worden. An diese vergangenen Tage erinnern heute geschickt mit modernen und nachhaltigen Baumaterialien kombinierte Details wie Ziegelsteinwände oder der Teil des ehemaligen Schornsteins im Bistro. „Diese Wohlfühlatmosphäre war uns wichtig“, betont Knorr.

Größte Herausforderung ist die Pandemie

Auch wenn die Anfangsphase mit vielen Unwägbarkeiten verbunden war, war die bisher größte Herausforderung die Pandemie. Als Corona Deutschland erreichte, wussten Gastronomen, Kinobetreiber und Veranstalter nicht, wohin die Reise geht. Die Sorge des Familienbetriebs galt neben dem eigenen wirtschaftlichen Überleben ihrem Personal. Immerhin lief der Kulturbetrieb nach dem weitgehenden Wegfall der Kontaktbeschränkungen wieder gut an. Mit der Energiekrise im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine kam die nächste Herausforderung auf das Team zu. Zwar sei er heute dankbar, dass er rund 60 000 Euro in eine „gute Solaranlage“ investiert habe, sagt Knorr. Tagsüber speichert die Anlage Energie für den Betrieb in den Abendstunden.

„Wir hoffen, dass wir gut durch diese Krise kommen“, blickt der Chef positiv nach vorn: „Wir möchten dazu beitragen, dass die Menschen vor allem in diesen Zeiten und natürlich auch danach bei uns weiterhin abschalten und genießen können.“ Die nachfolgende Generation steht dafür längst mit am Ruder. Knorrs Nichte Alina Krieg und Sohn Philipp übernahmen vor rund einem Jahr als bewährte Kräfte die Leitung des Kulturbetriebs.

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