Förderprojekt für junge Familien Eigenheimzulage für Wachtberg

WACHTBERG · Mittels einer Art Eigenheimzulage soll Wachtberg für junge Familien noch attraktiver werden. Gleichzeitig sollen die Ortszentren gestärkt und Leerstand minimiert werden. Das sind die Intentionen des Projekts "Jung kauft Alt", mit dem die Verwaltungsspitze jetzt an die Kommunalpolitik herantritt.

Konkret geht es um Zuschüsse für junge Familien, die in einem der Dörfer Wachtbergs ein älteres Haus kaufen. Dieses, so die erste Bedingung, muss mindestens 25 Jahre alt sein. Die andere Voraussetzung, um als "junge Familie" durchzugehen, ist mindestens ein Kind unter 18 Jahren.

Die Höhe der möglichen Zuschüsse ist gestaffelt: 600 Euro gibt es für Eheleute mit einem Kind als laufende Förderung über fünf Jahre. Für jedes zusätzliche Kind zahlt die Gemeinde 300 Euro, jedoch ist die Höchstförderung auf 1500 Euro pro Jahr gedeckelt. Ein sechstes Kind erhöht den Zuschuss somit nicht mehr.

Über die 1500 Euro hinaus möchte die Verwaltung einmalig 600 Euro für die Erstellung eines Altbaugutachtens beisteuern, für jedes weitere Kind gibt es hier 300 Euro zusätzlich bis zu einer Höchstförderung von ebenfalls 1500 Euro.

"Wir wollen nicht, dass unsere Ortskerne sterben. Daher ist eine Innenverdichtung einer Außenverdichtung vorzuziehen", sagt Bürgermeister Theo Hüffel auch mit Blick auf den auf der Zielgerade befindlichen neuen Flächennutzungsplan für Wachtberg. Zwar sei es zweifellos sinnvoll, die Gemeinde weiterzuentwickeln.

Dies, so Hüffel, dürfe aber nicht auf Kosten der Dorfzentren geschehen. "Hier wollen wir Leerstände vermeiden und blicken aufmerksam auf die demographische Entwicklung in unseren Orten", erläutert der Bürgermeister die Intention. Wenn es mit dem Projekt mittelfristig gelänge, zehn Häuser und ihre neuen Bewohner zu fördern, sei er schon recht zufrieden, skizziert Hüffel sein persönliches Etappenziel.

Den nötigen Fördertopf will er in den nächsten Haushalt einstellen, im ersten Jahr soll eine Summe von 12.000 Euro ausreichen, die danach aber schrittweise erhöht werden könnte, so Hüffel. Entscheiden müssen darüber die Ratsmitglieder, denen der Bürgermeister die Idee jetzt präsentieren wird.

"Jung kauft Alt" ist übrigens keine Wachtberger Erfindung, wie Hüffel unterstreicht: "Es gibt andernorts bereits zahlreiche erfolgreiche und preisgekrönte Vorbilder", sagt er. Wenn das Thema Flächennutzungsplan abgearbeitet ist, werde sich die Verwaltung überdies ein weiteres Projekt zur Brust nehmen: "Neben den Leerständen", so Hüffel, "werden wir die Baulücken in den Blick nehmen und mit Hilfe eines eigenen Katasters zu schließen versuchen.

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